Neuer Trend für Wohnzimmer: Der Grandmillennial-Stil

Die meisten Wohnkonzepte der vergangenen Jahre waren vornehmlich durch schlichte, schnörkellose Designs geprägt. Nun zeichnet sich durch den Grandmillenial-Chic ein völlig gegenteiliger Trend ab: Wohnen wie zu Großmutters Zeiten ist wieder in – allerdings in einem zeitgemäßen, modernen Gewand. Ein Porträt über einen Retro-Stil der besonderen Art – mit den schönsten Tipps und Tricks im Überblick.

Grandmillennial-Stil, © www.pixabay.com / tungnguyen0905
Grandmillennial-Stil, © www.pixabay.com / tungnguyen0905

Möbel mit Blümel-Muster, altes Kaffee-Geschirr oder auch ein Milch-und-Zucker-Set aus Kristallglas galten lange als out. Durch den "Grandmillenial-Wohnstil“ oder auch "Granny-Style" erleben einstmals unliebsame Erbstücke und fast schon in Vergessenheit geratene Designs aber gerade wieder eine Renaissance. Bei diesem neuen, angesagten Einrichtungstrend handelt es sich jedoch keineswegs um den althergebrachten Oma-Chic.

Vielmehr werden einzelne nostalgische Gegenstände wie Canapé-Sitzgelegenheiten, Ohrensessel, Spiegel mit Goldrahmen oder Retro-Kommoden geschickt in Szene gesetzt und betonen so den individuellen Charakter des Wohnstils. Gerüschte Textilien oder Fransenstoffe erobern dabei ebenso das neue Wohn-Szenario zurück.

Um zu vermeiden, dass das Wohnzimmer im Endeffekt altbacken oder gar düster wirkt, ist eine gekonnte Umsetzung gefragt, die aus einem durchdachten Kombinationsspiel aus älteren Designs mit modernen Looks besteht.

Sorgsam ausgewählte "alte Schätzchen" und freundliche Farben bestimmen die Wohnoptik

Das Wohnkonzept erlaubt gegenüber zeitgenössischen minimalistischen Raumgestaltungen erst einmal eine deutlich größere Anzahl an Wohnaccessoires. Allerdings sollte die Auswahl begrenzt werden, damit der Wohnbereich nicht überladen erscheint oder schlimmstenfalls den Charme einer wahllosen Flohmarkt-Sammlung versprüht.

Eine alte Schreibmaschine in Kombination mit einem Sekretär oder auch eine antike Stehlampe können beispielsweise vereinzelt platziert werden, um eine Zimmerecke zu betonen. Damit der Einrichtungsstil insgesamt modern und trendy erscheint, sollte mit dunklen Tönen und insbesondere mit Brauntönen sparsam umgegangen werden.

Stattdessen kommen hier helle Farbabstufungen zum Einsatz wie Eierschale, Hellblau, helles Mintgrün und darunter ganz vereinzelt auch deutlich buntere Optiken.

Typische Grandmillenial-Wände

Die Wandoptik ist ein wesentliches Element dieses Stils. Besonders beliebt sind Tapeten mit breiten Vertikal-Streifen oder floralen Musterungen, die durchaus auch nur eine einzelne Wand zieren. Tipp: Werden die Wände eher schlicht gehalten, können umso auffälligere Blumenmuster bei den Möbeln und Wohnaccessoires gewählt werden.

Eine dezente Wandgestaltung kann auch empfehlenswert sein, um nostalgische Bilder ins richtige Licht zu rücken. Beim Granny-Style ist es allerdings durchaus auch erlaubt, beispielsweise einen Popart-Kunstdruck mit Bilderrahmen oder einen antiken Spiegel auf einem gemusterten Tapetenhintergrund anzubringen.

Nostalgie-Look: Raffrollos im Wohnzimmer als prägendes Stilelement

Locker fallende Fensterdekorationen sind für diesen Einrichtungsstil ein besonderes Erkennungsmerkmal. Lange wallende Vorhänge passen zum Beispiel dazu. Meistens werden jedoch von Raumausstattern Raffrollos als stilgebendes Element gewählt. Sie sind zum einen wesentlich schlanker und platzsparender als Vorhangschals und wirken so einer optischen Überladung entgegen.

Zum anderen verbreiten sie durch ihre verspielten Raffungen am unteren Stoffende schneller eine Wohnatmosphäre mit alt-historischer Anmutung. Passende Raffrollos für Wohnzimmer mit nostalgischen Anklängen sind beispielsweise Modelle mit Floral- oder Leinenoptik oder in abgestuftten Pastellfarben.

Vielseitige Kombinierbarkeit

Der Granny-Retrostil bietet im Vergleich mit anderen Wohnstilen eine auffällig ausgeprägte Vielfalt an Kombinationsmöglichkeiten. Chinesische Wandbilder treffen hier beispielsweise auf skandinavische Möbel, altes Porzellangeschirr mit Goldrand und Grammophon.

Stilvolle Ergänzungen sind ebenso asiatische Vasen oder Nostalgie-Vogelprints. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Sogar Omas alte, vormals aussortierte Wandteller-Sammlung kommt bei einem entsprechend geschickt gestalteten Arrangement in diesem Wohnkonzept perfekt zur Geltung.

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