Flachdächer sinnvoll nutzen: Gute Möglichkeiten für Hausbesitzer – und der jeweilige Weg dorthin

Durch eine geringe bis nicht vorhandene Neigung stellt jedes Flachdach eine erhöhte, ebene und meist weitgehend leere Fläche dar. Das bietet eine Menge Raum für Sinnvolleres als bloß Wetterschutz der darunterliegenden Räumlichkeiten.

Haus mit Flachdach, © stock.adobe.com / Frank
Haus mit Flachdach, © stock.adobe.com / Frank

Die meisten Fertiggaragen haben eines. Ebenso viele Mehrfamilienhäuser und der Großteil aller gewerblich genutzten Gebäude. Dazu eine ganze Menge Anbauten im Privatgebäudebereich und seit wenigen Jahrzehnten auch immer mehr Einfamilienhäuser. Im Wohnbau beträgt der Anteil mittlerweile 15 bis 20 Prozent, gemäß der Kurzanalyse „Dynamik am deutschen Flachdachmarkt“ von S&B Strategy.

Insgesamt, so meldet es zumindest das Informationszentrum Flachdach- und Bauwerksabdichtung, bringt es Deutschland auf eine Flachdachfläche von 1,2 Milliarden Quadratmeter, respektive 1.200 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Das ganze Bundesland Hamburg bedeckt lediglich 755 Quadratkilometer.

In den meisten dieser Fälle ist das neigungslose Dach jedoch kaum mehr als ein optisches Statement und Witterungsschutz für die darunterliegenden Räume. Dabei bietet eine solche Fläche viel Platz, um mindestens noch eine weitere Funktion zu erfüllen. Besonders gute Optionen für Garage, Einfamilienhaus und Ähnliches im Eigenbesitz stellen wir jetzt vor.

1. Keine Planung ohne Statiker!

Ein Flachdach ist aufgrund seiner ebenen Gestaltung einem Balkon, einer Loggia oder einem Laubengang optisch ähnlich – und wirkt somit wie eine Fläche, die sich als einfacher offener Raum nutzen lässt. Dem ist aber nicht so.

Vielmehr ist ein Flachdach, so wie jede andere nur denkbare Dachform, in aller Regel lediglich der obere äußere Abschluss des Gebäudes. Das heißt, es wurde aus baulich-statischer Sicht dafür konzipiert,

  1. sein eigenes Gewicht zu tragen;
  2. zusätzliche Lasten durch Schnee und Regen zu tragen;
  3. die Belastung durch Winddruck und -sog auszuhalten;
  4. bestimmte haustechnische Anlagen zu tragen und
  5. gelegentliches Betreten zu Wartungs- und Reparaturzwecken zuzulassen.

Grundsätzlich sollten Besitzer (insbesondere im privatbaulichen Bereich) daher davon ausgehen, dass ihr Flachdach nicht mit einer irgendwie gearteten Alternativnutzung im Hinterkopf geplant und konstruiert wurde. Das gilt für die Ausführung der Abdichtung ebenso wie die Tragfähigkeit einzelner Bereiche, im Gesamten sowie gegenüber statischen (= dauerhaften) und dynamischen (= veränderlichen) Lasten. Tatsächlich sollte man derartige Dächer sogar bei Hitze und Frost gar nicht betreten, um die typische Bitumendichtung zu schonen.

Wohl hat jedes Flachdach gewisse Belastungsreserven. Diese können durch die Zusatznutzung jedoch auf ein Maß reduziert werden, bei dem nicht mehr genügend verbleibt, um andere Belastungen abzufangen. Mehr noch: Die durch die Normen vorgegebenen Mindestlasten unterscheiden sich je nach Region. Während etwa ein normgerechtes (Flach-)Dach im Bayerischen Wald (= „Schneelastzone 3“) mindestens 1,10 Kilonewton pro Quadratmeter (~110 kg) verkraften muss, sind es im norddeutschen, schneeärmeren Raum (= „Schneelastzone 2“) lediglich 0,85 Kilonewton pro Quadratmeter (~85 kg).

Lange bevor irgendwelche Anschaffungen getätigt werden, sollte deshalb zunächst ein Baustatiker einen Blick auf das Flachdach und die dazugehörigen Pläne und Unterlagen werfen. Nur wenn er seine Freigabe erteilt und zudem die neue Nutzung mit den örtlichen Bau- und anderen Gesetzen in Einklang steht, darf der konkretere Teil von Planung und Umsetzung beginnen. Alles andere wäre zumindest fahrlässig und könnte sogar Strafen nach sich ziehen.

