Strom- und Gaspreisbremse – Was bringt es den Verbrauchern tatsächlich

Die Strom- und Gaspreise sind bekanntlich nicht nur hier bei uns in Hamburg förmlich explodiert – und nahezu jeder Verbraucher musste sich in den vergangenen Monaten zumindest etwas einschränken, um die zusätzlichen Kosten in einem halbwegs erträglichen Rahmen zu halten.

Current meter, © pixabay
Current meter, © pixabay

Seit dem 1. März 2023 gilt nun jedoch die sogenannte Strom- und Gaspreisbremse, mit der die Bundesregierung die Verbraucher finanziell entlasten möchte – aber wie funktioniert diese Maßnahme denn eigentlich genau? Welche Vorteile bringt sie? Worauf sollten Verbraucher dabei achten? Und mit welcher Ersparnis können wir am Ende tatsächlich rechnen?

Es gab bekanntlich so einige Dinge, mit denen wir in den vergangenen Jahren zu kämpfen hatten: Sei es die wirtschaftliche Inflation, stetig steigende Mietkosten, die sogenannte Corona-Pandemie, explodierende Immobilienpreise und nicht zuletzt natürlich auch der Krieg in der Ukraine.

Vor einigen Monaten kam dann auch noch die zum Teil drastische Erhöhung der Strom- und Gaspreise hinzu, sodass sich die deutsche Bundesregierung zum Handeln gezwungen sah. Das Ergebnis: Eine Einmalzahlung im Dezember und eine Strom- und Gaspreisbremse, die seit dem 1. März 2023 gilt (sowie rückwirkend für die Monate Januar und Februar) und den Verbrauchern in Hamburg und dem Rest der Bundesrepublik bei den Energiekosten unter die Arme greifen soll.

Gut zu wissen: Die Gaspreisbremse entlastet grundsätzlich alle Haushalte, die weniger als 1,5 Millionen Kilowattstunden Gas pro Jahr verbrauchen, während die Strompreisbremse bei einem jährlichen Verbrauch von bis zu 30.000 kWh greift.

Was bringt die Preisbremse und inwiefern profitieren die Verbraucher davon?

Damit die Strom- und Gaspreisbremse die gestiegenen Kosten abfedern kann, hat der Staat den Gaspreis auf 12 Cent je Kilowattstunde (kWh) und den Strompreis auf 40 Cent je kWh (alles inklusive Steuern und weiterer Abgaben) gedeckelt. Gut zu wissen: Diese Preise gelten für einen Basisbedarf von jeweils 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs und bis zum 30. April 2024.

Die jährliche Grundgebühr ist davon jedoch nicht betroffen. Und da die Strom- und Gasanbieter die Entlastung automatisch und direkt mit dem monatlichen Abschlag verrechnen, müssen sich die Verbraucher praktischerweise um nichts weiter kümmern. Allerdings: Wer bei einem der zahlreichen Vergleichsportale im Internet einen Gasvergleich in Hamburg durchführt, wird relativ schnell feststellen, dass es mittlerweile (Stand: April/Mai 2023) verschiedene Anbieter gibt, die diesen Preis unterbieten.


Wer sich beispielsweise für einen Wechsel seines Gasanbieters entscheidet – und somit bei dem neuen Anbieter als Neukunde gilt – zahlt derzeit nur rund 10,5 bis 11 Cent je kWh. Und glaubt man den aktuellen Marktprognosen, ist in den kommenden Monaten mit einer weiteren Preisentspannung zu rechnen, nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Importe von Flüssigerdgas (LNG) und der zusätzlichen Inbetriebnahme der neuen LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Lubmin und ab April auch in Brunsbüttel. Ein ausführlicher Anbietervergleich kann sich also im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt machen, denn wer möchte schon freiwillig einen Kredit aufnehmen, um die Gas- und Stromkosten bezahlen zu können.

Wichtig: Wer einen Wechsel seines Anbieters in Erwägung zieht, sollte sich bei dem neuen Anbieter über etwaige Zusatzkosten oder Wechselgebühren informieren.

Übrigens: Die finanziellen Entlastungen aus den beiden Preisbremsen müssen nur dann versteuert werden, sofern man aufgrund der Höhe des Einkommens einen Solidaritätszuschlag auf die Einkommensteuer zahlen muss.

Und wie kann man als normaler Verbraucher die Energiekosten senken?

Der Wechsel des Gas- und Stromanbieter kann unter Umständen bereits zu einer Reduzierung der laufenden Kosten führen, allerdings kann man selbst ebenfalls so einiges tun, um im Alltag Energie zu sparen. Und hier gilt: Auch Kleinigkeiten können schnell dazu führen, dass am Ende des Jahres mehr Geld auf dem Konto ist.

Kühlschrank: 7 Grad reichen vollkommen aus, um sämtliche Lebensmittel frisch zu halten. Optimalerweise nutzt man zudem ein energieeffizientes Gerät der Kategorie A.

Waschmaschine: Da heutzutage die meisten Geräte mit einem speziellen Energiesparprogramm (Eco) ausgestattet sind, sollte man davon auch Gebrauch machen. Der Waschgang dauert dann zwar etwas länger, doch da das Waschwasser weniger erhitzt wird, lässt sich der Stromverbrauch trotzdem spürbar senken.

Stichwort Standby: Viele Geräte im Haushalt laufen auf Standby, wie zum Beispiel der Fernseher, die Stereoanlage oder auch der Computer – auch hier kann es keinesfalls schaden, diese Geräte ganz einfach auszuschalten.

Richtig heizen: Eine generelle Absenkung der Raumtemperatur auf 19 Grad, kurzes Stoßlüften, sowie die richtige Einstellung der Heizkörper kann ebenfalls viel Energie sparen.

Wasser kochen: Wer den Wasserkocher nicht jedes Mal komplett füllt und beim Erhitzen im Topf einen Deckel verwendet, spart nicht nur Energie und Geld, sondern praktischerweise auch Zeit.
Geschirrspüler: Ein Geschirrspüler kann äußerst praktisch sein, vor allem dann, wenn man ihn nur dann startet, wenn er komplett gefüllt ist.

Beleuchtung: Auch bei der Beleuchtung lässt sich viel Geld sparen, beispielsweise durch die Nutzung von Energiesparlampen (LED usw.) und speziellen Bewegungsmeldern. Alternativ dazu kann man das Licht aber natürlich auch selber ausschalten, sobald man den Raum verlässt.

Quelle: KREDIT.DE GmbH

Weitere Empfehlungen