Ein neues Zuhause für die Alsterschwäne

Neuigkeiten aus Eppendorf: Damit das Schwanenwesen seinen Aufgaben in Zukunft noch effizienter nachkommen kann, wird sein Hauptsitz am Eppendorfer Mühlenteich (alias Winterquartier) im Bezirk Hamburg-Nord bis 2027 umgebaut. Die Baumaßnahmen haben am 5. Mai 2025 begonnen. Deswegen ziehen sie jetzt in ein anderes Winterquartier.

Zwei Alsterschwäne
Alsterschwäne, © hamburg-magazin.de

Neubau für das Schwanenwesen

Der Neubau eines Mehrzweckgebäudes soll es beispielsweise ermöglichen, Schwäne zu behandeln und im Fall von Verletzungen unterzubringen. Bei Fällen der Vogelgrippe wurden die Schwäne bisher in einem provisorischen Zelt auf dem Gelände untergebracht. Dies soll mit dem Neubau ebenfalls entfallen, da das Gebäude dann für die Aufstallung der Tiere genutzt werden kann. Auch Land- und Wasserfahrzeuge sollen im neuen Gebäude Platz finden.

Die Gesantkosten für den Umbau liegen bei rund 7 Millionen Euro, 1,3 Millionen Euro stammen davon aus Bundesmitteln. Unter anderem der schwierige Untergrund am Mühlenteich hat die hohen Baukosten verursacht. Die alte Dienststelle wird vollständig abgerissen.

Während der Umbauarbeiten arbeitet das Schwanenwesen primär von seiner Wildtierstation in Hamburg-Wellingsbüttel aus. Dazu sagt Schwanenvater Olaf Nieß: "Ich freue mich sehr über den Neubau. Dieser bedeutet für uns, versorgungs- und einsatztechnisch im 21. Jahrhundert anzukommen."

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Das Winterquartier der Alsterschwäne

Wenn die kalte Jahreszeit beginnt, machen es sich Hamburgs Alsterschwäne normalerweise im Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich gemütlich. Aufgrund der Bauarbeiten müssen die Schwäne dieses Jahr jedoch woanders unterkommen: Sie verbringen die kalte Jahreszeit in der rund fünf Kilometer entfernten Wildtierstation in Ohlsdorf, wo sie provisorisch untergebracht sind.

Schwanenvater Olaf Nieß sammelt mit seinem Team seine Schützlinge bereits in kleinen Gruppen ein (z.B. an der Rathausschleuse) und bringt sie nach Ohlsdorf.

Alsterschwäne sind vor Vogelgrippe geschützt

Die Verlegung nach Ohlsdorf hat auch Schutzgründe: Statt in Zelten, wie in den vergangenen Jahren, sind die Schwäne dort in gesicherten, abgetrennten Räumlichkeiten untergebracht, die einen vergleichbaren Schutz vor der Vogelgrippe bieten. Diese Vorsichtsmaßnahme ist nötig, da die Geflügelpest inzwischen auch Hamburg erreicht hat – erste Fälle bei Wildvögeln wurden bestätigt. Nutztiere seien laut Behörden derzeit nicht betroffen.

Glücklicherweise verzeichnen der Schwanenvater und sein Team bisher keine großen Verluste: In den vergangenen Jahren hatten ein Bakterium und die Vogelgrippe den Bestand von rund 120 Tieren deutlich minimiert. Zuletzt hatten Nieß und sein Team etwa 90 Alsterschwäne aus dem Winterquartier auf die Alster und ihre Nebengewässer entlassen.

Im Frühjahr des kommenden Jahres sollen die Tiere dann wieder in ihre angestammten Reviere zurückkehren und wie gewohnt das Bild der Hansestadt prägen. Wichtig ist dabei, dass die Tiere rechtzeitig ihre Brutplätze einnehmen, bevor diese von anderen Wasservögeln besetzt werden – damit bleibt auch die Nachkommenschaft der Alsterschwäne gesichert.

Hamburgs Schwanenwesen

1664 wurden die Schwäne auf der Alster vom Hamburger Rat sogar unter besonderen Schutz gestellt; sie wurden fortan nicht mehr als wilde, sondern als zahme Tiere betrachtet, und es war bei Strafe verboten, die Vögel zu "beleidigen", zu verletzen oder zu töten. Als repräsentative Gastgeschenke fanden Hamburger Schwäne sogar den Weg in andere Regionen und Länder.

Seit 1818 sorgt ein eigens von der Stadt dafür besoldeter "Schwanenvater" für die Tiere. Er versorgt die Alsterschwäne mit Futter, kümmert sich um verletzte Tiere und bringt sie im Winter auf den eigens für sie eisfrei gehaltenen Mühlenteich ins Winterquartier nach Eppendorf.

Jedes Jahr ab dem Frühjahr verbringen die Alsterschwäne den Sommer über auf der Alster. Schwanenvater Olaf Nieß entlässt dann gemeinsam mit der Bezirksamtsleitung HH-Nord die ca. 120 Tiere am Eppendorfer Mühlenteich in die Freiheit. Von dort geleitet er sie beim Alsterschwanenauftrieb über die Tarpenbek und die Alster auf die Außenalster bis zum AlsterCliff.

Es ist wichtig, dass die Tiere im Frühjahr ihre angestammten Brutplätze einnehmen können, bevor sie von anderen großen Wasservögeln in Beschlag genommen werden und dadurch die Alsterschwan-Nachkommenschaft gefährdet wird.

Ortsinformationen

Hamburger Schwanenwesen
Erikastraße 186
20251 Hamburg - Eppendorf
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