Nicht mehr aktuell!

26. Japan-Filmfest Hamburg (JFFH)

Vom 18. bis 22. Juni 2025 verwandelt sich Hamburg wieder in ein Paradies für Japan-Filmfans. Das 26. Japan-Filmfest Hamburg (JFFH) präsentiert unter dem Motto "Faszination Japan – auf zu den Sternen" über 50 aktuelle japanische Kinoproduktionen in den Partnerkinos Metropolis und Studio-Kino.

Plakatmotiv mit einer japanischen Frau mit pinken Haaren für das 26. Japan-Filmfest Hamburg (JFFH)
Plakatmotiv 26. Japan-Filmfest Hamburg (JFFH), © Japan-Filmfest Hamburg
Wann? 18. bis 22. Juni 2025
Wo? Metropolis und Studio-Kino
Preise: Einzelkarte: 11,- Euro, Dauerkarte: 150,- Euro, VIP-Ticket: 200,- Euro
Programm und Tickets: jffh.de

Großer Eröffnungsabend mit prominenten Gästen

Der Startschuss fällt am Mittwoch, 18. Juni 2025, um 19.30 Uhr im Metropolis Kino mit einem festlichen Eröffnungsabend. Als Eröffnungsfilm zeigt das Festival die Deutschlandpremiere von "Wings of the Phoenix" (2024) von Regisseur Tsukasa Kishimoto. Das sensible Drama beschäftigt sich mit den Hoffnungen und Ängsten der Einwohner der Insel Okinawa. Kishimoto ist kein Unbekannter beim JFFH – sein Film "Okinawan Blue" gewann 2019 bereits den Jury-Preis für die beste Independent-Produktion.

Zur Eröffnung werden zahlreiche Ehrengäste erwartet, darunter Julia Dautel, Referatsleiterin für Kulturprojekte der Behörde für Kultur und Medien der Stadt Hamburg sowie der amtierende japanische Generalkonsul Shinsuke Toda. Besonders erfreulich: Viele Filmschaffende reisen extra aus Japan an, um ihre Werke persönlich vorzustellen.

Publikum kürt den besten Film

Eine Besonderheit des Festivals ist der Publikumspreis. Fünf unterschiedliche Festivalbeiträge stehen zur Wahl. Nach jeder Vorstellung können die Zuschauer dem gerade gesehenen Film eine Punktzahl von 1 bis 4 Sternen vergeben. Der Publikumspreis wird nach Festivalende verkündet.

Feierliche Preisverleihung am Samstag

Der Höhepunkt für viele Festivalbesucher ist die große Preisverleihung am Samstag, 21. Juni 2025, um 18.45 Uhr im Metropolis Kino. Neben dem Publikumspreis werden drei weitere Auszeichnungen vergeben:

  • Jurypreis für die beste Independent-Produktion
  • Spezialpreis für die beste Genreproduktion
  • Preis für eine außergewöhnliche künstlerische Leistung

Die Entscheidung trifft eine erfahrene Festivaljury, bestehend aus externen Filmkennern und langjährigen Mitgliedern des Vereins Nihon Media e.V. Im Anschluss an die Preisverleihung folgt die Vorstellung des Films "A Samurai in Time".

Direkter Austausch mit japanischen Filmschaffenden

Ein besonderes Erlebnis bieten die Vorstellungen in Anwesenheit der japanischen Gäste. Regisseure, Schauspieler und Produzenten aus ganz Japan präsentieren ihre neuesten Werke persönlich – teilweise als Deutschland-, internationale oder sogar Weltpremieren. Die Besucher haben die Gelegenheit, mit den Filmschaffenden in Kontakt zu treten und Fragen zu stellen. Für die Gespräche stehen Dolmetscher bereit.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit dem Klick auf „Beitrag anzeigen“ akzeptieren Sie die Datenverarbeitung durch Instagram. Mehr Informationen entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung .

