Internationales Sommerfestival auf Kampnagel 2025
Kultur Theater, Oper & Ballett
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Das Internationale Sommerfestival verwandelt Hamburg im Sommer in eine vibrierende Bühne zwischen Tagtraum und Wirklichkeit. Jährlich lädt das Festival unter einem aktuellen Motto auf Kampnagel dazu ein, Gewohntes hinter sich zu lassen und in künstlerische Welten einzutauchen.

Wann? | erst wieder in 2026 |
Wo? | Kampnagel und weitere Spielorte |
Infos zum Sommerfestival: | Direkt hier ansehen. |
Wie war das Sommerfestival 2025?
Kunst zwischen Fiktion und Realität
Das diesjährige Motto entlehnt sich aus David Lynchs gleichnamigem Memoir. András Siebold, Künstlerischer Leiter des Festivals, erklärt die Vision: "Wir öffnen einen Raum, in denen Träume nicht nur erlaubt, sondern dringend notwendig sind. Wir zeigen Kunst, die der albtraumhaften Gegenwart radikale Erzählungen entgegenstellt."
Das vielstimmige Programm umfasst Performance, Tanz, Theater, Musik, Parties und Diskurs. Internationale Produktionen, radikale Stimmen und genreübergreifende Arbeiten schaffen ein Festival, das sinnlich, politisch und immer mit offenem Blick für das Mögliche agiert.
Spiritueller Auftakt im Avant-Garten
Den Festivalauftakt macht der legendäre pakistanische Musiker Ustad Noor Bakhsh im atmosphärischen Avant-Garten. Dort erwartete Besucher jeden Abend bei freiem Eintritt ein vielfältiges Programm. Von Literatur und Diskurs mit Stimmen wie Meron Mendel und Saba-Nur Cheema bis hin zu den immersiven JAJAJA-Kopfhörer-Performances reichte das Spektrum.
Parallel erhob sich in der großen Halle k6 der Vorhang für "Nôt". Die gefeierte Choreografin Marlene Monteiro Freitas inszenierte eine magische Erzählung über die Kraft der Geschichten bei Nacht.
Radikale Stimmen und feministische Gegenentwürfe
Die Uraufführung "longing to tell" vereinte intime Geschichten Schwarzer Frauen mit einer genreübergreifenden Komposition. akua naru, Tyshawn Sorey, das Ensemble Resonanz und Anta Helena Recke schufen gemeinsam dieses besondere Werk.
Florentina Holzinger präsentierte ihr neuestes Werk als feministischen Gegenentwurf zum Unsterblichkeitswahn. Die explosive Theatererfahrung bewegte sich an der Grenze von Traum und Albtraum.
Weitere Highlights kamen aus dem globalen Süden: Carolina Bianchi entlarvte patriarchale Gewalt auf und hinter der Bühne. Gabriela da Cunha kämpfte mit ihrer Performance für ökologische Gerechtigkeit im Amazonas. Anacarsis Ramos brachte gemeinsam mit seiner Mutter persönliche Geschichten über Armut und Würde auf die Bühne.
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Grenzen zwischen den Künsten verschwimmen
Die Festivalikonen Miet Warlop und Oona Doherty schufen lebendige Bühnenkunstwerke aus Stoff, Mythos und Erinnerung. Doherty bespielte zusätzlich zur Kampnagel-Produktion sämtliche Häuser der Kunstmeile Hamburg mit einem ganztägigen Performance-Marathon.
Kooperationen mit Hamburger Institutionen erweiterten den Festivalradius erheblich. Mit Joanna Warsza zog die Kunst in den Stadtpark. Die Kunsthalle, das MARKK und weitere Museen präsentierten Performance-Specials mit der Tanzikone La Ribot.
Der französisch-haitianische Künstler Mackenzy Bergile verwob in "Autothérapie" Museum und Bühne zu einer Erinnerungskunst in Bewegung. Davi Pontes und Wallace Ferreira bewiesen, dass Tanz auch ohne Bühnenlicht und Sounddesign radikale Körperpoesie sein kann.
Stadtinterventionen und alpine Theaterdörfer
Kid Koala eroberte mit seinem anarchischen Charme die Innenstadt. Der kanadische Multi-Künstler brachte mit Taubenmalerei und Robotertanzparaden kreatives Leben in leerstehende Räume.
Im Museumsdorf Volksdorf errichtete das Kollektiv Nesterval ein ganzes alpines Theaterdorf. Das immersive Spektakel verband Berghüttenromantik mit Abgesängen auf Europa von Christoph Marthaler.
Musikalisches Finale in der Elbphilharmonie
Musikalisch spannte das Festival den Bogen von souligen Harmonien mit Infinity Song über Punk-Energie von Die Nerven bis zur Elbphilharmonie. Dort traten Seun Kuti und Noname auf.
Das große Finale bildete Isabelle Huppert mit den Symphonikern Hamburg, zwei Chören und insgesamt über 200 Beteiligten in Rufus Wainwrights "Dream Requiem". Dieses monumentale Werk verkörperte die poetische Essenz des gesamten Festivals.
Das Sommerfestival 2025 war ein leidenschaftlicher Appell für andere Narrative, sinnliches Erleben und kollektive Träumerei. Es öffnete neue Räume für Träume, Transformation und gesellschaftliche Visionen.
Weitere Informationen zum jährlich stattfindenden Sommerfestival findet ihr auf der Website von Kampnagel.