Philharmonisches Kammerkonzert

Wann: Sonntag, 25. Februar 2024 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr

Wo: Elbphilharmonie (Kleiner Saal),Hamburg

Philharmonisches Kammerkonzert
© Claudia Höhne

Philharmonisches Kammerkonzert

Im 4. Kammerkonzert geht es hoch her, eben ganz so wie im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts: Beseelte Walzerklänge treffen auf die Experimentierfreude der Zweiten Wiener Schule, Spätromantik auf Junges Polen. Ganz unterschiedliche Komponisten mit einer jeweils eigenen Klangsprache, die sich doch alle um den Geist und den Ausdruck des Fin de Siècle drehen.Dabei deutet der Ausdruck mehr an als nur den bevorstehenden kalendarischen Wechsel vom 19. ins 20. Jahrhundert. Denn der Geist der Jahrhundertwende ist ein umtriebiger: Die Romantik endet und damit verfällt eine im Grunde seit 100 Jahren gültige Musizierhaltung. Plötzlich offenbaren sich neue Auffassungen, Ideen und Visionen und aus ihnen bilden sich neue Stile: Symbolismus, Jugendstil, Impressionismus, Ästhetizismus und nicht zuletzt die Avantgarde. Eine Zeit des Widerspruchs – und der Überraschungen. Denn wer hätte gedacht, dass Anton Weber, einer der führenden Avantgardisten seiner Zeit, ein großer Veredler der Salonmusik war? Den Schatzwalzer von Johann Strauss Sohn zu bearbeiten entsprang jedoch nicht allein einem eigenen musikalischen Interesse. Die Bearbeitungen dieser Art sollten vor allem Schönbergs »Verein für musikalische Privataufführungen« das Überleben sichern. Dass die Kunst zuweilen nicht nur künstlerischen Idealen, sondern auch kommerziellen Zwängen unterliegt, musste Arnold Schönberg schon sehr früh erkennen. So nahm er sein kompositorisches Schicksal mit der Gründung des Musikvereins in die eigene Hand und fand dort nach dem Ersten Weltkrieg eine Art Refugium für die Ideologie kammermusikalischen Klangs. Große Orchesterwerke scheiterten oftmals nicht nur am sich ändernden Geschmack des Publikums, sondern auch an der Realisierbarkeit angesichts sich reduzierender Kulturförderer. So machten Schönberg, Webern und auch Berg aus der Not also eine Tugend und nahmen sich beispielsweise die Werke von Johann Strauß vor. Heraus kamen Walzer-Arrangements und eigene Kompositionen, die keineswegs Zweckmusik waren, sondern ganz im Gegenteil: Ihnen entspringt eine Freude der Leichtigkeit und Experimentierfreude. Der Versuch, das sentimentale Herz der Musikstadt Wien ganz vorsichtig an den Puls der Moderne heranzuführen, gelang auf meisterhafte Weise.BESETZUNGDaria Pujanek ViolinePiotr Pujanek ViolineYitong Guo ViolaArne Klein VioloncelloRupert Burleigh HarmoniumGottlieb Wallisch KlavierPROGRAMMJohann Strauß (Sohn) / Anton WebernSchatz-Walzer op. 418Arnold SchönbergScherzo für Streichquartett F-DurJohann Strauß (Sohn) / Alban BergWein, Weib und GesangArnold SchönbergPresto für Streichquartett C-DurJohann Strauß (Sohn) / Arnold SchönbergRosen aus dem SüdenGustav MahlerKlavierquartettsatz a-MollKarol SzymanowskiStreichquartett Nr. 1 C-Dur op. 37

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Termine der Veranstaltung

Sonntag, 25. Februar 2024
11:00 Uhr bis 13:00 Uhr

Ortsinformationen

Elbphilharmonie (Kleiner Saal)
Platz der Deutschen Einheit 1
20457 Hamburg - HafenCity