Japan-Filmfest Hamburg: Brückenbauer zwischen den Kulturen

Wenn im Hamburger Schanzenviertel, auf St. Pauli oder in der Bernstorffstraße japanische Filmkunst über die Leinwände flimmert, dann ist es wieder soweit: Das Japan-Filmfest Hamburg (JFFH) öffnet seine Türen. Was 1999 als einmalige Filmreihe begann, hat sich zum ältesten rein japanischen Filmfestival Deutschlands entwickelt. Eine Erfolgsgeschichte, die von Leidenschaft, kulturellem Austausch und manchmal auch von quietschenden Autoreifen mit verspäteten Filmrollen erzählt.

Von der Guerilla-Filmreihe zum kulturellen Brückenbauer

Ende der 1990er Jahre fristete das innovative japanische Kino von Regisseuren wie Takashi Miike, Takeshi Kitano und Shunji Iwai in Deutschland ein Schattendasein. Eine Handvoll Hamburger Kino-Enthusiasten wollte das ändern und gründete 1999 das erste ausschließlich japanische Filmfestival im deutschsprachigen Raum. Was ursprünglich als einmalige Veranstaltung geplant war, entwickelte sich dank überwältigender Publikumsresonanz schnell zu einem festen Bestandteil des Hamburger Kulturkalenders.

Der wachsende Erfolg stellte die Organisatoren jedoch vor Herausforderungen. Ein wichtiger Wendepunkt kam 2002 mit der Gründung des Vereins Nihon Media e.V., der dem Festival eine professionellere Organisationsstruktur verlieh. Die Ziele wurden ambitionierter: Über die reine Filmvorführung hinaus sollte das JFFH zu einer deutsch-japanischen Begegnungsstätte werden und als kultureller Brückenbauer besonders zwischen den Partnerstädten Hamburg und Ōsaka fungieren.

Die Spielstätten: Vom Schanzenviertel bis zur Bernstorffstraße

Die Geschichte des Festivals ist eng mit seinen Spielstätten verbunden. Das kultige 3001 Kino im Schanzenviertel diente als erste Heimat des JFFH. Mit steigenden Zuschauerzahlen wurde eine Expansion notwendig. Über mehrere Jahre kam das legendäre Hinterhofkino B-Movie auf St. Pauli hinzu, später gesellt sich das Metropolis dazu, das größere Premierenfeiern ermöglichte. Seit 2014 komplettiert das traditionsreiche Studio-Kino in der Bernstorffstraße das Quartett der Partnerkinos.

Voller Kinosaal in dem ein Film zum 16. Japanisches Filmfest Hamburg gezeigt wird
Voller Kinosaal beim 16. JFFH, © Japanisches Filmfest Hamburg

Die Zusammenarbeit mit den Kinos brachte auch logistische Herausforderungen mit sich. In den Anfangsjahren wurden schwere 35- und 16-mm-Filmrollen per Luftpost aus Japan eingeflogen – oft mehrere hundert Kilogramm Material. Um Kosten zu sparen, transportierten Teammitglieder die Filme mit Privatfahrzeugen zu den Kinos – Rückenschmerzen inklusive. Dank moderner Medien wie Blu-ray und DCP-Format ist dieser Teil der Festivalorganisation heute deutlich rückenschonender.

Unvergessliche Begegnungen mit japanischen Filmschaffenden

Die persönlichen Begegnungen mit Gästen aus Japan prägen das Festival seit einem Vierteljahrhundert. Gleich zu Beginn beehrte der renommierte Regisseur Shunji Iwai ("Swallowtail Butterfly") das Festival mit seinem Besuch. Ein besonders denkwürdiger Moment ereignete sich 2001, als Martial-Arts-Künstler Tak Sakaguchi bei dem Versuch, mit einem Samuraischwert einen Apfel zu spalten, versehentlich die Kinoleinwand im 3001 Kino zerstörte.

