Mehr Transparenz bei den Gaskosten: So gelingt der Tarifwechsel
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Die Gaskosten sind bekanntermaßen ein wesentlicher Bestandteil der Haushaltsausgaben. Und in einer lebendigen Metropole wie Hamburg, wo die Heizperiode oft lang und das Bedürfnis nach einer warmen Wohnung dementsprechend groß ist, können Einsparungen bei den Energiekosten die Haushaltskasse spürbar entlasten. Der Wechsel des Gastarifs ist eine effektive Möglichkeit, diese Ausgaben nachhaltig zu optimieren.
Wann sich ein Gastarifwechsel anbietet
Es gibt gleich mehrere Schlüsselsituationen, die einen Tarifwechsel besonders attraktiv machen können. Der häufigste Anlass ist eine Preiserhöhung durch den aktuellen Anbieter. Liegt keine Preisgarantie vor, kann der Anbieter die Kosten – je nach Vertragsart typischerweise vier bis sechs Wochen im Voraus angekündigt – anheben. Praktischerweise steht dem Verbraucher in diesem Fall in der Regel ein gesetzlich verankertes Sonderkündigungsrecht zu.
Ein weiterer idealer Zeitpunkt für einen Wechsel ist das Ende der Mindestlaufzeit. Die meisten Verträge haben eine Laufzeit von zwölf oder 24 Monaten. Nach Ablauf dieser Frist verlängert sich der Vertrag oft automatisch, wenn er nicht rechtzeitig gekündigt wird. Bei neueren Verträgen (seit dem 1. März 2022) geschieht das in der Regel nur noch auf unbestimmte Zeit – sie können dann mit einer Kündigungsfrist von maximal einem Monat beendet werden. Bei älteren Verträgen sind weiterhin automatische Verlängerungen um ein Jahr üblich.
Ein Wechsel aus der Grundversorgung heraus ist fast immer ratsam. Die Grundversorgung ist einer der teuersten Tarife, die Anbieter für ihre Kunden ohne Sondervertrag anbieten. Hier besteht keine Mindestvertragslaufzeit, weshalb der Verbraucher ganz einfach mit einer Frist von zwei Wochen wechseln kann.
Zuletzt kann eine veränderte Wohn- oder Verbrauchssituation einen Wechsel sinnvoll machen, etwa beim Einzug in eine neue Immobilie, nach einer energetischen Sanierung oder bei einer deutlichen Änderung des Nutzungsverhaltens.
Grundlagen prüfen: Verbrauch, aktueller Vertrag und Fristen
Bevor die Tarifauswahl beginnen kann, ist eine Bestandsaufnahme unerlässlich. Die zentrale Kennzahl ist der Jahresverbrauch in Kilowattstunden (kWh). Dieser Wert ist der letzten Jahresabrechnung zu entnehmen und bildet die Basis für jeden seriösen Preisvergleich.
Ebenso wichtig sind die Details des aktuellen Vertrags. Die Vertragslaufzeit und die darin festgelegte Kündigungsfrist müssen bekannt sein, um einen reibungslosen Übergang ohne Doppelbelastungen planen zu können. Zudem gilt es, die Preisbestandteile genau zu analysieren: der monatliche Grundpreis als Fixkostenanteil und der Arbeitspreis als verbrauchsabhängige Größe pro kWh. Und auch eventuelle Boni und Preisgarantien sollten berücksichtigt werden, da deren Auslaufen die Kostenstruktur weiter verändern kann.
Neuen Gastarif auswählen: Tarifarten und Auswahlkriterien
Bei der Tarifauswahl steht der Vergleich des Arbeitspreises und des Grundpreises im Vordergrund. Entscheidend ist zudem der Gesamtpreis für den eigenen Jahresverbrauch. Gut zu wissen: Ein niedriger Grundpreis kann durch einen hohen Arbeitspreis wettgemacht werden und umgekehrt.
