2G-Modell wird auf Einzelhandel ausgeweitet

Am 30. November 2021 hat der Hamburger Senat beschlossen, das 2G-Modell auf den Einzelhandel auszuweiten und verschärft somit noch einmal die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

Corona 2G-Regel, © pixabay.com/Gerd Altmann
Corona 2G-Regel, © pixabay.com/Gerd Altmann

Ab Samstag, 4. Dezember 2021, dürfen nur noch Geimpfte oder Genesene in Hamburg shoppen. Ausgenommen von der Regelung bleiben Geschäfte des lebensnotwendigen Bedarfs wie Supermärkte, Drogerien und Apotheken.

2G Ausnahme nur noch für unter 16-Jährige

Hinzu kommt, dass die Ausnahme für die 2G-Regel ab Samstag nur noch für unter 16-Jährige gelten wird, da für die 16 bis 18-Jährigen bereits seit Längerem ein Impfangebot bestünde.

Einführung 2G-Plus in Clubs

Der Senat hat ebenfalls beschlossen, für Clubs und Diskotheken das 2G-Plus-Modell verpflichtend einzuführen. Ab Samstag müssen Besucher neben Impf- oder Genesenennachweis auch einen negativen Test beim Einlass vorlegen. Mit den neuen Verschärfungen wolle man den Ungeimpften einen zusätzlichen Anreiz bieten, sich impfen zu lassen, sagte Schweitzer. "Es wird schwer für ungeimpfte Personen. Nur die Impfung hilft."

Tschentscher will Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ergänzte am frühen Abend nach den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Lage, dass Hamburg die Kontakte von Ungeimpften einschränken wolle. Demnach sollen sich Ungeimpfte nur noch mit zwei Mitgliedern eines anderen Haushalts treffen dürfen. Dafür müsse allerdings noch eine Bundesverordnung geändert werden, die einer solchen Regelung noch entgegenstehe.

Maskenpflicht in Kinos und Theatern

Eine weitere Verschärfung der Corona-Regeln sei die Maskenpflicht auch beim 2G-Modell, sagte Tschentscher. So müsse ab Sonnabend immer dort, wo es möglich ist – wie bei Theater- oder Kinovorstellungen –, auch am Platz wieder eine Maske getragen werden.

Vermutlich Beschränkungen bei Großveranstaltungen

Einschränkungen bei der Besucherzahl werde es voraussichtlich auch bei Sportgroßveranstaltungen geben, sagte Tschentscher. Hamburg werde sich einer bundeseinheitlichen Regelung anschließen.

Schnelltestkapazitäten

Das 2G-Plus-Modell etwa in Clubs bedeutet jedoch auch, dass Hamburg mehr Schnelltest-Kapazitäten braucht. Senatssprecher Schweitzer sieht das nicht als Problem: "Wenn die Nachfrage steigt, dann steigt auch das Angebot. Und deshalb ist davon auszugehen, dass die Infrastruktur besser wird." Kritik übte Schweitzer an der alten Bundesregierung, denn die schaffe es nicht, dass schnell genug Impfstoff für Auffrischungsimpfungen bei den Ärztinnen und Ärzten ankommt. "Es mangelt gerade an Impfstoff, den wir gerne von Herrn Spahn hätten", sagte Schweitzer mit Blick auf den Bundesgesundheitsminister.

Opposition fordert Ausbau der Testangebote

Die CDU trage die von Rot-Grün beschlossenen Maßnahmen mit, sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. "Die Einführung weiterer Testpflichten muss der Senat dann aber ebenfalls jetzt umgehend organisieren." Schon jetzt reichten die Kapazitäten nicht aus. Thering sprach sich für einen Lockdown für Ungeimpfte aus. "Es kann nicht sein, dass am Ende auch alle Geimpften von weiteren Beschränkungen betroffen sind, nur weil es immer noch einige gibt, die eine Impfung ablehnen."

Der gesundheitspolitische Sprecher der Linken, Deniz Celik, nannte die beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichend. "Wir brauchen jetzt drastische Kontaktreduzierungen, Abstand und Maskenpflicht in Innenräumen auch für Geimpfte sowie flächendeckende Impfangebote." Zugleich müssten die Testangebote ausgebaut werden. Die AfD warf dem Senat "gnadenlose Ausgrenzung" vor.

Quelle: NDR.de

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