Wichtig: Sofern eine Nutzung mit dauerhaftem Betreten erfolgen soll, muss wahrscheinlich ringsherum ein Geländer oder eine ähnliche Absturzsicherung installiert werden. Dessen Höhe ergibt sich durch die Höhe des Daches über dem umgebenden Erdniveau.

2. Nutzung als Gründach

Gerade im urbanen Bereich zählt jeder begrünte Quadratmeter. Nicht nur als wichtiger Regulierungsmechanismus für das lokale Mikroklima und Bremse für Niederschläge, sondern auch als Lebensraum für Flora und Fauna. Obendrein sieht ein begrüntes Dach in der Regel ansprechender aus als eines ohne Begrünung.

Genau aus diesem Grund hat Hamburg als erste Großstadt der Republik eine Gründachstrategie gestartet. Ab 2027 gilt zudem eine Solargründachpflicht bei der Errichtung neuer (Flach-)Dächer sowie bei Dachsanierungen. Es lohnt sich jedoch, schon heute über eine solche Nutzung nachzudenken – nicht zuletzt, weil jetzt noch umfassende Fördermittel dafür ausgeschöpft werden können.

Ein Gründach bietet den Bewohnern außerdem direkte Vorteile:

  1. In den darunterliegenden Räumen wird das Temperaturniveau gleichmäßiger, weil die Pflanzen und die ganze Unterkonstruktion dämmend wirken.
  2. Ebenso wird von oben kommender Schall gehemmt.
  3. Je nach Statik, kann daraus ein betret- bzw. benutzbarer Dachgarten entstehen. Das ist vor allem in einem urbanen Umfeld relevant, wo herkömmliche Gartenflächen rar sind.

Hinzu kommen noch weitere Pluspunkte wie Luftschadstoffbindung und Umgebungskühlung. Allerdings ist es selbst bei einer generellen statischen Tauglichkeit nicht damit getan, Substrat und Saatgut auf dem Flachdach auszubreiten. Je nachdem, um welche Art von Gründach es sich handelt, ist eine andere Sandwich-Herangehensweise vonnöten:

  • Extensivbegrünung: Die simplere Form mit niedrigen Bodendeckern und ähnlich flachwurzelnden Pflanzen ohne menschliches Betreten und einer eher einfachen Unterkonstruktion.
  • Intensivbegrünung: Die vollwertige Hochgarten-Variante mit Stauden, Büschen, mitunter sogar Bäumen, die zudem ein häufigeres Betreten und Nutzen gestattet. In jeder Hinsicht aufwendiger und kaum ohne Fachbetrieb und umfassende Statik-Erhöhung durchzuführen.

Zum Vergleich: Bei einer Extensivbegrünung entsteht bei voller Wassersättigung ein Gewicht von zirka 50 bis 150 kg/m2. Bei Intensivbegrünung beginnt die Last hingegen erst bei etwa 500 kg/m2 und kann sich problemlos auf mehr als das Doppelte steigern. Das zeigt deutlich, warum ein nur für übliche Schneelasten konzipiertes Flachdach vom Statiker für eine solche Nutzung freigegeben werden muss.

Begrüntes Flachdach, © stock.adobe.com / miss_mafalda
Begrüntes Flachdach, © stock.adobe.com / miss_mafalda

3. Nutzung als Solardach

Je nach Umgebungsbebauung, -bepflanzung usw. ist das Dach als höchster Punkt eines Gebäudes vielleicht die einzige Stelle, die stark von der Sonne beschienen wird. Bei Flachdächern kommt noch hinzu: Sie sind gerade für Nicht-Profis ganz erheblich leichter zu betreten als beispielsweise ein Satteldach, wo es ohne Sicherheitsharnisch durchaus lebensgefährlich werden kann.

All diese Punkte machen Flachdächer zu einem idealen Träger für Photovoltaik- und/oder Solarthermie-Systeme – erstere erzeugen Strom, letztere Warmwasser. Und das sogar ergänzend zu einer anderen Nutzung, etwa als Kombination von Grün- und Solardach.

Bei einer entsprechenden Statik ist es möglich, das ganze Dach beispielsweise mit PV-Modulen zu bedecken. Aufgrund der extrem geringen Neigung ist es dann bloß nötig, die „Platten“ durch eine entsprechende Unterkonstruktion auf den nötigen Winkel zu bringen, damit das Sonnenlicht möglichst senkrecht auftrifft. Allerdings geht es auch deutlich unkomplizierter, und zwar mit Balkonkraftwerken als Alternative.

