Philharmonisches Staatsorchester Hamburg / Kent Nagano

Meisterwerke müssen nicht zwingend vollendet sein. »Warum den herrlichen Torso ergänzen? Auch Michelangelo hat nicht gewagt, dem griechischen Torso des Belvedere Kopf und Beine anzusetzen«, brachte Mozartforscher Alfred Einstein das Faszinosum des Unvollendeten in der Kunst auf den Punkt. Wie reizvoll das Offene sich in musikalischen Werken entfalten kann, beweist dieses Konzertprogramm des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg und Kent Nagano gleich zweimal.Schuberts Siebte Sinfonie schafft mit nur zwei existierenden Sätzen – danach kam eine Auftragsarbeit dazwischen und das Stück landete in der Schublade – rätselhafte Traumwelten, in denen Dunkelheit und Wahnsinn auf Walzerseligkeit und einen Ländler treffen, der seinen Weg in Filmmusik, Werbung und zu den legendären Schlümpfen gemacht hat. Freiheit, Genie und den Reiz des Fragmentarischen birgt auch Mozarts Große c-Moll-Messe. Frisch verheiratet schrieb er das Werk als Dank für die Genesung seiner Frau, die bei der Uraufführung in Salzburg in der Sopranpartie zu erleben war. Den Zeitgenossen galt die Musik als überreich und opernhaft – heute wird sie als Höhepunkt von Mozarts kirchenmusikalischem Schaffen gefeiert.BESETZUNGPhilharmonisches Staatsorchester Hamburg OrchesterChor der KlangVerwaltung ChorKatharina Konradi SopranIda Aldrian SopranSeungwoo Simon Yang TenorJóhann Kristinsson BassKent Nagano DirigentPROGRAMMFranz SchubertSinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 »Unvollendete«- Pause -Wolfgang Amadeus MozartGroße Messe c-Moll KV 427