Studium an der Fernhochschule: Die 5 größten Vorteile im Überblick

In einem Fernstudium kann man, genau wie in einem klassischen Präsenzstudium, einen Bachelor- oder Masterabschluss absolvieren. Der große Unterschied ist jedoch: Die Studierenden finden sich nicht regelmäßig auf einem Hochschulcampus ein, sondern studieren von zu Hause aus. Die Lernunterlagen verschicken die Fernhochschulen per E-Mail bzw. per Post. Teilweise gibt es auch einen Online-Campus, durch den die Fernstudierenden von überall aus auf die Lernmaterialien zugreifen können. Dabei ist ein solches Fernstudium mit vielen Vorteilen verbunden. Fünf davon stellen wir nachfolgend genauer vor.

Studentin, © iStock/Antonio Guillem
Studentin, © iStock/Antonio Guillem

1. Leichter Start ins Studium

Wer an einer Fernhochschule studieren möchte, kann sich flexibel für den gewünschten Studiengang einschreiben. Ein Präsenzstudium kann hingegen lediglich zu bestimmten Terminen gestartet werden. Bei einem Fernstudium ist man an diese Termine nicht gebunden und kann bei Bedarf auch kurzfristig mit dem Studieren beginnen. Meist besteht sogar die Möglichkeit, zwei Wochen nach der Online-Anmeldung mit dem Fernstudium zu starten.

Hinzu kommt, dass die Zulassungsbeschränkungen weniger streng ausfallen. Bei vielen klassischen Hochschulen wird die Hochschulreife und teilweise ein Numerus Clausus (NC) vorausgesetzt. Eine Fernhochschule fordert in der Regel keinen NC. Zudem kann man hier ein Studium auch ohne Abitur beginnen. Anstelle einer Hochschul- oder Fachhochschulreife muss man jedoch andere Voraussetzungen, wie z.B. eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie mehrjährige Berufserfahrungen vorweisen können.

2. Flexible Zeiteinteilung

Ein Fernstudium ermöglicht die flexible Einteilung seiner Zeit. Fernstudierende haben keine vorgegebenen Stundenpläne und meistens keine Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht. Sie können also frei bestimmen, wann sie lernen. Auf diese Weise lassen sich die Lernzeiten an den eigenen biologischen Rhythmus und die individuelle Lebenssituation anpassen. Je nach Bedarf, kann man direkt morgens nach dem Aufstehen, am Nachmittag bei einer Tasse Kaffee oder mitten in der Nacht für das Studium lernen. Selbst die Klausuren können häufig flexibel geschrieben werden – teilweise auch online.

Die flexible Zeiteinteilung ist besonders vorteilhaft, wenn man nebenbei einen Beruf ausübt. Wer also bereits in der Berufswelt angekommen ist, kann durch einen Fernstudiengang seinen Job behalten und muss somit nicht auf sein Einkommen verzichten. Doch auch für Menschen mit Kindern oder einem pflegebedürftigen Familienmitglied kann ein Fernstudium eine gute Option sein, sich um die Familie zu kümmern und zugleich etwas für seine Karriere zu tun.

Achtung: Die flexible Zeiteinteilung hat Grenzen. Schließlich muss man das Studium dennoch abschließen, und das geht nicht von selbst. Zudem gibt es einige Fernhochschulen, bei denen man zu bestimmten Terminen an Live-Kursen bzw. Live-Seminaren teilnehmen muss oder bei speziellen Veranstaltungen vor Ort sein muss.

3. Keine Fahrten zur Hochschule

Neben der zeitlichen Flexibilität profitieren Fernstudierende von der räumlichen Unabhängigkeit. Schließlich kann man von überall aus für das Studium lernen. Der Lernort kann sowohl der eigene Schreibtisch als auch ein Platz in seinem Lieblingscafé oder am Strand sein. Dadurch ist es auch nicht erforderlich, zum Studieren in eine bestimmte Stadt zu ziehen. Ebenso fallen die Fahrten zur Hochschule sowie die anschließenden Heimwege weg. Das spart Zeit und Geld.

Für alle, die gerne verreisen, ist ein Fernstudium ebenfalls eine gute Option: Fernstudierende können nicht nur innerhalb Deutschlands lernen. Stattdessen kann sich der Lernort auch in Paris, London oder Thailand befinden. Wer möchte, kann das Fernstudium also beispielsweise mit einem Roadtrip durch Europa oder einer Weltreise verbinden.

4. BAföG und andere Fördermöglichkeiten

Für Studierende gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, und das unabhängig davon, ob sie ein Präsenzstudium absolvieren oder an einer Fernhochschule eingeschrieben sind. Unter bestimmten Voraussetzungen kann man BAföG in Anspruch nehmen. Das geht allerdings nur, wenn man ein Vollzeitstudium beginnt.

Wer also in Teilzeit studiert und nebenbei einen Beruf ausübt, wird kein BAföG erhalten. Außerdem gibt es eine Altersgrenze von 45 Jahren. Ob ein Anspruch auf eine BAföG-Förderung besteht und wie hoch diese ausfällt, muss letztendlich individuell überprüft werden.

Wer das Fernstudium berufsbegleitend absolvieren möchte, kann sich zudem an seinen Arbeitgeber wenden. Möglicherweise wird dieser das Studium fördern, denn sowohl kleinere Betriebe als auch große Unternehmen sind häufig an einer Weiterbildung ihrer Mitarbeiter interessiert. Eine Unterstützung durch den Arbeitgeber kann unterschiedlich aussehen. Manche Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern flexible oder verkürzte Arbeitszeiten an. Andere sind beispielsweise dazu bereit, jährlich einen Zuschuss zu bezahlen. Sofern der Arbeitgeber das Studium unterstützt, wird er jedoch meist eine Bedingung haben: Oftmals muss man sich vertraglich dazu verpflichten, nach dem erfolgreich abgeschlossenen Fernstudiengang ein paar Jahre weiterhin in dem Unternehmen zu arbeiten. Man hat dann also nicht die Möglichkeit, kurz nach dem Studium zu einer anderen Firma zu wechseln.

Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit für ein Fernstudium ist ein Studienkredit. Die KfW gewährt Darlehen für Studierende, die sich in den ersten Semestern befinden. Für die Endphase kann ein Darlehen des Deutschen Studentenwerks e.V. aufgenommen werden. Zusätzlich bieten verschiedene private Organisationen sowie staatlich geförderte Institutionen Stipendien an – teilweise auch für Fernstudierende.

5. Bessere Karrierechancen

Durch ein Fernstudium kann man seine Karrierechancen verbessern. Das Studium kann neue berufliche Möglichkeiten eröffnen und ist bei Gehaltsverhandlungen oftmals ein Vorteil. Dabei ist der Abschluss an einer Fernhochschule gleichwertig mit dem Abschluss an einer gewöhnlichen Hochschule. Das gilt sowohl für einen Bachelorabschluss als auch für andere akademische Grade.

Im Vergleich zu einem Präsenzstudium bietet ein Fernstudium jedoch noch einen weiteren Vorteil: Viele Arbeitgeber sehen einen Abschluss an einer Fernhochschule als besonders positiv an, da man hierfür ein gewisses Organisationstalent, ein gutes Zeitmanagement und viel Selbstdisziplin benötigt – das gilt besonders, wenn man sich nebenbei noch um eine Familie kümmern oder einen Beruf ausüben muss.

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