Wasserstoffverbund Hamburg will Hamburg grüner machen

Die Unternehmen Airbus, ArcelorMittal, Gasnetz Hamburg, GreenPlug, Hamburger Hafen und Logistik AG, Hamburg Port Authority, HADAG Seetouristik und Fährdienst sowie die Stadtreinigung Hamburg haben zusammen mit dem Hamburg Green Hydrogen Hub (bestehend aus Shell, Vattenfall, Mitsubishi Heavy Industries und Wärme Hamburg) – den Wasserstoffverbund Hamburg gebildet.

Symbolbild: Wasserstoffverbund, © FAUN Gruppe
Symbolbild: Wasserstoffverbund, © FAUN Gruppe

Bundesregierung und Europäische Union wollen herausgehobene Projekte unterstützen und damit den Grundstein für eine starke Wasserstoffwirtschaft in Europa legen. Der Hamburger Wasserstoffverbund hat in einer ersten Aktion gemeinsam einen Antrag im Rahmen eines EU-weiten Förderprogramms gestellt.

Die Verbundprojekte zur Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff tragen zur Minderung von Treibhausgasen entscheidend bei. Schon 2026 können die Verbundpartner durch ihre Anwendungsprojekte die CO2-Emissionen in Hamburg um 170.000 Tonnen jährlich senken. Durch den Einsatz von Wasserstoff mittels Elektrolyse vor Ort, seeseitigen Importen und Anschluss an das europäische Wasserstoffnetz bietet das Verbundprojekt das Potenzial, dass bis 2030 jährlich mehr als eine Million Tonnen der aktuell rund 16 Millionen Tonnen CO2-Emissionen in Hamburg eingespart werden können

Der vom Hamburg Green Hydrogen Hub produzierte grüne Wasserstoff würde vor allem fossile Brennstoffe in der industriellen Produktion sowie im Transport- und Logistiksektor ersetzen. Die Nutzung von Abwärme der Elektrolyse für das Fernwärmenetz und die thermische Behandlung von Siedlungsabfällen tragen neben der Nutzung des Wasserstoffs außerdem dazu bei, den ökologischen Fußabdruck einer Vielzahl weiterer Branchen zusätzlich zu reduzieren.

Mit der geplanten Umwandlung eines Kohlekraftwerks in Hamburg-Moorburg in eine skalierbare 100-Megawatt-Elektrolyseanlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien wird der Grundstein gelegt, um eine vollständige Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Hamburg aufzubauen. Der Hafen bildet mit seinem umfangreichen Netz an potenziellen Industrieanwendungen und Dienstleistungspartnern dabei eine einzigartige standortspezifische Plattform.

Positive Übertragungseffekte

Darüber hinaus ermöglicht das Netzwerk positive Übertragungseffekte in Deutschland und in ganz Europa. Es ist bereits eng mit anderen Aktivitäten in den Nachbarländern Norddeutschlands verbunden. Eine internationale Zusammenarbeit soll vor allem dazu beitragen, Produktionsanlagen für erneuerbaren Strom und Wasserstoff, Infrastruktur und Distribution sowie Nachfrageerzeuger von der Schwerindustrie bis hin zu Straßen-, Schienen-, Wasserseitigen und Luftverkehr miteinander zu verknüpfen.

Der von den zwölf Hamburger Unternehmen im Rahmen des EU-weiten Förderprogramms "Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse" (Important Projects of Common European Interest – IPCEI) vorgelegte Verbundantrag umfasst neun sich ergänzende Projekte zur Erreichung dieses Ziels – alle im Raum des Hamburger Hafengebietes. Finanzielle Förderung der deutschen Bundesregierung im Rahmen des IPCEI-Programms ist erforderlich, um das wegweisende Verbundprojekt umzusetzen und die Kostenlücke zwischen grünem Wasserstoff und fossilen Anwendungen zu schließen.

Die Stadtreinigung Hamburg errichtet in Hamburg Stellingen das Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE). Mit dem Projekt "Waste to Hydrogen for Hamburg" will sie gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein, Wärme Hamburg, Gasnetz Hamburg und Hamburg Energie Strom aus der thermischen Verwertung von nicht stofflich nutzbaren Reststoffen verwerten. Dieser Strom soll über Elektrolyse zur grünen Wasserstofferzeugung eingesetzt werden und auch Batterien für E-Mobilität aufladen.

"Wir tragen nachhaltig dazu bei, durch die thermische Verwertung von Reststoffen grünen Strom in vielen anderen Bereichen neu nutzbar zu machen. Dazu zählt die Förderung einer klimafreundlichen Mobilität mit alternativen Antriebstechnologien wie Wasserstoff-Müllfahrzeuge oder Busse", sagt Prof. Dr. Rüdiger Siechau, Geschäftsführer der Stadtreinigung Hamburg. 

Quelle: Stadtreinigung Hamburg

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