Sie dürfen seit einer jüngst erfolgten Gesetzesänderung 800 Watt statt zuvor 600 in den häuslichen Stromkreis einspeisen und – schon vorher ein wichtiger Pluspunkt – von elektrotechnischen Laien angeschlossen werden. Wobei die landläufige Bezeichnung „Balkonkraftwerk“ etwas irreführend ist. Die Module dürfen an jeder geeigneten Oberfläche montiert werden. Daher gibt es spezielle Systeme extra für Flachdächer oder andere flache Flächen. Da sie mangels Neigung keine umfassende Befestigung benötigen, sind sie schneller errichtet und vielfach preisgünstiger.

4. Nutzung für Urban Gardening und Urban Farming

Ein Gründach ist selbst bei einer Intensivbegrünung in den meisten Fällen aus menschlicher Sicht lediglich ein „Deko-Dach“. Das heißt:

  • Die dort gesetzten Pflanzen werden hinsichtlich ihres dekorativen und ökologischen Wertes, ihres Pflegeaufwandes und einer zur Unterkonstruktion passenden Wurzelcharakteristik ausgewählt. Dadurch sind sie praktisch immer u. a. mehrjährig und nicht auf einen gärtnerischen bzw. landwirtschaftlichen Ertrag hin ausgerichtet.
  • Die oberste Schicht der nötigen Unterkonstruktion ist immer ein spezielles Substrat. Es zeichnet sich vor allem durch seine Fähigkeit zur Wasserspeicherung und sicheren Durchwurzelung aus und enthält nur geringe Anteile organischer Substanz. Dadurch unterscheidet es sich deutlich von Mutterboden, da es unter anderem meistens erheblich grobkörniger ist.

Auf einem herkömmlichen Gründach ist es beispielsweise kaum möglich, dort mit der Hacke zu werkeln, um etwa Salatköpfe und Tomatenpflanzen zu setzen, wie es in einem Garten auf Bodenniveau der Fall ist.

Dennoch gibt es natürlich die Möglichkeit, ein Flachdach zu einem vielfältig nutzbaren und von üppigen Erträgen gekennzeichneten Obst- und Gemüsegarten zu machen. Das geht auf zwei Arten:

  1. Das Flachdach wird wie ein Gründach angelegt. Es wird jedoch ein feineres extensives Dachsubstrat genutzt. Das gestattet ein Anpflanzen wie in herkömmlichen Beeten. Je nach Herangehensweise ist es sogar möglich, die darunterliegende Schicht oder einen zusätzlichen Behälter zu nutzen, um das hindurchsickernde Wasser aufzufangen. Dadurch ergibt sich ein Wasserkreislauf, der trotz hochwertiger Bewässerung gut und gerne ein Viertel der Wassermenge einsparen kann.
  2. Das Flachdach wird wie ein betretbarer Balkon gestaltet. Statt der aufwendigen Konstruktion für eine vollflächige Begrünung werden stattdessen Hochbeete, Töpfe und ähnliche Behälter für Erde und Pflanzen aufgestellt. Diese Methode ist technisch einfacher und erheblich günstiger. Allerdings ist es wichtig, auf die mitunter deutlich höhere punktuelle Belastung zu achten.

Auf diese Weise lassen sich erstaunliche Erträge erzielen, wie sie gerade bei den anderen Spielarten des Urban Gardening bzw. Urban Farming nur selten erreichbar sind. Das gilt insbesondere, weil die Fläche der meisten Flachdächer größer ist als diejenige vieler Balkone und ähnlicher typischer Orte für derartige „Hochbeete“.

Selbst eine klassische Fertiggarage aus Beton bringt es bei einer Einzelauslegung auf eine Dachfläche von mindestens etwa 18 Quadratmeter. Das genügt beispielsweise schon, um eine bis zwei Personen je nach Bedarf vollständig mit Kräutern, Sprossen und schnellwachsendem Gemüse wie Salat versorgen zu können. Je größer die Dachfläche ist und je tragfähiger, desto umfangreicher werden natürlich auch die Möglichkeiten. Wer beispielsweise einen Einfamilien-Bungalow mit Flachdach sein Eigen nennt, könnte darauf einen gärtnerischen Umfang betreiben, der sonst nur außerhalb von Hamburgs Stadtgrenzen in Häusern mit größeren ländlichen Gärten möglich wäre.

