Hiromi’s Sonicwonder

Die Pianistin Hiromi muss die Abwechslung lieben. Zu ihrem Debüt in der Elbphilharmonie 2019 kam sie solo, vier Jahre später mit einem Streichquartett, nun bringt sie mit ihrer neuen, rasant aufspielenden Fusionjazz-Band Sonicwonder noch einmal ganz andere Klangfarben nach Hamburg. Fans von Hiromi dürften sich diesmal auf ein Fest cleverer, quirliger und elektrifizierter Virtuosenmusik freuen, zum Überfließen getränkt mit Grooves, Ideen, Komplexität, Spielwitz – und Individualität.Beim Hören von Hiromis jüngstem Streich »Sonicwonderland« (2023) kommen einem unwillkürlich die drei größten Keyboard-Giganten des Genres in den Sinn – Herbie Hancock, Chick Corea und Joe Zawinul, die mit ihren Bands The Headhunters, Return To Forever bzw. Weather Report in den 70er Jahren Musikgeschichte schrieben. Mühelos und bei jedem noch so halsbrecherischen Tempo wechselt Hiromi in den Stücken die Instrumente und damit die Sounds. Triumphierende Melodien auf einem nach modularem Synthesizer klingenden kleinen Keyboard, dazu effektreiches Spiel auf dem Nord-Synthesizer – und zwischendurch blitzt immer wieder ihre makellose Technik auf dem Flügel auf.Das Rhythmusgespann aus Hadrien Feraud (E-Bass) und Gene Coye (Drums) liefert der Meisterin abgeklärte Grooves, und mit dem Trompeter Adam O’Farrill steht ihr ein ebenbürtiger Melodiker zur Seite, der seiner Fantasie auch mithilfe mancher elektronischen Verfremdung freien Lauf lässt. Die gleichermaßen geschichtsbewusste wie unbekümmert eigene Musik diese Quartetts ist ein einziges Vergnügen.BESETZUNGHiromi’s Sonicwonder jazz ensembleHiromi piano, keyboardsAdam O’Farrill trumpetHadrien Feraud bass guitarGene Coye drums