In Hamburg ist tierisch was los

Ob Hund, Katze oder Hamster: Im Jahr 2021 erfreuen sich Haustiere in Hamburg großer Beliebtheit. Geht man durch die Straßen, könnte man denken, dass inzwischen fast jeder einen Hund besitzt. So viele Vierbeiner, mal gut erzogen und mal noch in der Ausbildung, gab es nie zuvor – inklusive Hinterlassenschaften. Der Boom hat einen Grund: Corona

Hund und Katze,© iStock.com/chendongshan
Hund und Katze,© iStock.com/chendongshan

Wer zu Hause bleibt und sich in den eigenen vier Wänden um Familie und Job kümmert, hat auch noch Zeit für ein Haustier. Aber nicht nur Hunde stehen hoch im Kurs. Ob Katze oder Kaninchen, ob Maus oder Meerschweinchen, ob Fisch oder Vogel: Tiere liegen aktuell voll im Trend. Es macht ja Spaß, sich etwas abzulenken oder einen Grund für einen Spaziergang zu finden. Auch für Kinder ist die tierische Gesellschaft eine tolle Bereicherung im Leben, außerdem können sie schon früh lernen, Verantwortung für andere Lebewesen zu übernehmen.

Doch die Tierliebe wirkt sich noch anders aus. Für die Stadt lohnt es sich zum Beispiel, wenn mehr Hunde angemeldet werden: Jeder registrierte Hund spült schließlich pro Jahr 90,- Euro ins Steuersäckel. Bis September 2020 konnten die Städte und Gemeinden in Deutschland mit 331 Millionen Euro so hohe Hundesteuern einnehmen wie nie zuvor. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass diese Rekordmarke 2021 fällt.

Es tritt noch ein weiterer positiver Effekt auf: Die Tierheime sind so leer wie nie. Selbst Hunde, die bislang nur schwer zu vermitteln waren, fanden ein neues Zuhause. Züchter können sich kaum vor Anfragen retten, bei manchen müssen Interessenten viele Jahre auf einen Welpen warten. Einige Tierschutzorganisationen geben nur noch Tiere an Menschen ab, die sie seit vielen Jahren kennen. 

Und damit kommen wir auch schon zu den negativen Effekten des Hundetrends: Wo die Nachfrage groß ist, sind üble Machenschaften nicht weit. Zum Beispiel tauchen immer wieder Tiere auf, die unter unwürdigen und gesundheitsschädlichen Bedingungen gezüchtet und gehalten werden. Auch gestohlene oder illegal ins Land gebrachte Fellnasen landen auf dem Schwarzmarkt. Tierschutz ist nicht nur eine Aufgabe von Organisationen und Vereinen, sie beginnt bei einem selbst. Zum Beispiel mit der Frage, ob ein Tier in die persönliche Lebenswirklichkeit und Wohnsituation passt.

Natürlich, in Corona-Zeiten sorgen die Einschränkungen dafür, dass viel Zeit fürs Tier bleibt. Doch irgendwann ist die Pandemie vorbei, die Kinder werden wieder in die Schule und die Erwachsenen zur Arbeit gehen. Und dann? Wer kümmert sich dann um Hasso, Simba oder Pluto? 

Niemand muss eine Eignungsprüfung für Tiere ablegen, die aber gar nicht verkehrt wäre. In Tierfachhandlungen muss beim Tierkauf allerdings der Ausweis vorgezeigt werden, zudem erhält der Käufer einen Heimtierausweis. Daneben empfiehlt es sich, sich mit den speziellen Vorlieben und Eigenarten des Tieres auseinanderzusetzen. Zum Beispiel eignet sich nicht jedes Haustier für jede Umgebung oder Lebenssituation. So haben Jagdhunde andere Bedürfnisse als Hütehunde.

Die meisten Katzen bleiben wiederum nicht gerne alleine, sondern bevorzugen es, den Lebensraum mit einem Artgenossen zu teilen. So schön es auch sein mag, ein Tier aus dem Tierheim zu adoptieren: Wenn es aus prekären Verhältnissen stammt, braucht es bei der Erziehung viel Zeit und Liebe – und möglicherweise eine geduldige Nachbarschaft.

Apropos: Nicht jeder Vermieter erlaubt die Tierhaltung. Bei einem kleinen Aquarium oder einem Hamster wird sich wahrscheinlich niemand beschweren, bei Hunden und Katzen sieht es schon anders aus. Vor allem dann, wenn sich Nachbarn durch Geruch oder Lärm belästigt fühlen. Also sollte vor der Anschaffung unbedingt geklärt werden, was erlaubt, geduldet oder verboten ist. 

Auch exotische Tiere wie Schlangen eignen sich als Haustiere, falls der Halter die nötigen Kenntnisse und Voraussetzungen mitbringt. Allerdings darf nicht jede Art gehalten werden, und gefährliche Exemplare müssen registriert werden. Der angehende Halter muss dabei seine Zuverlässigkeit und Erfahrung nachweisen.

Wichtig ist zum Beispiel, dass das Terrarium zur Schlange passt. Denn während die eine Art Regenwaldbedingungen liebt, mag es die andere eher trocken oder kühl. Sogar Spinnen kommen als Haustiere infrage – und das nicht nur zu Halloween. Ob man sich damit allerdings in der Nachbarschaft Freunde macht, steht auf einem anderen Blatt Papier. 

Im Gegensatz zu den USA, dem Land von "Tiger King" Joe Exotic, gilt die Haltung von Raubkatzen in Deutschland als illegal. Auch heimische Wildtiere wie Igel oder Singvögel gehören nicht ins Haus. Wer ein verletztes Tier im Wald findet, sollte lieber den Wildtierrettungsdienst anrufen. 

Ja, das sind viele Regeln und Hinweise. Aus gutem Grund, denn schließlich soll sich niemand spontan ein Tier zur Zerstreuung anschaffen, wenn er oder sie die Konsequenzen nicht absehen kann. Denn ein Tier im Haus heißt auch, die Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen – und das müssen nicht nur Kinder erst einmal lernen.

Auf der anderen Seite gibt es kaum was Schöneres, als einen treuen tierischen Begleiter an seiner Seite zu haben, dem man seine bedingungslose Liebe schenken kann. Damit bei der Tierliebe wirklich nichts schiefgehen kann, haben wir uns in Hamburg umgeschaut und Adressen und Tipps rund ums Tier zusammengestellt.

Die besten Links für Tierfreunde in Hamburg

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