Weniger nervenzerfetzend, aber nicht minder beeindruckend waren die Besuche von Professor Yoneo Ota von der Ōsaka University of Arts (2004) und Nobuhiro Yamashita, Regisseur des Eröffnungsfilms "Linda, Linda, Linda". Auch Regie-Veteran Sadao Nakajima (2009), Godzilla-Regisseur Kazuki Omori (2012) sowie die Filmemacher John Cairns ("Schoolgirl Apocalypse") und Kurando Mitsutake ("Gun Woman") hinterließen bleibende Eindrücke.

Ein besonderer Höhepunkt war die Premiere des Films "Ode an die Freude" im Jahr 2007 mit dem inzwischen verstorbenen Bruno Ganz als Ehrengast. Neben den Filmpremieren bereicherten auch Sonderveranstaltungen das Programm, wie die berührende Ausstellung "TEGAMI – Perspektiven japanischer Künstler" nach der Fukushima-Katastrophe 2011 oder der Besuch der Samurai-Stunt-Gruppe Kengeki-kai samt Workshop und öffentlicher Show im Jahr 2013.

Kurando Mitsutake hält sich die Ohren zu und Asami singt in ein Mikrofon
Kurando Mitsutake und Asami, © Japanisches Filmfest Hamburg

In jüngerer Zeit sorgte der energiegeladene Auftritt von Kultregisseur Yoshihiro Nishimura ("Tokyo Gore Police", "Helldriver") für Begeisterung. Manche Filmemacher sind dem Festival besonders treu verbunden – allen voran Takuya Fukushima, der seit 2013 fast jedes Jahr zu Gast ist und im letzten Jahr mit dem Preis für außergewöhnliche künstlerische Leistung ausgezeichnet wurde.

Kultureller Austausch auf vielen Ebenen

Von Anfang an war es dem Festival ein Anliegen, den direkten Austausch zwischen japanischen und deutschen Kulturschaffenden zu fördern. Frühzeitig entstanden Kontakte zur Hamburger Hochschule für bildende Künste und der Ōsaka University of Arts. Seitdem präsentieren regelmäßig Nachwuchs-Regisseure aus Ōsaka ihre Werke erstmals einem internationalen Publikum in Hamburg.

Im Laufe der Jahre kamen weitere Kooperationspartner hinzu: die Tokyo University of Arts, das Filmfest Skip City International D-Cinema in Kawaguchi City, seit 2017 das Jimbocho Filmfestival in Tokyo und zuletzt das Tokyo Kanda Fantastic Film Festival sowie der Edo Culture Complex. Diese Verbindungen zur japanischen Filmszene ermöglichen es dem JFFH, immer wieder spannende Produktionen exklusiv nach Hamburg zu holen.

Blick in die Zukunft: Förderung des japanischen Gegenwartskinos

Eine neue Generation von Filmemachern aus Tokyo, Kyoto und Ōsaka definiert das japanische Kino derzeit neu. Das JFFH bietet dem Hamburger Publikum einen einzigartigen Einblick in diese kreative Szene. Um diese innovativen Künstler zu unterstützen, rief das Festival 2018 mehrere Filmpreise ins Leben, darunter einen Publikumspreis, der den Besuchern Mitsprache gibt, welche Entwicklungen im neuen japanischen Kino besondere Förderung verdienen.

Nach 25 erfolgreichen Jahren ist das JFFH aus dem Hamburger Kulturkalender nicht mehr wegzudenken. Zu diesem Erfolg tragen maßgeblich die zahlreichen ehrenamtlichen Mitglieder des Nihon Media e.V. bei, die mit unermüdlichem Engagement die organisatorischen Herausforderungen meistern und dem Festival sein unverwechselbares Gesicht geben.

Ortsinformationen

Metropolis Kino
Kleine Theaterstraße 10
20354 Hamburg - Neustadt

Weitere Ortsinformationen

Studio-Kino
Bernstorffstraße 93-95
22767 Hamburg - Altona-Altstadt
Weitere Empfehlungen