Nach AstraZeneca-Erstimpfung erfolgt Zweitimpfung mit mRNA-Impfstoff

Die Ständige Impfkommission beim Robert-Koch-Institut hat sich zu Impfabstand und Impfschema nach Erstimpfungen mit Vaxzevria geäußert. Eine veränderte Empfehlung liegt noch nicht vor.

Impfung, © iStock.com/Remains
Impfung, © iStock.com/Remains

Es ist aber aufgrund der veränderten wissenschaftlichen Erkenntnisse davon auszugehen, dass nach einer Erstimpfung mit dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech, Moderna), frühestens nach vier Wochen, die größte Wirkung entfaltet. Im Hamburger Impfzentrum wird diese Veränderung kurzfristig umgesetzt.

Das bedeutet: Wer im Impfzentrum eine Erstimpfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff "Vaxzevria" erhalten hat, wird die zweite anstehende Impfung zum geplanten Termin erhalten. Dabei wird ein mRNA-Impfstoff verwendet. Eine Umbuchung ist nicht erforderlich. Die Umstellung im Impfzentrum wird kurzfristig erfolgen.

Die Sozialbehörde weist ausdrücklich darauf hin, dass eine Verschiebung der geplanten Termine aus logistischen Gründen nicht möglich ist. Es ist unbedingt erforderlich, den vereinbarten Termin einzuhalten.

Dadurch wird in hohem Maß mRNA-Impfstoff benötigt, der ursprünglich für Erstimpfungen vorgesehen war. Dieser steht nun nicht mehr zur Verfügung. Aus diesem Grund können ab sofort keine neuen Termine für Erstimpfungen mit mRNA-Impfstoff mehr vergeben werden. Die Sozialbehörde informiert, sobald wieder neue Termine zur Buchung bereitstehen, womit im Laufe dieses Monats zu rechnen ist.

Weiterhin gilt, dass beide Impfungen am selben Ort durchgeführt werden, also die Zweitimpfung stets dort erfolgt, wo die Erstimpfung verabreicht wurde. Patientinnen und Patienten, die in Praxen geimpft worden, erhalten auch dort ihre entsprechende Zweitimpfung.

Senatorin Dr. Melanie Leonhard: "Uns haben Einschätzungen erreicht, wonach die Schutzimpfung für Patienten, die mit einem Vektorimpfstoff geimpft wurden, nochmals erhöht werden kann, wenn die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff durchgeführt wird. Das werden wir in Hamburg auch so umsetzen. Das stellt uns aber vor große organisatorische Herausforderungen. Wir wollen keine Termine absagen, wir können aber im Moment auch keine neuen Impftermine vergeben. Wenn Sie schon einen Termin im Impfzentrum haben, müssen Sie nichts unternehmen, bitte kommen Sie zu Ihrem vorgesehenen Termin! Sie erhalten eine Schutzimpfung wie durch die aktuelle wissenschaftliche Lage empfohlen. Leider bedeutet das auch, dass wir in den jüngeren Altersgruppen in den kommenden zwei Wochen nur etwas langsamer vorankommen werden."

Mit den gleichen Problemen kämpfen die niedergelassenen Ärzte. "Bitte gehen Sie nicht spontan in eine Arztpraxis", bittet der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Walter Plassmann, die Betroffenen, "setzen Sie sich erst mit der Praxis in Verbindung und sprechen Sie das weitere Vorgehen ab." In den Praxen gebe es aktuell nicht ausreichend Impfstoff, um die Zweitimpfung mit einem mRNA-Wirkstoff vorziehen zu können. "In der Woche ab dem 12. Juli könnte die Lage anders aussehen", so Plassmann.

Quelle: Sozialbehörde

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