Walls Can Dance – Filmreihe im Studio Kino

Was macht STREET ART mit Stadt und Gesellschaft? Dieser Frage möchte das Urban Art Institute e.V. gemeinsam mit der Stiftung WissensART im Studio Kino Hamburg nachgehen.

Walls can Dance, © Redaktion hamburg-magazin.de
Walls can Dance, © Redaktion hamburg-magazin.de
Wann? 30. April, 14. und 28. Mai, 11. Juni 2024, jeweils 19.30 Uhr
Wo? Studio-Kino
Eintritt: frei, Anmeldung unter wallscandance.de/filmreihe-studio-kino/

Im Rahmen einer Filmreihe rund um Graffiti und Street Art lässt das Projekt Walls Can Dance an vier Dienstagen die Leinwände tanzen. Es wird eingeladen zu einem farbenfrohen Diskurs, über die Frage, was Kunst an Wänden abseits gängiger Klischees bedeuten kann, oder muss?

Im Anschluss an die Filme wird es jeweils ein durch das Urban Art Institute e.V. und die Stiftung WissensArt co-moderiertes Publikumsgespräch mit den Regisseuren und Regisseurinnen und weiteren szenenahen Gästen geben.

Das Urban Art Institute Hamburg e.V. möchte gemeinsam mit der Stiftung wissensART der Frage nachgehen, ob und wie Street Art öffentliche Räume verändert?

Die Veranstaltungen sind kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten unter wallscandance.de/filmreihe-studio-kino/

Plakat zur Filmreihe Walls Can Dance im Studio-Kino

Filmreihe "Was macht Street Art mit Stadt & Gesellschaft?", Plakat

EIFFE FOR PRESIDENT – ALLE AMPELN AUF GELB

Dienstag, 30. April 2024, 19.30 Uhr

Im Mai 1968 kommt niemand an ihm vorbei: Tag und Nacht ist Peter Ernst Eiffe, aufgewachsen in einer hanseatischen Familie, in Hamburg mit dem Filzstift unterwegs und überzieht Toiletten, Verkehrsschilder, Briefkästen mit seinen Sprüchen. Vermutlich ist er der erste Graffiti-Tagger Deutschlands. Höhepunkt seiner Karriere: Er fährt mit einem Fiat Topolino in die Wandelhalle des Hauptbahnhofs und ruft die "Freie Republik Eiffe" aus.

Zwangseingewiesen in die Psychiatrie, gründet er die Partei "Eiffe Brothers". Weihnachten 1983 entweicht er aus der Anstalt und wird Monate später erfroren aufgefunden. In den 1990er-Jahren fangen der Filmemacher Christian Bau und Artur Dieckhoff an, sich mit Eiffe zu beschäftigen. In ihrem Dokumentarfilm "EIFFE FOR PRESIDENT" erzählen sie seine Geschichte. Verwandte, Freunde, Weggefährten erinnern sich und schildern seinen Werdegang vom Adoptivsohn eines hohen Nazi-Beamten zum Außenseiter der APO.

65 Min. | Deutsch

STREET ART – DIE VERGÄNGLICHE REBELLION

Dienstag, 14. Mai 2024, 19.30 Uhr

Die Dokumentation porträtiert unterschiedliche Künstler bei ihrem Tun und zeigt die Erschaffung von Street Art beim Entstehen. Schlaglichter fallen auf die Philosophie, Techniken und Überzeugungen ebenso wie den Blickwinkel der Betrachter, welche die Kunst suchen, sammeln und teilen. Street Art als wahrhaft politische Kunstform wird als globales Phänomen gezeigt und stellt die Frage: Welchen gesellschaftlichen Einfluss hat Street Art?

58 Min. | Deutsch (mit Englischen Untertiteln)

MARTHA COOPER – A PICTURE STORY

Dienstag, 28. Mai 2024, 19.30 Uhr

Martha Cooper ist keine Legende oder Ikone. Es ist viel einfacher, viel schöner: Martha Cooper ist eine Fotografin, die es geschafft hat, sich ihre Flamme im Herzen bis heute zu bewahren.

