Hamburg für Best Ager

Diesen Spruch kennt jeder: "Man ist so alt, wie man sich fühlt." Das mag eine Phrase sein, aber eine mit einem wahren Kern. Denn während man früher spätestens ab 60 zum alten Eisen gehörte, sind die neuen Alten heutzutage häufig agiler und moderner, als es ihre Eltern jemals waren.

Senioren beim Hobby, © iStock.com/Horsche
Senioren beim Hobby, © iStock.com/Horsche

Um zu verstehen, dass die Jahreszahl nicht besonders viel aussagt, braucht man nur ein paar Namen nennen: Udo Lindenberg ist mit 73 Jahren erfolgreich wie nie und auf Stadiontour. Peter Maffay ist gerade 70 geworden – und Vater einer kleinen Tochter.

Internationale Stars wie Dave Gahan von Depeche Mode, Bono von U2 und George Clooney gehen stramm auf die 60 zu und denken nicht daran, in Rente zu gehen. Die Generation Disco ist mit Jimi Hendrix, Woodstock, Abba und freier Liebe aufgewachsen – und mehr mit Wackersdorf als mit Wacken.

Laut dem Statistikamt Nord sind etwa 430.000 Hamburger (knapp 23 Prozent) vor 1959 geboren. Aber auch wenn sie größtenteils das Arbeitsleben hinter sich gelassen haben, gehören sie längst nicht zum alten Eisen.

Die Lebenserwartung liegt im Bundesdurchschnitt bei 80 Jahren, die medizinische Versorgung ist so gut, dass die Alten immer fitter und älter werden. Kein Wunder also, dass der Beginn der Rente nicht mehr den Anfang vom Ende markiert, sondern für viele Oldies einem Neustart gleicht.

Die Kinder sind aus dem Haus, der Job ist erledigt, endlich keine Verpflichtungen mehr – viel Zeit für Unternehmungen und Hobbys. Hamburg verfügt über ein breites Angebot für die Generation 60 plus – ganz gleich, ob man sich für Kultur, Kommerz oder Kulinarik interessiert.

Das soll nicht heißen, dass man ab einem bestimmten Alter nur noch ins Ohnsorg-Theater darf. Aber warum nicht das Mehr an Flexibilität nutzen und zum Beispiel öfter mal in der Woche die Kulturstadt Hamburg erleben?

Mit einem Abo der Theatergemeinde Hamburg stehen zum Beispiel alle großen Bühnen der Stadt offen. Das kleine Abo beinhaltet zum Beispiel fünf Veranstaltungen nach Wahl aus den Genres Oper, Konzert oder Theater in einer Spielzeit. Darüber hinaus gibt es reine Schauspiel- oder Konzertabos.

Auch die Fitness spielt im Alter eine große Rolle. Bundesweit sind 1,33 Millionen der Sportclub-Mitglieder 60 Jahre oder älter, ermittelte der Arbeitgeberverband deutscher Fitnessanlagen (DSSV) bereits Ende 2017. Deshalb gibt es auch in fast jedem Sportklub spezielle Programme für Best Ager.

Sehr zu empfehlen ist das umfangreiche Kursangebot von Sportspaß. Sieben Filialen des Vereins existieren in Hamburg, der Mitgliedsbeitrag fällt gering aus. Wer auch die Fitnessgeräte und Saunen nutzen will, zahlt mehr.

Teurer wird es im exklusiven Klub Holmes Place Bahrenfeld. Hier findet zum Beispiel regelmäßig Wassergymnastik statt, die besonders schonend für die Gelenke ist. Generell bietet der Hamburger Sportbund eine gute Übersicht zu Sport für Ältere.

Oder wie wäre es mit Tanzen? Im Freizeitzentrum Schnelsen (FZS) findet regelmäßig die „Bad – Best Ager Dance Party Ü60“ statt. DJ Helge Fichtner legt bei dem offenen Tanzabend Musik aus den 60ern bis 80ern auf.

Aber wir wollen nicht so tun, als wäre das Älterwerden immer nur ein Spaß. Wenn man alleine lebt oder den Partner oder die Partnerin pflegen muss, steckt das Leben voller Herausforderungen. Aus diesem Grund hegen immer mehr ältere Hamburger den Wunsch, in ein Mehrgenerationenhaus zu ziehen. Wie der Name schon verrät, wohnen hier mehrere Personen verschiedenen Alters unter einem Dach in eigenen Wohnungen – und profitieren im Alltag von dieser Wahlfamilie. Infos gibt es zum Beispiel bei Nachbarschatz in EimsbüttelElbschloss an der Bille oder der EV.-Luth. Kirchengemeinde in Schiffbek und Öjendorf.

Eine gute Alternative zu Mehrgenerationenhäusern sind immer populärer werdende Senioren-WGs, bei denen sich mehrere Best Ager eine Wohnung oder ein Haus teilen. Auch die Stadt Hamburg hat diesen Trend erkannt und eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die bei der Suche nach passenden Wohngemeinschaften hilft.

Selbst wenn der Weg in eine Pflegeeinrichtung führt, muss die Verbindung zu jüngeren Menschen nicht abreißen. In Pflegen & Wohnen Farmsen haben beispielsweise nicht nur Senioren ein Zuhause gefunden, sondern auch die Kleinkinder der Kita Farmsen.

Hamburg ist ganz schön grau – und damit ist nicht nur das Wetter gemeint. Ob Kultur, Sport oder Treffen der Generationen: Es ist ordentlich was los in der Stadt!

Die nützlichsten Tipps für Senioren in Hamburg

 

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