Sommer, Sonne, Sonnebrand und Hautkrebs

Der Ferienbeginn steht vor der Tür und die Temperaturen steigen: Bei allem Grund zur Vorfreude auf die sonnige Urlaubszeit sollte jedoch nicht der richtige Hautschutz vergessen werden. Denn jeder Sonnenbrand bedeutet einen Lichtschaden für die Haut, welcher irgendwann Hautkrebs verursachen kann. Im Hauttumorzentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) werden jährlich rund 2.000 Patienten mit Hautkrebs ambulant und rund 1.400 stationär betreut. 

Strahlender Sonnenschein, © manwalk/pixelio.de
Strahlender Sonnenschein, © manwalk/pixelio.de

Rund 300 Patienten mit fortgeschrittenem beziehungsweise metastasiertem Hautkrebs erhalten jährlich rund 1.800 Systemtherapien, wie zum Beispiel Immun-, Chemo- oder zielgerichtete Therapien. Prof. Dr. Christoffer Gebhardt, Leiter des Hauttumorzentrums des UKE, beantwortet Fragen rund um das Thema Sonnenbrand und Hautkrebs.

Was genau passiert bei einem Sonnenbrand?

Prof. Dr. Christoffer Gebhardt: Ein Sonnenbrand ist ein akuter Lichtschaden der Haut, der Hautzellen absterben lässt. Leider kann schon ein einzelner schwerer Sonnenbrand ausreichen, um das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, relevant zu erhöhen. Denn was unsichtbar zurückbleibt, ist ein Schaden im Inneren der Haut. Die durch Licht verursachten Schäden sitzen im Erbgut, im Zellkern der Stammzellen unserer Haut und häufen sich im Laufe der Jahre an. Dadurch können aus gesunden Stammzellen Tumorstammzellen werden, aus denen wiederum Hauttumore hervorgehen können.

Wie kann ich mich am besten schützen?

Prof. Dr. Christoffer Gebhardt: Es gibt leider keine gesunde Bräune, denn ohne einen gewissen Lichtschaden der Haut kann auch keine Bräune entstehen. Dennoch können wir die Sonne genießen – es kommt eben auf das Maß und den richtigen Schutz an. Gerade in der Mittagszeit sollte die Sonne gemieden und auf textilen Sonnenschutz wie langärmlige Kleidung und eine Kopfbedeckung geachtet werden. Und natürlich: Eincremen nicht vergessen!

Ich empfehle einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30, bei helleren Hauttypen und besonders bei Kindern besser 50. Unsere Haut vergisst nichts, daher zählt jeder einzelne Lichtschaden. Übrigens bekommt unsere Haut mit jedem Gang in ein Solarium, ausgelöst durch die dort verwendeten gefährlichen UVA-Strahlen, einen Lichtschaden, der das Hautkrebsrisiko erhöht.

Welche Vorsorgemaßnahmen gibt es?

Prof. Dr. Christoffer Gebhardt: Prinzipiell unterscheidet man zwischen schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) und hellem Hautkrebs (Basalzell- und Plattenepithelkarzinom und andere). Beide Hautkrebsarten können im Hautkrebs-Screening im Frühstadium entdeckt werden. Bei einem Hautkrebs-Screening wird die gesamte Körperoberfläche von einem Hautarzt auf Auffälligkeiten hin untersucht.

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten der Untersuchung alle zwei Jahre ab dem 37. Lebensjahr, oft bereits ab dem 20. Lebensjahr. Auch hier gilt: Je früher Hautkrebs entdeckt wird, desto schneller und erfolgreicher kann man ihn behandeln und ihn dadurch sehr oft heilen.

Wie erkenne ich Hautkrebs?

Prof. Dr. Christoffer Gebhardt: Auch als Laie kann man Hautkrebs erkennen. Man sollte die eigene Haut regelmäßig untersuchen, jede Veränderung, jeden Fleck oder jedes Muttermal begutachten. Dabei kann die sogenannte ABCDE-Regel eine gute Hilfestellung sein.

Demnach sollte man die Haut auf folgende Parameter hin untersuchen: A = Asymmetrische Form, B = unscharfe Begrenzung, C = Colour (unterschiedliche Farben), D = Durchmesser über 0,5 cm beziehungsweise Dynamik und E = Erhabenheit. Wenn hier auffällige Flecken festgestellt werden, sollte unbedingt ein Hautarzt konsultiert werden.

Quelle: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Bildquelle: © manwalk/pixelio.de

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