Polo – anspruchsvoller Sport mit langer Tradition

Der Polosport galt viele Jahre als elitär und eher etwas für Gutbetuchte. Diese Zeiten sind vorbei. Heute begeistert diese junge und trendige Mannschaftssportart mit powervollem Teamplay immer mehr Menschen – ob aktiv oder als Zuschauer. Nach Deutschland kam Polo erstmals 1898 – der erste Polo-Club wurde hier in Hamburg gegründet.
Polo Heinrich Dumrath, © Bernhard Willroth
Polo Heinrich Dumrath, © Bernhard Willroth

Derzeit gibt es in Deutschland 300 aktive Polo-Spieler in 27 Clubs. Historisch bedingt dürfte Hamburg sich die Ehre als "inoffizielles" Zentrum des Polosports geben: Zwei Polo Clubs haben hier ihren Sitz (Hamburger Polo Club e. V., Norddeutscher Polo Club e. V. – Hamburger Polo-Gestüt), und auch die Geschäftsstelle des deutschen Poloverbandes ist in der Hansestadt zu Hause.

Außerdem sind die besten deutschen Polospieler in Hamburg beheimatet – angeführt von Thomas Winter mit einem Handicap von +5, gefolgt von Christoph Kirsch mit +4 sowie dem besten Jugendlichen Heinrich Dumrath mit +3, der vom Deutschen Polo Verband zum Spieler des Jahres 2012 gekürt wurde.

Bereits der Begriff hat exotische Wurzeln: Stammt das Wort "Polo" doch aus der Sprache der Balti, eines kleinen Volkes aus Kaschmir, und bedeutet schlicht "Ball". Polo – ein Sport mit einer langen Tradition: Bereits vor über 2.600 Jahren trugen die reitsportbegeisterten Perser auf großen öffentlichen Plätzen Polo-Wettkämpfe aus.



Über Arabien und Indien lernten im 19. Jahrhundert auch die damaligen britischen Kolonialherren das Spiel schätzen und führten Polo 1859 mit Gründung des ersten britischen Polo-Clubs in Großbritannien ein. Durch die Briten gelangte das Polo auch nach Argentinien, welches heute als Heimat des Polosportes gilt. Die besten Polospieler der Welt, und ursprünglich beinahe alle Polopferde, kommen aus Argentinien.

Beim Polo treten zwei relativ gleich starke Teams gegeneinander an, um mehr Tore zu erzielen als der Gegner. Jeder der Spieler besitzt wie beim Golf ein Handicap: Die Skala reicht von -2 (Anfänger) bis  +10 und wird jedes Jahr neu bestimmt. Ziel des Spiels ist, mit dem Schläger, im Polo "Stick" genannt, den Ball zwischen die – unbewachten – Torpfosten des Gegners zu schlagen. Gefordert sind Dynamik, Teamplay, Präzision und vorausschauendes Handeln.

Ein Polo-Team ist schnell, geschickt und klein: Da es lediglich aus vier Spielern besteht, ist man verstärkt auf die Leistung jedes einzelnen Spielers angewiesen. Der Sport fordert ein sicheres Auge, Reaktionsschnelligkeit und ein Höchstmaß an Entschlossenheit. Zu einem Polo-Team gehören natürlich auch die Pferde. Der Spieler muss nicht nur reiten können, sondern seinem Gefährten auch Konzentration, Leidenschaft und Entschlusskraft vermitteln.

Jeder Spieler muss pro Spiel mindestens vier Pferde bereithalten, für jeden Chucker (Spielabschnitt) eines. Die Tiere genießen beim Polo einen besonderen Stellenwert: So sind die Regeln zu neunzig Prozent zum Schutz des Pferdes ausgelegt. Polo – ein nobler Sport mit langer Tradition, jedoch auch einer der wenigen, bei dem die Spieler Demut lernen. Bei der anspruchsvollen Sportart kann nur erfolgreich sein, wer Pferde und den Sport jedes Mal wieder aufs Neue wertschätzt, verantwortungsvoll und zuverlässig handelt, beweglich ist und vorausschauend denkt.

hamburg-magazin.de informiert Einwohner und Besucher der Hansestadt rund um das breite Angebot und aktuelle Veranstaltungen in Hamburg. Dazu zählt selbstverständlich auch der Hamburger Polosport. Auf diese Weise möchte das Online Stadtmagazin junge, unternehmungslustige dynamische Hamburger und natürlich auch Besucher für diesen tollen Sport begeistern.

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