Wichtig: Wie bei jeder Nutzung, die ein regelmäßiges und einfaches Betreten des Flachdachs erforderlich macht, ist es für einen Urban-Flachdachgarten erforderlich, sich frühzeitig Gedanken um einen Zugang zu machen. Dafür gibt es im Prinzip drei Optionen:

  1. Sofern das Flachdach an ein begehbares, mindestens gleichhohes Stockwerk angrenzt (etwa eine ans Einfamilienhaus angebaute Garage), dürfte die technisch simpelste Option darin bestehen, einen Wanddurchbruch anzufertigen. Besonders einfach ist das, wenn das nicht aus einem Wohnraum heraus geschieht, sondern einer Diele bzw. einem Flur – und generell, wenn schon ein hinreichend breites Fenster vorhanden ist. Dann nämlich kann das Setzen eines neuen Sturzes mitunter gänzlich entfallen.
  2. Bei Flachdächern, die sich entweder auf einem freistehenden Gebäude befinden oder wo es im darunterliegenden Raum keinen sinnvollen Platz gibt, wäre eine Außentreppe die einfachste Lösung. Keine Schwierigkeit für einen Metall-, Holz- oder Betonbaubetrieb.
  3. Alternativ dazu ist es möglich, das Dach durch eine innenliegende Treppe oder Leiter zu betreten, etwa eine Wendeltreppe. Das allerdings ist die aufwendigste Herangehensweise. Denn sofern es nicht damit getan sein soll, die Treppe nach oben durch eine aufklappbare Luke im Flachdach zu schließen (was bereits in Sachen Abdichtung aufwendig ist), wäre es nötig, dort ein regelrechtes kleines Treppenhäuschen zu errichten, wie es auf manchen Hochhäusern der Fall ist. Aufgrund des Aufwandes ist beides eher eine Lösung für größere Gebäude.
Sport auf dem Flachdach, © stock.adobe.com / sofiko14
Sport auf dem Flachdach, © stock.adobe.com / sofiko14

5. Nutzung als Fitnessfläche

Die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio kann durchaus ins Geld gehen. Konträr dazu erfordert jedoch selbst ein kleines heimisches Studio einiges an Platz – der zudem je nach gewünschten Geräten und deren Beweglichkeit kaum anderweitig genutzt werden kann.

Unter diesem Aspekt stehen Menschen mit kleinen Häusern vor ähnlichen Herausforderungen wie Familien, deren Zimmer allesamt anderweitig belegt sind. Ein Flachdach kann durchaus ein Ausweg aus dieser Misere sein. Dazu sei erneut auf die recht üppigen Flächen selbst kompakter Einzelgaragen hingewiesen: Auf knapp 20 Quadratmetern lässt sich eine Menge Fitness bewerkstelligen.

Allerdings muss das alles unter den Besonderheiten des Flachdachs betrachtet werden. Die Statik ist auch die größte Herausforderung. Insbesondere, wenn schwere Hanteln, Hantelgestelle und Trainingsmaschinen mit entsprechenden Gewichten darauf platziert werden sollen. Das kann zuvor eine enorme Verstärkung nötig machen. Selbst die Böden in von Anfang an auf eine wohnliche Nutzung ausgerichteten Zimmern sind nur auf eine gleichmäßig verteilte Last von 150 bis 200 Kilogramm ausgelegt. Damit endet die Liste an Flachdach-Besonderheiten jedoch noch nicht:

  • Es handelt sich in jeder Hinsicht um ein Outdoor-Fitnessstudio. Selbst wen es nicht stört, von den Nachbarn dabei gesehen zu werden, der muss akzeptieren, hier kaum ganzjährig trainieren zu können.
  • Aus demselben Grund gelten Einschränkungen für die Gerätschaften. Längst nicht alles kann dauerhaft im Freien verbleiben, ohne Schaden zu nehmen. Das bezieht sich nicht nur auf Trainingsgeräte mit Elektronik, sondern auch auf das Thema Rost.
  • Zu guter Letzt fehlt es auf dem Flachdach an Wand- und Deckenfläche. Das macht es zumindest erheblich schwieriger, manche Fitnessutensilien zu nutzen – etwa eine sonst simpel an der Wand angedübelte Klimmzugstange.

Das heißt, wer hier intensiv und vielfältig trainieren möchte, sollte sich zuvor umfassend Gedanken machen. Einfacher wird es jedoch, wenn auf dem Flachdach beispielsweise nur Körpergewichtsübungen, Yoga und ähnliche Trainings durchgeführt werden sollen. In dem Fall decken sich die Notwendigkeiten mit denen einer anderen Verwendung:

6. Nutzung als Dachterrasse und Party-Location

Neben dem Solardach gibt es kaum eine Nutzung, die sich hinsichtlich des konstruktiven Aufwandes so sehr in Grenzen hält wie eine Verwendung als gemütliche Dachterrasse. Dabei ist der Nutzwert hierfür enorm. Denn man befindet sich hoch über der Umgebung, vielleicht angenehm sonnenbeschienen, und es ist nur wenig nötig, um die Chillout- oder Party-Zone Wirklichkeit werden zu lassen.