Weitere Kriterien sind die Laufzeit und eine eventuelle Preisgarantie. Eine Preisgarantie für ein oder zwei Jahre schützt vor unerwarteten Erhöhungen, bindet den Verbraucher aber auch für den gesamten Zeitraum. Tipp: Die Vertragslaufzeit sollte optimalerweise zu der eigenen Zukunftsplanung passen. Darüber hinaus empfiehlt sich ein ausführlicher Gasvergleich in Hamburg, um auf diese Weise den besten (und potenziell günstigsten) Anbieter finden zu können.
Immer mehr Verbraucher interessieren sich zudem für nachhaltige Ökogas-Tarife und die Herkunft des Gases. Diese speziellen Tarife unterstützen den Ausbau erneuerbarer Energien, etwa durch die Einspeisung von Biogas. Die genauen Anteile und Zertifizierungen können in der Regel im Kleingedruckten nachgelesen werden.
Paket- oder Vorkassenmodelle sind hingegen kritisch zu betrachten. Dabei wird für eine feste Menge Gas im Voraus gezahlt. Liegt der tatsächliche Verbrauch darunter, verfällt möglicherweise das bereits bezahlte Guthaben. Diese Modelle erfordern eine sehr genaue Verbrauchseinschätzung und eignen sich eher selten für den normalen Verbraucher.
Wechselprozess Schritt für Schritt erklärt
Der eigentliche Wechsel ist gesetzlich geregelt und für Verbraucher dementsprechend unkompliziert. Nach der Auswahl eines neuen Anbieters wird dort der Antrag gestellt. In der Regel beauftragt der neue Anbieter im Rahmen dieses Antrags direkt die Kündigung beim bisherigen Versorger und übernimmt die Formalitäten. Wer möchte, kann die Kündigung aber auch selbst formulieren und versenden. Wichtig ist in jedem Fall, die korrekte Kündigungsfrist einzuhalten.
Ein weiterer zentraler Schritt ist die Dokumentation des Zählerstands zum Stichtag des Wechsels. Dieser wird dem neuen Anbieter mitgeteilt und dient als Ausgangspunkt für die spätere Abrechnung. Es ist empfehlenswert, den Stand per Foto zu sichern. Im Anschluss daran gilt es, die Bestätigungen vom alten und vom neuen Anbieter abzuwarten. Gut zu wissen: Der Wechselvorgang dauert in der Regel vier bis sechs Wochen.
Nach dem Wechsel: Abrechnung und weitere Kontrolle
Mit dem erfolgreichen Wechsel sind in der Regel noch einige weitere Kontrollen verbunden. Die Schlussabrechnung des alten Anbieters muss beispielsweise sorgfältig geprüft werden, insbesondere der verwendete Zählerstand und eventuelle Guthaben oder Nachzahlungen. Da sich in Strom- und Gasabrechnungen immer wieder mal kleine Fehler einschleichen – etwa falsche Zählerstände, versehentlich berechnete Grundgebühren oder nicht berücksichtigte Boni – lohnt sich hier ein besonders genauer Blick.
Und auch die erste Abschlagsrechnung des neuen Anbieters sollte kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass der vereinbarte Tarif und der gemeldete Startzählerstand korrekt erfasst wurden. Auf Basis der ersten Verbrauchswerte kann der monatliche Abschlag bei Bedarf angepasst werden, um hohe Nachzahlungen oder große Guthaben zu vermeiden.
Ein einmaliger Wechsel reicht in den meisten Fällen nicht für eine langfristige Kosteneffizienz aus. Stattdessen ist es ratsam, den Gastarif in regelmäßigen Abständen (zum Beispiel jährlich) erneut zu vergleichen, damit die Kostenkontrolle auch dauerhaft erhalten bleibt.
Unabhängig vom gewählten Tarif spielt Energiesparen im Haushalt eine ebenso wichtige Rolle, denn durch bewusstes Heizverhalten und effiziente Geräte lassen sich die Gaskosten zusätzlich senken und das Sparpotenzial voll ausschöpfen.