Küsten-Flair bis Loft-Charme: Beliebte Einrichtungsstile der Hamburger:innen

Egal, ob Elbphilharmonie, der größte Seehafen Deutschlands oder die vielen Grünflächen – Hamburg zählt zu den lebenswertesten Städten Europas. Immer mehr Menschen zieht es daher zum Wohnen in die Perle im Norden. Aber wie richten sich die Hamburger am liebsten ein? Wir zeigen drei der wichtigsten Einrichtungsstile.

Speicherstadt in Hamburg, © Masood Aslami / pexels.com
Speicherstadt in Hamburg, © Masood Aslami / pexels.com

Mit knapp 1,9 Millionen Einwohnern ist Hamburg die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Und die Bevölkerungsanzahl, genauso wie der Wohnungsstand, nehmen seit Jahren kontinuierlich zu. So belief sich die Anzahl der Haushalte laut dem Statistikamt Nord Ende 2021 auf 1.042.467.

Diese Entwicklung ist wenig verwunderlich. Schließlich eroberte Hamburg erst jüngst erneut den ersten Platz in einer Umfrage des Instituts YouGov, die sich mit dem Thema beschäftigte, wo die Deutschen am liebsten leben wollen. München und Berlin mussten sich dabei geschlagen geben und wurden auf die Ränge zwei und drei verwiesen.

Zu den Highlights zählen hierzulande nicht nur die Nähe zu Nord- und Ostsee, das maritime Flair oder die großen Parkanlagen, sondern auch Kulturelles wie die Elbphilharmonie oder viele Museen.

Aber wie sieht es innerhalb der vier Wände der Hamburger:innen aus? Wie richten sich die Einheimischen ein? Der folgende Beitrag beschreibt die drei beliebtesten Einrichtungsstile.

1. Maritimer Look

Der Klassiker, der vor allem in einer Küstenstadt wie Hamburg eine hervorragende Figur macht, ist der maritime Einrichtungsstil. Die meisten Menschen assoziieren ihn mit Meer, Strand, Schifffahrt oder auch Urlaub.

Er wirkt hell, einladend und freundlich. Zentral hierfür sind die Farben Blau, Weiß und Rot. Diese Palette geht auf die Tradition der marinen Seefahrt zurück – schon im 18. Jahrhundert trugen Matrosen blau-weiße Uniformen. Aufgepeppt wird dieses Farbschema mit schimmerndem Gold oder strahlendem Gelb.

Bei den Materialien gilt: Alles, was in Verbindung mit dem Meer oder der Seefahrt steht, hat Vorrang. Deswegen setzen die meisten auf Möbel aus Holz – entweder klar lackiert oder weiß gebeizt. Der Lack darf dabei auch bereits abgeblättert oder rissig sein – das verleiht dem Look eine gewisse Vintage-Note.

Daneben machen sich vor allem Baumwolle und Leinen gut als Materialien in einem maritimen Zuhause. Sie finden sich etwa in kuscheligen Decken oder Kissenbezügen wieder. Auch die Fenster bekommen einen maritimen Touch, entweder mit hellen Gardinen oder mit Lamellenvorhängen in Hellblau oder Weiß.

Ergänzt wird das Mobiliar mit Accessoires wie Netzen, Muscheln, Treibholz, Sand, Segeltüchern oder Elementen in poliertem Messing wie Schiffsglocken oder Leuchtturmlampen.

Die Basics im Überblick:

  • Weiße Möbel aus Holz
  • Kissenbezüge mit blau-weißen oder rot-weißen Streifen
  • Kuschelige Decken aus Leinen oder Baumwolle
  • Accessoires aus Messing wie alte Schiffsglocken, Leuchtturmlampen etc.
  • Deko-Elemente wie Miniatur-Schiffsmodelle, Muschel-Treibholz-Arrangements etc.
  • Schwarz-Weiß-Fotografien von Segelschiffen, Matrosen, Leuchttürmen etc.
  • Gespanntes Segeltuch auf der Terrasse

2. Scandi Style

Auch, wenn Hamburg nicht zu Skandinavien zählt, so lieben es die Hamburger, sich in puncto Wohnstil von ihren nordischen Nachbarn inspirieren zu lassen. Und dabei geben Schlichtheit, simple Formen, freundliche Farben, natürliche Materialien und eine starke Naturverbundenheit den Ton an. All das kreiert eine harmonisch-gemütliche Atmosphäre, die die Dänen gerne mit dem Wörtchen "hygge" beschreiben.