Gehen wir von einem typischen, mit Bitumen abgedichteten Flachdach aus – selbst wenn sich darauf noch eine Kiesschicht befindet: In dem Fall reicht es oftmals aus, diese Dichtungsschicht vor mechanischer Belastung zu schützen. Dafür gibt es spezielle Folien, die dennoch Wasser hindurchlassen. Darauf kann häufig in einfacher und selbermachertauglicher Manier eine schwimmende Holzbodenkonstruktion verlegt werden.

Diese besteht aus langen Balken in passenden Abständen, die exakt horizontal ausgerichtet sind, und darauf geschraubten Planken bzw. Dielen – also ähnlich wie bei vielen Gartenterrassen. Aufgrund der Freiluft-Natur ist es nur nötig, dabei auf technischen Witterungsschutz zu achten, etwa durch entsprechende Anstriche im Vorfeld.

Ferner verteilt eine solche Konstruktion die Belastungen über das ganze Dach. Das heißt zwar nicht, dass man mit Dutzenden zur Musik springenden Menschen Partys feiern kann. Allerdings sollte es möglich sein, nicht allzu schwergewichtige Elemente wie etwa einen Pavillon, Sonnenschirm oder einen kleinen Bartresen zu errichten.

Wichtig: Bei solchen häufigen Nutzungen ist es ratsam, sich zuvor mit einem Elektriker zusammenzusetzen, damit er dort zumindest einige wetterfeste Steckdosen installiert. Das macht die Verwendung in jeglicher Hinsicht vielfältiger und eliminiert anstrengende Improvisationen wie etwa Mithilfe von Kabeltrommeln.

Sternwarte, © stock.adobe.com / Vagengeim
Sternwarte, © stock.adobe.com / Vagengeim

7. Nutzung als private Mini-Sternwarte

Hamburg gehört zu den am großflächigsten lichtverschmutzten Orten in Deutschland – schlicht, weil es sich um eine Großstadt mit entsprechender Ausdehnung handelt. Aber: Einerseits ist es in den vergangenen Jahren schon durchaus besser geworden, das lässt sich auf Lichtverschmutzungskarten eindeutig nachweisen. Andererseits ist gerade in den Außenbezirken (und sowieso jenseits davon) die Lichtverschmutzung nicht so gravierend, dass keinerlei sinnvolle Sternbeobachtung möglich wäre.

Hier kommt wiederum das Flachdach ins Spiel – ganz besonders, wenn es zumindest in der unmittelbaren Umgebung nicht ringsherum durch bedeutend höhere Bauwerke eingegrenzt wird. Ist eine solche erhöhte, rundherum weitestgehend freie Lage gegeben, können Hobby-Astronomen auf dem Flachdach ihrer Leidenschaft nachgehen. Zumal es durch die Fläche möglich ist, hier mit mehreren Teleskopen und anderen optischen Geräten zu agieren. Außerdem lassen sich auf dem Dach Möglichkeiten schaffen, die störendes seitliches Umgebungslicht von Straßenlaternen oder Nachbargebäuden blocken.

Das Beste: Sofern das nur gelegentlich erfolgt, sind theoretisch nicht einmal irgendwelche Maßnahmen erforderlich. Eine einzelne Person samt Teleskop sollte ein ordnungsgemäßes Flachdach, das technisch gut in Schuss ist, nicht an seine Grenzen bringen – es ist schließlich dafür gedacht, hin und wieder für Arbeiten betreten zu werden.

Wer allerdings daraus ein echtes Hobby machen möchte, sollte besser so vorgehen wie bei einer Nutzung als Dachterrasse, also mit einer vernünftigen Untergrundkonstruktion. Auf der lassen sich dann auch bequeme Stühle, Kühlbox und Ähnliches abstellen, was man für lange Nächte der Sternen-, Planeten- und Sternschnuppenbeobachtung benötigt.

Fazit

An sich sind Flachdächer zwar nicht dafür eingerichtet, anderweitig genutzt zu werden. Das gilt insbesondere für die Statik und die Abdichtung. Wenn allerdings ein Statiker keine Einwände hat, dann lässt sich aus dieser so häufig ungenutzten Fläche erstaunlich viel herausholen – und somit der Nutz- und Geldwert eines ganzen Hauses beträchtlich erhöhen.

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