Ihre Fotos sind charakteristisch, auf den Moment fokussiert. Es sind Schnappschüsse und Momentaufnahmen, getrieben von Neugier und Leidenschaft. Sie entstehen in Situationen und im Umgang mit Menschen. Und genau darum geht es: Ungetrübte Perspektiven, ohne Filter und Inszenierung. Der rohe, aufs Wesentliche reduzierte Blick – aus Interesse am echten' Bild und aus Wertschätzung gegenüber ihrem Motiv.

Begonnen hatte es im Jahr 1946, mit ihrer ersten Kamera. Rausgehen, um Fotos zu machen. Darum ging es schon damals, als sie mit ihrem Vater umherzog. Viele Jahre später, sie reiste um die Welt, arbeitete hier und dort, als Fotografin und für verschiedene Zeitungen und kam irgendwann an, im New York der 1970er Jahre. Die Stadt lag am Boden. Bezirke brannten, die Unterschiede waren groß, die Ungerechtigkeiten noch größer. Und dennoch, Martha Cooper fuhr umher, suchte in dieser Stadt ihre Bilder, die Menschen in ihren Vierteln, die Kinder und Jugendlichen, die trotz aller Widrigkeiten ihre Umgebung gestalteten und bespielten. Und mittendrin, junge Menschen, die ihre Namen malten. Tags, kleine Pieces oder Wholecars, Graffiti war überall, genau wie Martha. Sie fotografierte, unerlässlich und über viele Jahre.

Unzählige Züge, Graffitis und Aktionen, alles hielt sie mit ihrer Kamera fest. Sie schuf ein Archiv, das seinesgleichen sucht und veröffentlichte 1984, zusammen mit Henry Chalfant, eines der bedeutendsten (und meistgeklauten und -kopierten) Bücher der Graffiti-Geschichte: Subway Art. Ob sie wollte oder nicht, spätestens jetzt war ihr ein Platz in den Graffiti-Memoiren dieser Welt sicher und ihr Weg zu einer der bekanntesten Straßenfotografinnen vorgezeichnet.

Und ja, sie fotografiert noch immer. Selina Miles ist es zu verdanken, dass diese beeindruckende Geschichte und vor allem Martha Cooper, mit diesem Film eine Würdigung erhält, die ihr, ihrem Tatendrang und ihrer Leidenschaft gerecht wird. Dafür an dieser Stelle, Danke Selina.

82 Min. | Englisch (mit Deutschen Untertiteln)

STICKER MOVIE

Dienstag, 11. Juni 2024, 19.30 Uhr

Sticker Movie zelebriert die weltweite Kultur des Klebens durch Straßenfotografie, Street Art, Ausstellungen und Menschen jeden Alters und Hintergrunds, die eine internationale Gemeinschaft der ungewöhnlichen, aber verborgen überall sichtbaren Art bilden. Es ist ein Film von Stickerenthusiasten für Stickerfans – ein farbenfrohes Mosaik an Geschichten, von den Stickersüchtigen, Künstler:innen und Sammler:innen erzählt, die diese Kultur zum Leben erwecken, fortführen, neu erfinden und mit der Welt teilen.

55 Min. | Englisch

Wer steckt hinter Walls Can Dance?

Walls Can Dance wird vom Urban Art Institute Hamburg e.V. kuratiert. Das Projekt bringt großformatige Kunst in Hamburgs Süden. Das Urban Art Institute Hamburg fördert und pflegt zeitgenössische Erscheinungsformen von Kunst und Kultur im städtischen Raum. Der 2016 gegründete, gemeinnützige Verein trägt zur diesbezüglichen öffentlichen Meinungsbildung bei und fördert den Austausch zwischen Künstlerinnen und Künstlern, Bürgerinnen und Bürgern sowie Institutionen. Das Urban Art Institute handelt aus der Überzeugung, dass Kunst und Kultur wichtige Faktoren für eine soziale und inklusive Stadtgesellschaft darstellen und agiert in diesem Sinne.

Walls Can Dance hat eine Reihe von Unterstützern und Freunden und wird gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Bezirksamt Harburg und das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung. Bei der Umsetzung der bunten Fassadenmalereien setzt Walls Can Dance auf den traditionsreichen norddeutschen Farbhersteller IMPARAT, der das Festival als Partner und Sponsor von Anfang an begleitet.

Weitere Informationen unter: wallscandance.de

Ortsinformationen

Studio-Kino
Bernstorffstraße 93-95
22767 Hamburg - Altona-Altstadt
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