In puncto Farben dominieren dabei Weiß, Creme und Beige als Grundtöne. Kombiniert werden sie mit natürlichen Holznuancen, Grau und Schwarz, erdigem Grün oder Rot. Insbesondere die Außenwände der Skandinavier leuchten oft in grellem Rot – und diese Farbe darf sich, moderat eingesetzt, auch im Inneren widerspiegeln.

Bei den Möbeln spielt einmal mehr Natürlichkeit die wichtigste Rolle. Helle Holzarten wie Birke, Kiefer oder Fichte sind daher besonders beliebt. Sie treffen auf unbehandelte Holzdielen oder roh verputzte Natursteinwände.

Und dann geht es beim skandinavischen Wohnstil auch noch um viel Licht: Statt einer Deckenleuchte pro Zimmer werden drei bis vier installiert. Dadurch entsteht ein behagliches Ambiente, gleichzeitig wird der Raum in gemütliche Ecken unterteilt.

Die Basics im Überblick:

  • Naturholzmöbel aus Fichte, Birke, Kiefer etc.
  • Viele Kerzen, Lampen, Lichterketten etc.
  • Accessoires wie Schüsseln, Vasen oder Figuren aus Glas, Keramik oder Steingut
  • Einzelne, ausgewählte DIY-Dekorationsartikel wie Blumenarrangements, selbst geflochtene Weidenkörbchen oder ein rustikaler Holzstamm mit LEDs
  • Teppich mit einem großformatigen, graphischen Muster
  • Kuschelige Decken aus Wollplaid
  • Unifarbene Vorhänge
  • Minimalistische Bilder in schwarzen Rahmen
Einrichtung im Scandi Stil, © Taryn Elliott / pexels.com
Einrichtung im Scandi Stil, © Taryn Elliott / pexels.com

3. Industrial & Used Look

Unverputzte Ziegelwände, freiliegende Rohre, Stahlkonstruktionen und der Charme alter Fabriken und Lagerhallen – all das macht sich auch in der Metropole der Speicherstadt und des größten Seehafens Deutschlands gut.

Deswegen setzen immer mehr Hamburger:innen auf den Industrial Style – mit einer großen Portion Used Look oder Shabby Chic. Hierbei geht es also nicht um Glamour, Zurückhaltung und Schlichtheit, sondern dieser Einrichtungsstil wirkt bewusst rau, unfertig, aber auch modern und unkonventionell.

Möbel in unbehandeltem Holz, kombiniert mit Komponenten aus Metall, sind dabei das Um und Auf. Und dabei haben Wohnungsbesitzer die Qual der Wahl, ob sie sich für rohes Eisen, schwarz lackierte Stahlrohre oder hochglänzenden Edelstahl entscheiden.

Beim Holz darf es ebenso vielseitig sein: So zeigt sich das Material einmal in einem helleren, dann wieder in einem dunkleren Ton, oft auch im Mix mit einer interessanten Patina. Charakteristisch ist in jedem Fall das minimalistische, rein auf die Funktion konzentrierte Design, das an Lofts der 1960er- und 1970er-Jahre in London oder New York erinnert.

Zu den wichtigsten Farben zählen Schwarz, Grau, Kupfer und Gold, oft aufgepeppt mit Taupe, Schlamm und verwandten Nuancen. Einzelne Eyecatcher in Orange, Ziegel- oder Rostrot sind ebenso willkommen.

Die Basics im Überblick:

  • Möbel aus Holz, in Kombination mit Metall
  • Vintage-Kommoden, die an Fabriken oder Lofts erinnern
  • Schwarze Schiebetüre aus Eisen mit Glaseinsatz
  • Schwarze Leuchten aus Eisen
  • Unverputzte Ziegelwände oder Steintapeten
  • Accessoires wie ein Vintage-Globus, Uhren, Felle etc.
  • Vorhänge in dunklen Tönen
  • Hänge- bzw. Pendelleuchten im Glühlampenlook
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