Hamburgs Bäume – niemand hat mehr

Ein Hoch auf die Statistik: In Hamburg ragen 224.000 Straßenbäume in den Himmel. Die Hälfte davon ist älter als 40 Jahre, 26.000 haben mehr als 80 Jahre auf dem Kerbholz – und 11.600 überschreiten sogar die 100-Jahre-Schallmauer. Die ältesten Straßenbäume sind zwei Stieleichen, die 1720 gepflanzt wurden. Eine steht am Albertiweg in Othmarschen, die andere an der Cuxhavener Straße in Harburg.

An allen Straßen schlagen insgesamt rund 320 Arten ihre Wurzeln, darunter vor allem Linden (53.000), Eichen (48.000) und Ahorn (29.000). Der Gesamtbestand ist zwar nur etwa halb so groß wie der von Berlin, rechnet man das aber auf tausend Einwohner herunter, besitzt Hamburg von allen deutschen Großstädten den größten Bestand an Straßenbäumen.

Man muss halt nur richtig zählen können, dann purzeln die Rekorde. Nun könnte man an dieser Stelle denken: Was? Nur 224.000 Bäume? Keine Sorge, insgesamt existieren natürlich viel mehr Bäume in Hamburg. Zu den Straßenbäumen kommen noch etwa acht Millionen Exemplare in Parks, auf Privatgrundstücken und in den Hamburger Wäldern dazu.

Die erfreulichen Zahlen haben allerdings einen Haken: Viele Bäume sind krank. Witterungsbedingungen und Umweltschäden machen es ihnen schwer. Die Kastanien, die einst das Stadtbild prägten, leiden besonders, weil sie von einer komplexen Krankheit befallen sind – Heilmittel unbekannt. Mittlerweile zählen wir nur noch rund 6.000 Kastanien in der Stadt, neue werden nicht mehr gepflanzt. Wenn kein Wunder geschieht, sterben die Kastanienbäume aus.  

Um die Laune wieder etwas zu heben, kommen hier ein paar Baumrekordmarken, von denen man sich vor Ort überzeugen kann: Im Park Planten un Blomen weist eine Schwarz-Pappel mit 8,60 Metern den größten Baumumfang in der Stadt auf. Im Marienthal steht der höchste Baum: Eine Platane ragt dort 32 Meter in die Wolken. Eine Eibe am Neuländer Elbdeich gilt mit rund 820 Jahren als ältester Baum der Stadt.