Innovative Sicherheitsmaßnahmen für den Hamburger ÖPNV

Um das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste im Hamburger Verkehrsverbund (hvv) weiter zu stärken, planen die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) und die S-Bahn Hamburg mehrere zukunftsweisende Projekte. Dazu gehören ein Hilferuf-System per WhatsApp, eine automatische Mustererkennung in der Videoüberwachung zur schnelleren Erkennung sicherheitskritischer Ereignisse sowie eine KI-gestützte Steuerung der Sicherheitskräfte für mehr Präsenz. Außerdem soll das Sicherheitspersonal bei HOCHBAHN und S-Bahn im nächsten Jahr um rund 80 Mitarbeitende auf über 750 aufgestockt werden.

HVV, © Pixabay/Sabine Lange
HVV, © Pixabay/Sabine Lange

Zusätzlich zum kürzlich eingeführten Waffenverbot im ÖPNV und der umfassenden Informationskampagne des hvv über bestehende Sicherheitsmaßnahmen sollen diese neuen Projekte dazu beitragen, dass sich die Fahrgäste noch sicherer fühlen. Verkehrssenator Anjes Tjarks betont: "Wir wollen mit mehr Personal und innovativer Technologie für mehr Sicherheit im ÖPNV sorgen. Dabei werden wir die Anzahl der Sicherheitskräfte der HOCHBAHN und der S-Bahn mit dem nun geplanten Personalaufwuchs um gut 29 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 erhöht haben."

Automatische Mustererkennung durch KI bei der Hochbahn

Die HOCHBAHN testet, ob die bestehende Kameratechnologie an U-Bahn-Haltestellen mit Künstlicher Intelligenz (KI) verknüpft werden kann, um sicherheitsrelevante Muster in Videobildern zu erkennen. Dazu gehören beispielsweise Personen oder Gegenstände im Gleisbereich, ungewöhnlich lange Aufenthalte am Bahnsteig, tätliche Auseinandersetzungen oder Vandalismus. Die Mitarbeitenden in der Leitstelle sollen so automatisch Hinweise auf potenzielle Gefahrensituationen erhalten und schneller eingreifen können. In einer zweiten Phase wird die KI-basierte Mustererkennung mit neuer Kameratechnik an Test-Haltestellen erprobt.

Die S-Bahn Hamburg testet ab dem ersten Quartal 2025 den Einsatz von KI, um die Präsenz der Sicherheitskräfte in Zügen und Stationen weiter zu erhöhen. Eine Software empfiehlt den Streifen in Echtzeit Einsatzorte im Netz basierend auf Daten wie Wetter, Zugauslastung, Betriebseinschränkungen und Fahrplandaten. So sollen die Sicherheitskräfte den Wünschen der Fahrgäste nach mehr Präsenz gezielter nachkommen können.

Hilfe- und Serviceruf via WhatsApp bei der S-Bahn

Ebenfalls ab dem ersten Quartal 2025 startet das Pilotprojekt "Hilferuf via WhatsApp" bei der S-Bahn Hamburg. Fahrgäste, die sich in den Zügen oder an den Stationen unsicher fühlen, können die S-Bahn Wache direkt über WhatsApp benachrichtigen und schnell Hilfe bekommen. Das System unterscheidet zwischen Sicherheits- und Servicefragen, um dringende Fälle priorisieren zu können.

Die Kombination aus erhöhter Präsenz von Sicherheitspersonal und innovativer Technologie soll den ÖPNV für alle Beteiligten sicherer machen. Dabei werden alle Projekte unter strenger Einhaltung des Datenschutzes durchgeführt und sollen die bereits bestehenden Maßnahmen wie Videoüberwachung, Rufsäulen auf Bahnsteigen und Sprechstellen in Bahnen ergänzen.

Quelle:  Behörde für Verkehr und Mobilitätswende

Ausgewählte Firmeneinträge zu "Verkehrsunternehmen"


13 Ergebnisse (Seite 1 von 5)

Hier findet ihr weitere Einträge
Weitere Empfehlungen

 
 

Das könnte dich auch interessieren


 

Ausgewählte Topartikel