Rekord-Bauwerke aus Hamburg

Drei Rekorde in einem Gebäude: Die Davidwache ist nicht nur das mit Abstand bekannteste Polizeirevier Deutschlands, sondern auch die älteste Polizeiwache der Welt mit dem kleinsten Revier Europas. Bezogen wurde das markante Backsteingebäude an der Ecke Kastanienallee und Davidstraße im Jahr 1868, das Reviergebiet mit rund 14.000 Einwohnern kommt nicht mal auf einen Quadratkilometer.

Dafür tobt vor der Tür das Kiez-Leben, was filmreifen Stoff bietet. Kein Wunder, dass die Wache als Vorbild für Serien wie "Notruf Hafenkante" und "Großstadtrevier" diente. 

Noch eine Bestleistung: Das Chilehaus glänzt mit dem spitzesten Fassadenwinkel eines Gebäudes in Europa. Der Bau gilt als wegweisend für den Backsteinexpressionismus der 1920er-Jahre, der in der Folgezeit in ganz Hamburg zu sehen war.

Außerdem war das Chilehaus mit seinen zehn Stockwerken eines der ersten Hochhäuser der Hansestadt. Inzwischen wurde das gesamte Kontorhausviertel zusammen mit der Speicherstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. 

Wer von hier ein Stück an der Elbe in Richtung Westen läuft, kommt irgendwann zum St. Pauli-Elbtunnel, auch "Alter Elbtunnel" genannt. Das frisch renovierte Baudenkmal kam bei seiner Eröffnung im Jahr 1911 einer Sensation gleich, schließlich handelte es sich um die erste Flussuntertunnelung Europas.

Der Tunnel fasziniert auch heute noch: Statt per Rampe fahren die Fahrzeuge mit einem Fahrstuhl 23 Meter in die Tiefe. Wer gut zu Fuß ist, kann das Treppenhaus nutzen. Von 1959 bis 1991 befand sich hier auch die längste freitragende Rolltreppe Deutschlands. Der Tunnel wird werktags immer noch gebührenpflichtig für den Berufsverkehr genutzt. Aber am Wochenende sind es vor allem Fußgänger und Radfahrer, die ihn kostenlos für einen herrlichen Spaziergang durch die beiden schmalen Röhren mit ihrer wunderbaren Akustik nutzen.