Psychotherapie für Erwachsene: Wie läuft eine Psychotherapie für Erwachsene ab?
Ratgeber Gesundheit & Lebenshilfe
Bezüglich einer ambulanten Psychotherapie gibt es vielfältige Behandlungsformen, aber die grundlegenden Abläufe gleichen sich. Von der Sprechstunde bis zum Therapieende: Eine Psychotherapie unterteilt sich in mehrere Phasen. Besondere Bedeutung kommt den Probesitzungen zu, sie entscheiden darüber, wie es weitergeht.

Der Ablauf einer Psychotherapie für Erwachsene im Überblick
Eine ambulante Psychotherapie für Erwachsene beginnt mit einem kurzen Erstkontakt. Wenn eine gesetzliche Krankenkasse die Kosten übernimmt, handelt es sich hierbei um eine psychologische Sprechstunde. Ein weiteres Erstgespräch kann hinzukommen.
Bei Selbstzahlern fehlen diese formalen Regeln der gesetzlichen Krankenversicherungen, dort beginnt der Kontakt häufig direkt mit einem ausführlichen Erstgespräch. In beiden Fällen schließen sich Probesitzungen und die Arbeitsphase an. Die Therapie endet mit einer Abschlusssitzung, in welcher beide Seiten Bilanz ziehen.
Psychologische Sprechstunde und Erstgespräch bezüglich einer Psychotherapie für Erwachsene
Bei der ersten Begegnung zwischen Therapeuten und Patient stehen drei Fragen im Vordergrund:
- Benötigt der Patient eine Psychotherapie?
- Eignet sich die jeweilige Praxis dafür?
- Welche Kosten fallen an?
Der konkrete Ablauf kann sich unterschieden. Manche Therapeuten halten diese Gespräche kurz, sie konzentrieren sich auf wesentliche Punkte. Sie teilen zum Beispiel mit, ob sie das potenzielle Krankenbild überhaupt behandeln.
Andere Therapeuten führen ausführlichere Gespräche und gehen in die Tiefe: Sie machen sich einen ersten Eindruck, stellen den Ablauf einer Therapie vor und beantworten detailliert Fragen.
Psychotherapie für Erwachsene: Sogenannte Probesitzungen gehören dazu
Bei sämtlichen Psychotherapien folgen sogenannte Probesitzungen. Die Art der Psychotherapie spielt hierbei keine Rolle, das gilt für sämtliche Varianten von Verhaltenstherapie bis tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Der Umfang liegt meist zwischen zwei und vier Sitzungen.
Diese Probesitzungen dienen der kompetenten diagnostischen Abklärung. Therapeuten untersuchen mit standardisierten Methoden, welche konkrete Problematik wie Essstörung, Zwangsstörung oder Depression vorliegt. Auf dieser Basis schlagen sie die geeignete Psychotherapie für Erwachsene vor.
Zugleich eignen sich diese Probesitzungen, um sich besser kennenzulernen. Aus Sicht der Patienten bedeutet dies: Sie können im Laufe dieser Sitzungen fundiert einschätzen, ob ein ausreichendes Vertrauensverhältnis besteht und die Chemie stimmt.
Insbesondere Selbstzahler sind vergleichsweise flexibel, weil sie im Gegensatz zu gesetzlich Krankenversicherten problemlos den Therapeuten wechseln können.
Die eigentliche Psychotherapie für Erwachsene: Die Arbeitsphase, der Therapieplan und das Behandlungsziel
Nach den Probesitzungen startet der Hauptteil einer Psychotherapie: Die Behandlung. Bei einer ambulanten Therapie besuchen viele Patienten einmal die Woche die Praxis ihres Psychotherapeuten
Abweichende Intervalle sind selbstverständlich auch möglich. Das hängt unter anderem von der Dringlichkeit und der Therapieart ab.
Therapeut und Patient folgen in dieser Arbeitsphase einem vereinbarten Therapieplan und versuchen gemeinsam, ein festgelegtes Behandlungsziel zu erreichen. In der Praxis gibt es hier Unterschiede. Es kommt zum Beispiel darauf an, wie detailliert Plan und Ziele formuliert sind.
Eines haben Psychotherapien für Erwachsene gemein: Es lässt sich häufig schwer einschätzen, welche externen Faktoren die Behandlung beeinflussen und wie schnell ein Patient Fortschritte erzielt.
Eine Psychotherapie für Erwachsene wird entweder erfolgreich beendet oder verlängert
Im besten Fall endet eine Psychotherapie mit dem Erreichen des individuellen Behandlungsziels. Das trifft aber längst nicht bei allen Behandlungen zu. Wichtig ist, dass der Therapeut in den abschließenden Sitzungen umfangreiche Einschätzungen dazu abgibt.
Sollte die Therapie das Behandlungsziel verfehlt haben, empfehlen Therapeuten die nächsten Schritte. Sie raten zum Beispiel zu einer Verlängerung der Therapie oder einer anderen Therapieform.
Die Psychotherapie für Erwachsene: Gesetzliche Krankenkassen beschränken die Anzahl der Sitzungen, Selbstzahler haben es also deutlich leichter
Zahlt die gesetzliche Krankenversicherung? Oder wenden sich privat Krankenversicherte und andere Selbstzahler an eine Praxis für Psychotherapie? Das beeinflusst den Ablauf einer Behandlung teilweise erheblich.
Gesetzliche Krankenkassen geben einen klaren Rahmen vor und beschränken die Kostenübernahme auf eine bestimmte Anzahl an Sitzungen. Vielfach führt dies dazu, dass das Behandlungsziel am Ende der letzten Sitzung noch nicht erreicht ist.
Bei Selbstzahlern besteht dagegen deutlich mehr Flexibilität und eine bessere Anpassung an den tatsächlichen Bedarf.