Hark Bohm – Hamburger Filmlegende und Visionär
Kultur Kino
Ein Hamburger, der Filmgeschichte schrieb: Hark Bohm prägte über Jahrzehnte den deutschen Film. Als Regisseur, Schauspieler, Filmförderer und Professor hat er das kulturelle Leben der Stadt und weit darüber hinaus entscheidend mitgestaltet.
Wer war Hark Bohm?
Hark Bohm wurde 1939 in Hamburg geboren und wuchs auf der Nordseeinsel Amrum auf. Nach einem Jurastudium in Hamburg, Berlin und Lausanne fand er durch seinen Bruder Marquard den Weg zum Film. Ab den 1970er-jahren war er als Schauspieler und Regisseur im deutschen Kino aktiv und wurde zum Mitgestalter des "Neuen Deutschen Films".
Was zeichnet seine Filmkarriere aus?
Bohm arbeitete mit namhaften Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder und wirkte in rund 90 Kino- und Fernsehproduktionen mit. Als Regisseur wurde er besonders für seine sozialkritischen Kinder- und Jugendfilme bekannt, darunter "Tschetan, der Indianerjunge", "Nordsee ist Mordsee" und "Moritz, lieber Moritz". Sein größter Erfolg: "Yasemin" (1988), vielfach ausgezeichnet und bis heute ein Schulklassiker.
Wie beeinflusste er Hamburgs Filmkultur?
Bohm gründete 1979 das "Filmbüro Hamburg" und war Initiator des Hamburger Filmfestivals. Damit schuf er die Basis für eine lebendige Filmszene in der Stadt. Zudem etablierte Bohm den Studiengang Film an der Universität Hamburg, der später in die Hamburg Media School integriert wurde. Sein Engagement prägte die institutionelle Entwicklung des Filmstandorts Hamburg nachhaltig.
Warum sind seine Filme so besonders?
Bohms Filme verschmelzen Härte und Sensibilität und zeigen Menschen, die in einer modernen Gesellschaft ihren Platz suchen. Er fand im scheinbar Alltäglichen die großen Erzählungen und nutzte den Film als Medium, um soziale Gegenwart abzubilden und menschliche Zukunft denkbar zu machen. Viele seiner Werke wurden mit Preisen geehrt und dienen noch heute als Diskussionsgrundlage.
Was war sein Beitrag als Mentor?
Als Professor förderte Bohm zahlreiche Nachwuchstalente. Einer seiner bekanntesten Schüler ist Fatih Akin, mit dem er zuletzt das Drehbuch zu "Amrum" schrieb – eine Verfilmung seiner eigenen Kindheit. Bohm war ein Wegbereiter, der mit Leidenschaft und Vernunft junge Filmschaffende inspirierte und begleitete.
Welche Auszeichnungen erhielt er?
Hark Bohm wurde mit dem Deutschen Filmpreis, dem "Preis der deutschen Filmkritik" und der Ehren-Lola für sein Lebenswerk gewürdigt. Seine vielfach prämierten Filme und sein Engagement als Förderer machten ihn zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten des deutschen Films.
Wann und wie starb Hark Bohm?
Hark Bohm verstarb am 14. November 2025 im Alter von 86 Jahren in seiner Heimatstadt Hamburg. Sein Tod löste große Trauer in der Filmszene und bei zahlreichen Wegbegleitern aus. Viele würdigten ihn als inspirierende Persönlichkeit, deren Lebenswerk und Einfluss weit über Hamburg hinausreichen.
Wie bleibt sein Vermächtnis lebendig?
Sein Werk und seine Initiativen prägen die Filmstadt Hamburg bis heute. Ehemalige Studenten, Kollegen und die Stadt selbst ehren ihn als Meister des Erzählens und als Visionär, der große Geschichten aus kleinen Momenten formte. Sein Einfluss lebt in Institutionen, Festivals und im filmischen Schaffen nachfolgender Generationen weiter.
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