NDR Elbphilharmonie Orchester / Igor Levit / Alan Gilbert

Wann: Sonntag, 4. Februar 2024 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr

Wo: Elbphilharmonie (Großer Saal),Hamburg

Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia / Igor Levit / Sir Antonio Pappano
© Felix Broede

NDR Elbphilharmonie Orchester / Igor Levit / Alan Gilbert

Béla Bartók war nicht nur ein Komponist von besonderer »musikalischer Aufrichtigkeit« und eine »außergewöhnliche Persönlichkeit« – so der amerikanische Kollege Aaron Copland –, sondern auch ein ausgezeichneter Pianist und Klavierpädagoge. Kein Wunder, dass die drei Klavierkonzerte eine zentrale Stellung in seinem Schaffen einnehmen – und somit auch im NDR Festival »Kosmos Bartók«! Für den Zyklus der drei Bartók-Klavierkonzerte innerhalb des Festivals konnte das NDR Elbphilharmonie Orchester unter Alan Gilbert keinen Geringeren als den deutschen Pianisten Igor Levit gewinnen.Mit seinen gleichzeitig intellektuell reflektierten wie emotional tief durchdrungenen Interpretationen, seinem gesellschaftlichen Engagement und seiner mutigen politischen Stimme für Gleichberechtigung hat Levit sich auf und jenseits der Konzertbühne großen Respekt verschafft. Und über den fantastischen Beethoven-Interpreten und musikalischen Anwalt der Völkerverständigung wäre sicherlich auch Béla Bartók selbst begeistert gewesen. Sein Zweites Klavierkonzert bezeichnete Bartók zwar als »thematisch gefälliger« und »leichter« im Charakter als das Erste – das gilt aber nur für die Zugänglichkeit der Musik, nicht für den Solopart: Unter Pianisten ist das klassizistische Werk als eines der vertracktesten seiner Gattung gefürchtet! Aber auch den Orchesterpart hat Bartók reizvoll differenziert: Originellerweise besteht das Ensemble im 1. Satz nur aus Blasinstrumenten und Schlagzeug, den 2. Satz bestimmen neben dem Soloklavier gedämpfte Streicher und Pauken, während erst im Finale die volle Orchesterbesetzung zum Einsatz kommt.Umrahmt wird das Klavierkonzert von zwei Werken aus Bartóks späterer Schaffensphase: Das Divertimento für Streichorchester entstand 1939 im Auftrag von Paul Sacher als letztes Werk in der ungarischen Heimat des Komponisten, bevor dieser ins Exil in die USA floh. Bartók orientierte sich an der barocken Form des »Concerto grosso«, das durch den typischen Wechsel aus solistischen und Tutti-Passagen gekennzeichnet ist. Wer allerdings einen Abklatsch von Vivaldi, Bach und Co. erwartet, hat die Rechnung ohne Bartók gemacht: Rhythmische Akzente, volkstümliche Charaktere und dynamische Kontraste verleihen der Musik einen typisch Bartók’schen, zwischen Tradition und Moderne vermittelnden Anstrich.Und Ähnliches lässt sich auch über das berühmte »Konzert für Orchester« sagen, das der Exilant in den USA für Serge Koussevitzky und sein Boston Symphony Orchestra schrieb: Von Anklängen an ungarische Volksmusik über Zitate aus E- und U-Musik seiner Zeit bis hin zu einem hörbar »jazzy« angehauchten Finale reicht der Bogen in diesem virtuosen Stück, dem man überhaupt nicht anhört, dass sein angekränkelter Urheber eigentlich schon mit dem Komponieren aufhören wollte.BESETZUNGNDR Elbphilharmonie Orchester OrchesterIgor Levit KlavierAlan Gilbert DirigentPROGRAMMBéla BartókDivertimento für Streichorchester Sz 113Béla BartókKonzert für Klavier und Orchester Nr. 2 Sz 95Béla BartókKonzert für Orchester Sz 116

Preis: 17 € bis 107 €

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Termine der Veranstaltung

Sonntag, 4. Februar 2024
18:00 Uhr bis 20:00 Uhr

Ortsinformationen

Elbphilharmonie (Großer Saal)
Platz der Deutschen Einheit 1
20457 Hamburg - HafenCity