Parlez-vous international? Oder wie die Baubranche im globalen Dorf funktioniert

Die Welt rückt zusammen oder in anderen Worten, die Globalisierung erreicht ein neues Hoch. Sicherlich ist das nichts Neues, befinden wir uns doch seit den 90er Jahren-in einer neuen Phase der Globalisierung.

Hausbau, © Rainer Sturm / pixelio.de
Hausbau, © Rainer Sturm / pixelio.de

Aber Dank der in atemberaubender Geschwindigkeit voranschreitenden technischen Neuerungen erleben wir weltweit ein Zusammenwachsen das die Welt wirklich noch nicht gesehen hat. Das Internet verbindet die Menschen, ebenso wie täglich tausende von Flugzeugen es möglich machen, dass eben diese und zahllose Produkte im wahrsten Sinne des Wortes "über Nacht" an einen neuen Ort befördert werden.

Vielen Projekten und Träumen sind somit quasi keine Grenzen mehr gesetzt und "Sky's the limit" – zu Deutsch, der Himmel ist die Grenze – trifft hier den Nagel so ziemlich auf den Kopf. Wo wir auch schon beim Thema wären: die Baubranche.

Starker Wettbewerb

Wann immer eine Entwicklung sehr schnell voranschreitet gibt es Verlierer und Gewinner; bei der Globalisierung ist dies nicht anders. Aber die Baubranche gehört hier ganz sicher nicht zu den Verlierern, denn sie erlebt in den letzten Jahren einen Zuwachs, der sich sehen lassen kann. Dies gilt aber nur für Unternehmen, die mit der Zeit gehen und international denken – Kollaborationen mit ausländischen Firmen und auch Großbauprojekte in aller Welt sind die Antwort auf den Erfolg.

Wer heute noch klein-klein denkt und nicht über die Landesgrenzen hinaus kann sich sicher nicht zum Kreis dieser "Gewinner" zählen. So meldet das Handelsblatt: "Insbesondere in der Golf-Region und in Australien, aber auch in Russland und Mittel- und Osteuropa gibt es einen gewaltigen Bedarf an Infrastrukturprojekten. Und deutsches Know-how ist da stark gefragt".

Für ein kleines Unternehmen kommt so ein Projekt sicher nicht in Frage, aber schaut man auf die Großunternehmen Deutschlands so leben sie diese Realität schon seit Jahren. Hochtief arbeitet an nationalen und internationalen Flughäfen mit und seine Mitstreiter machen dies nicht anders und weiten ihr Einzugsgebiet auf die gesamte Welt aus.

Wirft man nur mal einen kurzen Blick nach Dubai, mit einem seiner Großprojekte, dem Dubai Harbour, so weiß man sofort, dass hier auch ausländisches Ingenieurswissen und Handwerkskraft gefragt ist. Dass diese nicht zwingend aus Deutschland kommen muss ist logisch, sind doch unter anderem Handwerker aus anderen Ländern viel preiswerter. Aber wenn man an die Architekten und Ingenieure denkt, dann stehen die Deutschen hoch im Kurs. Das sehen auch die Türken so, die ein Stuttgarter Planungsbüro beauftragten ihre Bosporus-Brücke, eine erdbebensichere Klappbrücke über das Goldene Horn, zu konzipieren. Und da werden wir Deutschen unserem Ruf gerecht, was Planung, Zuverlässigkeit und Qualität angeht haben wir meistens die Nase vorn.

Technologien auf dem Vormarsch

Aber um dies zu gewährleisten muss man sich auch auf dem neusten Stand halten. Sei es durch die Teilnahme an Fachmessen und Weiterbildungen oder den Einsatz der besten CAD Programme, welche mittlerweile ein unverzichtbarer Standard in dieser Industrie geworden sind. Diese Computer Aided Design Programme erstellen technische Zeichnungen und geometrische Modelle, die als Vorlage für die spätere Umsetzung von Maschinen, Produkten und anderen Konstruktionen dienen.

Jeder Architekt, Raumplaner und Stahlbauer bedient sich ihrer und wäre mittlerweile ohne sie ziemlich verloren. Und da diese Programme weltweit genutzt werden, kann man sie in den wichtigsten Sprachen erwerben, damit ein Ingenieur in China genauso damit zurechtkommt, wie einer in England. So "leicht" wie das mit den CAD Programmen ist, ist es leider nicht immer vor Ort – nämlich auf der Baustelle.

Sprachliche Weiterbildung des Personals

Hier treffen plötzlich ein deutscher Ingenieur, ein französischer Architekt und ein englischer Stahlbauer aufeinander und die müssen alle miteinander kommunizieren. Das heißt, dass die Anwesenheit eines Dolmetschers, der in eine internationale Sprache wie Englisch übersetzt, zwingend notwendig ist, damit das Projekt am Laufen gehalten werden kann. Oder, wenn man eine sehr langfristige Zusammenarbeit plant, dann macht es eventuell sogar Sinn seinen Mitarbeitern einen Sprachkurs zu verordnen.

Außerdem man sämtliche Dokumente übersetzen lassen, die für das Bauvorhaben wichtig sind ebenfalls übersetzt werden. Hier sprechen wir von Bauplänen, technischen Zeichnungen, Bedienungsanleitungen für Maschinen, Korrespondenz und standardisierten Dokumenten für Arbeitsabläufe und Sicherheitsvorkehrungen auf einer internationalen Baustelle.

Technische Übersetzung

Da kommt ganz schön was zusammen, an Umfang, aber auch an Verantwortung. Denn wenn eine Bedienungsanleitung nicht fachgerecht übersetzt wurde und dann eine Maschine eventuell nicht korrekt instandgehalten wird, sind schnell ein paar hunderttausend Euro in den Sand gesetzt und der Betrieb vorerst lahmgelegt. Deswegen sollte man eine solche Aufgabe nur einer technischen Übersetzungsagentur überlassen. Solche auf technische Übersetzungen spezialisierten Fachleute kennen nicht nur das Fachvokabular, sondern besitzen auch oft die branchenspezifischen Computerprogramme und können die Übersetzungen direkt mit diesen Programmen anfertigen. Das spart viel Zeit und auch viel Nerven.

Das heißt meistens, dass die Übersetzer selber Ingenieure oder technische Fachleute sind, die mit dieser Art von Dokumenten und der spezifischen Fachsprache vertraut sind und somit eine fristgerechte Lieferung und ein gelungenes Endresultat garantieren können. Denn jeder Bauriese kennt die schlagzeilenmachenden Großprojekte, die einfach nicht vorangehen und am Ende gerne das doppelte als ursprünglich kalkuliert kosten.

Das ruiniert nicht nur den guten Namen der Firma, sondern höchstwahrscheinlich auch die Firma selbst. Denn auch wenn das Übersetzen aller Dokumente wie ein Detail erscheinen mag, so ist doch die Kommunikation, auf Papier oder vor Ort der Dreh- und Angelpunkt für eine gelungene Zusammenarbeit und daran ändert auch die Globalisierung nichts.

Bildquelle: © Rainer Sturm / pixelio.de

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