Zeckenbiss: Symptome erkennen und behandeln
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Zeckenbisse sind nicht nur lästig, sondern können auch ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Zecken können gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen. Daher ist es wichtig, einen Zeckenbiss frühzeitig zu erkennen und richtig zu behandeln. Dieser Ratgeber erklärt dir, worauf du achten musst und wie du am besten vorgehst.

Wie erkenne ich einen Zeckenbiss?
Oft bemerkt man einen Zeckenbiss zunächst gar nicht, da er nicht schmerzhaft ist. Erst wenn sich die Zecke bereits festgebissen hat, kann es zu Symptomen kommen:
- Juckreiz und Rötung um die Bissstelle
- Eine tastbare Verhärtung
- Die Zecke ist sichtbar in der Haut verankert
- In seltenen Fällen Kopfschmerzen, Fieber oder grippeähnliche Symptome
Vor allem wenn du dich in der Natur aufgehalten hast, solltest du deinen Körper anschließend gründlich nach Zecken absuchen. Bevorzugte Stellen sind Kniekehlen, Leistengegend, Achseln, Bauchnabel, hinter den Ohren und behaarter Kopf.
Wie entferne ich eine Zecke richtig?
Wenn du eine Zecke entdeckt hast, solltest du sie schnellstmöglich entfernen. Je länger sie saugt, desto höher ist das Risiko einer Infektion. Benutze Einmalhandschuhe und gehe wie folgt vor:
- Nutze eine spitze Pinzette oder spezielle Zeckenpinzette oder -karte (gibt es in der Apotheke). Fasse die Zecke möglichst nah an der Haut.
- Ziehe die Zecke langsam und gerade heraus. Vermeide ruckartige Bewegungen und quetsche den Zeckenkörper nicht.
- Desinfiziere die Bissstelle anschließend gründlich, z.B. mit Jod oder Alkohol.
- Entsorge die Zecke, ohne sie zu zerquetschen. Am besten in der Toilette herunterspülen.
- Beobachte die Bissstelle die nächsten Tage und Wochen.
Vermeide Hausmittel wie Öl oder Klebstoff zum Entfernen. Diese können dazu führen, dass die Zecke erbricht und somit Krankheitserreger abgibt.
Wann sollte ich zum Arzt gehen?
In den meisten Fällen ist ein Zeckenbiss harmlos. Dennoch solltest du ihn im Auge behalten und bei folgenden Warnsignalen einen Arzt aufsuchen:
- Eine ringförmige Rötung um die Bissstelle, die sich ausbreitet (Erythema migrans). Dies kann ein Anzeichen für Borreliose sein.
- Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder ein allgemeines Krankheitsgefühl einige Tage bis Wochen nach dem Biss. Dies können Symptome einer FSME (Frühsommer-Gehirnhautentzündung) sein.
- Eine eitrige Entzündung der Bissstelle.
- Wenn Teile der Zecke in der Haut stecken geblieben sind und sich nicht entfernen lassen.
Schildere dem Arzt, wann und wo der Zeckenbiss erfolgt ist. Er kann eine Blutuntersuchung durchführen und gegebenenfalls Antibiotika verschreiben.
FSME (Frühsommer-Gehirnhautentzündung)
Im ungünstigsten Fall kann es nach einem Zeckenbiss zu einer FSME (Frühsommer-Gehirnhautentzündung) kommen. Die ersten grippeähnlichen Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen treten meist erst 5-10 Tage nach der Infektion auf. Oft verschwinden sie von allein, aber bei jedem 10. Betroffenen befallen die Viren das Nervensystem.
Unbehandelt kann eine solche Hirnhautentzündung in schweren Fällen zum Tod führen. Als FSME-Risikogebiete gelten vor allem Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Thüringen.
Wer in einem dieser Gebiete lebt, arbeitet oder Urlaub macht, kann sich gegen FSME impfen lassen. Dazu sind insgesamt drei Injektionen innerhalb von sechs Monaten notwendig. Die Impfung schützt dann für circa drei Jahre und sollte danach aufgefrischt werden.
Borreliose
Die Borreliose ist im Gegensatz zur FSME in ganz Deutschland verbreitet. Symptome sind Hautrötungen, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen sowie Müdigkeit. Tückisch ist, dass diese manchmal erst Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich auftreten.
Da es keinen Impfschutz gegen Borreliose gibt, ist es umso wichtiger, sich vor Zeckenbissen zu schützen.
Wie kann ich mich vor Zeckenbissen schützen?
Am besten ist es natürlich, Zeckenbisse von vornherein zu vermeiden. Dazu kannst du einige einfache Schutzmaßnahmen ergreifen:
- Trage langärmlige Kleidung und feste Schuhe, wenn du dich in der Natur aufhältst. Am besten Kleidung in hellen Farben, so erkennst du Zecken leichter.
- Stecke Hosenbeine in die Socken und trage eine Kopfbedeckung.
- Nutze zeckenabwehrende Mittel zum Auftragen auf die Haut oder Imprägnieren der Kleidung. Bleib auf festen Wegen und meide hohes Gras und Unterholz.
- Suche deinen Körper nach dem Aufenthalt im Freien gründlich nach Zecken ab, vor allem auch bei Kindern.
- Dusche dich ab und wasche deine Kleidung bei mindestens 60 Grad.
- Impfung gegen FSME für Risikogruppen oder in Risikogebieten.
Zeckenbisse sind in den Sommermonaten leider keine Seltenheit. Mit den richtigen Schutzmaßnahmen kannst du jedoch das Risiko minimieren. Kontrolliere dich und deine Kinder nach Aufenthalten in der Natur gründlich und entferne entdeckte Zecken umgehend.
Beobachte die Bissstelle und deinen Gesundheitszustand in der Folgezeit aufmerksam. Meist heilen Zeckenbisse komplikationslos ab. Bei den beschriebenen Warnsignalen solltest du jedoch unbedingt einen Arzt aufsuchen. So können mögliche Infektionen frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Mit der richtigen Vorbeugung und etwas Achtsamkeit musst du dir aber keine übermäßigen Sorgen machen. Genieße die Zeit in der Natur – denn die positiven Effekte für Körper und Seele überwiegen in jedem Fall!