Lange Autofahrten mit dem Baby – was Eltern wissen müssen

Lange Autofahrten mit dem Baby können zur Zerreißprobe werden. Damit die Reise zu den Verwandten oder die Fahrt in den Urlaub möglichst reibungslos verläuft, können Eltern einige Vorkehrungen bezüglich Sicherheit, Verpflegung und Unterhaltungsprogramm treffen.

Baby im Auto, © Maria Sbytova auf Shutterstock
Baby im Auto, © Maria Sbytova auf Shutterstock

Ab wann sind längere Autofahrten möglich?

Wenn das Baby endlich das Licht der Welt erblickt hat, können es viele Eltern gar nicht erwarten, es der gesamten Verwandtschaft zu zeigen. Nicht selten ist diese im ganzen Land verteilt, sodass einige längere Autofahrten anstehen. Allerdings sollten diese in den ersten drei Lebensmonaten gänzlich vermieden werden. Denn die Wirbelsäule der Neugeborenen ist noch so empfindlich, dass das Liegen in der Babyschale schädlich sein könnte. Zusätzlich können Probleme mit der Atmung auftreten.

Kurze Fahrten zum Einkaufen oder zum Kinderarzt sind in der Regel in Ordnung. Länger als zwei Stunden sollte ein so junges Kind aber auf keinen Fall in der Babyschale verbringen. Ab einem Alter von drei Monaten sind längere Fahrten möglich. Doch auch dann sollten Eltern darauf achten, dass alle zwei Stunden Pausen eingelegt werden, bei denen das Kind auch aus der Babyschale geholt wird.

Der Kindersitz: Sicherheit geht vor

Wer mit Baby eine Autofahrt plant, der ist mit einem Kindersitz sicher unterwegs. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) schreibt vor, bis zu welcher Größe und welchem Alter ein Kindersitz erforderlich ist. Je nach Alter und Gewicht sind also unterschiedliche Regelungen zu beachten.

Neugeborene sowie Säuglinge bis zu einem Alter von 15 Monaten müssen zum Beispiel entgegen der Fahrtrichtung in einer Babyschale untergebracht werden. Denn aufgrund ihrer noch schwachen Nackenmuskulatur können sie den Fliehkräften bei einem Aufprall nichts entgegensetzen. Werden sie hingegen rückwärts in den Sitz gedrückt, sind die Kraftauswirkungen auf Kopf und Nacken geringer.

Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass die Babyschale auf das Gewicht und die Größe des Kindes ausgelegt ist. Sobald der Kopf den oberen Rand der Babyschale erreicht, muss ein größerer Kindersitz besorgt werden. Der ADAC empfiehlt, dass Babys bis zu einem Alter von zwei Jahren in rückwärts ausgerichteten Kindersitzen mitfahren. Anschließend kann auch zu einem normalen Kindersitz gewechselt werden, bei dem das Baby nach vorne schaut.

Eltern sollten davon absehen, einen gebrauchten Kindersitz zu kaufen. Denn Modelle, die bereits in einen Unfall verwickelt waren, erfüllen nicht mehr den notwendigen Sicherheitsstandard. Außerdem sollte der Sitz nicht heruntergefallen sein. Gebrauchte Kindersitze müssen also unbedingt auf Mängel untersucht werden. Wer sichergehen will, kauft also besser einen neuen Kindersitz.

Sonnenschutz für das Baby

Babys sollten nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Ihre Haut verfügt nur über einen geringen Eigenschutz. Außerdem heizen sie dann schnell auf. Deswegen sollte der Sonnenschutz im Auto auf keinen Fall vernachlässigt werden. Optimal sind selbsthaftende Sonnenschutzschilder, die sich bei Bedarf am Fenster befestigen lassen. Die sind speziell für Kinder sogar mit bunten Motiven erhältlich.

Pausen zum Stillen und Wickeln einplanen

Wenn das Baby noch gestillt wird oder die Flasche bekommt, sollten ausreichend Pausen eingelegt werden. Auf vielen Rastplätzen besteht außerdem die Option, das Kind zu wickeln. Notfalls lässt sich das aber auch auf der Rückbank oder im Kofferraum des Autos erledigen.

Gesunde Snacks einpacken

Babys, die bereits Beikost bekommen, können während der Fahrt mit kleinen Snacks gefüttert werden. Frisches Obst, Beeren oder Babykekse ohne Zucker lassen sich gut mitnehmen und sind als gesunde Zwischenmahlzeit hervorragend geeignet. Tatsächlich sollte mindestens in den ersten 12 Lebensmonaten auf Zucker verzichtet werden. Am besten werden die Snacks dann schon zu Hause auf eine mundgerechte Größe zugeschnitten.

Wenn das Baby während der Fahrt etwas zu essen bekommt, sollte aber immer jemand neben ihm sitzen. Der kann dann sofort helfen, wenn es sich verschluckt. Die Trinkflasche darf natürlich ebenfalls nicht fehlen. Wasser und ungesüßte Tees sorgen dafür, dass das Baby während der Fahrt gut hydriert bleibt.

Der richtige Sitzplatz für das Baby

Das Baby bekommt am besten einen Platz auf der Rückbank. Eltern sollten es sich gut überlegen, ob sie eine lange Autofahrt mit dem Kind alleine durchführen. In der Regel ist es von Vorteil, wenn der zweite Elternteil oder eine weitere erwachsene Person dabei ist. Die kann sich nach hinten setzen und das Baby während der Fahrt beruhigen, mit ihm herumscherzen oder ihm eine Geschichte vorlesen.

Falls es nicht möglich ist, dass eine weitere erwachsene Person mitfährt, kann das Baby auch auf dem Beifahrersitz platziert werden. Dann muss aber unter allen Umständen der Airbag ausgeschaltet werden! Besser ist es, dass Baby dennoch auf der Rückbank auf dem Platz hinter dem Beifahrersitz unterzubringen. Mithilfe von Spiegeln kann der Fahrer dann sehen, wie es dem Baby geht.

Für Unterhaltungsprogramm sorgen

Der Traum vieler Eltern ist wahrscheinlich, dass das Baby auf der Fahrt so viel wie möglich schläft. Das wird aber nicht immer der Fall sein. Deswegen sollte für ausreichend Unterhaltung im Auto gesorgt werden. Sinnvolle Begleiter auf langen Reisen sind zum Beispiel diese Dinge:

  • Das Lieblingsspielzeug
  • Bilderbücher zum Anschauen
  • Babys Lieblingsmusik
  • Wenn das Baby schon älter ist, kann es sich natürlich auch mit anderen Dingen beschäftigen. Kinder ab zwei Jahren vertreiben sich die Zeit gerne mit Hörspielen oder Malen. Eine tolle Idee sind Malbücher mit Wasserstiften.
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