Neuer Pächter des Alsterpavillons
Gastronomie Restaurants
Stadtinfo Hamburg am Wasser
Der Alsterpavillon am Jungfernstieg, mit seinem beeindruckenden Blick auf die Binnenalster, gilt als eine der bekanntesten Gastronomielocations in der Hamburger Innenstadt. Seit beinahe 25 Jahren war dort die Restaurantkette "Alex" ansässig, doch ab dem 1. August 2025 wird sie die Fläche verlassen. Nun steht fest, wer die Nachfolge antreten wird.

Der Alsterpavillon am Jungfernstieg
Die Fläche gehört der Stadt Hamburg, genauer dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG), welcher Teil der Finanzbehörde ist. In der Ausschreibung wurde gefordert, dass jährlich mindestens 50 Kulturveranstaltungen stattfinden sollen. Unter den letzten drei Bewerbern war erneut das "Alex", das zur britischen Firma "Mitchells & Butlers" gehört. Dieses Mal erhielt es jedoch nicht den Zuschlag.
Stattdessen geht der Zuschlag an eine Bewerbergemeinschaft, bestehend aus der Ratsherrn Gruppe und dem Hamburger Gastronomen Hannes Schröder. Schröder ist bekannt für seine Betriebe wie das Restaurant "Küchenfreunde" in Hoheluft-Ost und die Cocktailbar "Botanic District" in Eppendorf.

Geplante Neuerungen am Alsterpavillon
Der Entwurf dieser Gruppe überzeugte die Finanzbehörde durch seine städtebauliche, gestalterische und konzeptionelle Qualität sowie sein Engagement für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Neben der Gastronomie sind auch Konzerte, Lesungen und Kunstausstellungen geplant. Ein besonderes Highlight wird die neue Dachterrasse sein, wie es ursprünglich vom Architekten Ferdinand Streb angedacht war.
"Unser Ziel war es, diesen besonderen Ort an der Alster, quasi Hamburgs Wohnzimmer, zeitgemäß weiterzuentwickeln, ohne ihn in einen touristischen Hotspot zu verwandeln", erklärt Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Die Übergabe an die neuen Betreiber ist für den 1. November 2025 geplant, verbunden mit einem 40-jährigen Mietvertrag.
Brasserie trifft hanseatische Aperitivo-Kultur
Nach umfangreichen Umbauarbeiten des Alsterpavillons wird dieser mit seinen ca. 700 Sitzplätzen im Innen- und Außenbereich ab Frühsommer 2026 seine Türen und Terrassen öffnen. Zeitgemäß, barrierefrei und mit hanseatischem Charme, nordischem Flair und gemütlicher Gastlichkeit empfängt er alle Gäste.
"Wir blicken mit großer Vorfreude und Respekt auf dieses bedeutende Projekt. Wir verpflichten uns dem 40-jährigen Erbbaurecht, indem wir das Herz von Hamburg neugestalten und den Hamburger*innen zurückgeben. Ein saisonal wechselndes Angebot an frischen Gerichten, regional gebrautes Ratsherrn-Bier und unsere Leidenschaft für Genuss wird zukünftig im Alsterpavillon umgesetzt, für eine enkeltaugliche Zukunft. Unser Versprechen: Nachhaltigkeit, Genuss und Qualität.", so das Betreiber-Konsortium.
Kreativität trifft Vielfalt
Der Alsterpavillon wird künftig auch als kulturelles Zentrum genutzt. Der Fokus liegt auf Formaten, die eine breit gefächerte Zielgruppe ansprechen und die kulturelle Vielfalt Hamburgs widerspiegeln. Flexibel bespielbare Flächen ermöglichen private sowie öffentliche
Veranstaltungen verschiedener Größenordnungen.
Weiterentwicklung nach historischem Vorbild
Das architektonische Konzept sieht vor, den ursprünglichen Gedanken des Architekten Ferdinand Streb wiederzubeleben. Dieser entwarf 1952 ein modernes Gebäude, das in seiner Architektursprache zu der Zeit herausstach. Die Innovationen und technischen Errungenschaften seinerzeit sind seit Jahrzehnten in Vergessenheit geraten. "Hamburg hat mit dem Alsterpavillon ein repräsentatives Stück seiner Geschichte verloren. Zukünftig wird das Erscheinungsbild des Alsterpavillons wieder geprägt durch seine Materialität und geniale Einfachheit.", so Architekt Giorgio Gulloka.
Historie des Alsterpavillons
Der allererste Alsterpavillon wurde 1799 von dem Franzosen Augustin Lancelot de Quatre Barbes eröffnet, der sein Wissen über die Speiseeisherstellung aus Frankreich mitbrachte. Bis zur NS-Zeit wurde das Gebäude mehrfach erweitert und neu errichtet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es bei einem Bombenangriff zerstört und in den frühen 50er Jahren nach den Plänen von Ferdinand Streb auf dem verbliebenen Sockelgeschoss wieder aufgebaut.