Marktcheck: Gastronomie könnte mehr gegen Lebensmittelverschwendung tun
Gastronomie Restaurants
Rund 1,9 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jährlich in der Gastronomie im Müll. Ein Marktcheck der Verbraucherzentralen zeigt jedoch: Nur wenige Restaurants nutzen ihre Möglichkeiten, einen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung zu leisten.

Restaurants bieten kleinere Portionen der Hauptgerichte in ihren Speisekarten bisher nicht standardmäßig an. Gäste haben oft nur die Wahl zwischen Vorspeisen und Hauptgerichten.
Auch auf die Möglichkeit zur Mitnahme von Übriggebliebenem wird zu selten hingewiesen, obwohl dies einen positiven Anreiz für Verbraucher:innen schaffen könnte. "Sollten die freiwilligen Selbstverpflichtungen der Gastrobranche zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen nicht ausreichen, muss die Politik verbindliche Vorgaben machen", meint Jana Fischer von der Verbraucherzentrale Hamburg. "Die Gastronomie könnte wesentlich mehr gegen Lebensmittelverschwendung tun."
Zu wenig Auswahl an kleinen Portionen von Hauptgerichten
Nur jedes fünfte Restaurant (20 Prozent) im Marktcheck bietet seinen Gästen Hauptgerichte sowohl als herkömmliche als auch als kleine Portion an. Als kleine Portion stehen überwiegend Fleischgerichte zur Auswahl, aber auch solche Speisen, die sich gut verkleinern lassen wie etwa ein halber Flammkuchen oder zwei statt drei Teigtaschen.
In der Speisekarte kennzeichnen die Restaurants die Angebote meist mit verschiedenen Hervorhebungen oder sprachlichen Hinweisen wie "kleine Portion" oder "als Petit" direkt neben dem Namen oder Preis des Gerichts.
In den meisten Fällen gibt es kleine Portionen jedoch nur für einzelne, ausgewählte Gerichte und nicht für das gesamte Speisenangebot. Kleinere Hauptgerichte für bestimmte Personengruppen sind dagegen häufiger zu finden. So haben 73 Restaurants (48 Prozent) im Check ein spezielles Angebot für Kinder und zehn eines für ältere Menschen (7 Prozent).
Nur sehr selten Hinweise zum Mitnehmen von Resten
Trotz einiger positiver Beispiele finden Restaurantgäste in Speisekarten nur selten Hinweise auf die Möglichkeit, übrig gebliebene Speisereste mitzunehmen. So weisen nur vier der 153 untersuchten Restaurants (2 Prozent) darauf hin.
Dabei zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen, dass genau hier Anreize von Seiten der Restaurants sinnvoll sind. Viele Verbraucher:innen würden sich durch einen entsprechenden Hinweis zur Restemitnahme ermutigt fühlen.
Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg