Internationales Musikfest Hamburg 2024

Mit einem außergewöhnlichem Programm rund um das Thema "Krieg und Frieden" lockt das Internationale Musikfest Hamburg vom 26. April bis 2. Juni 2024 in die Elbphilharmonie, die Laeiszhalle, die Kulturkirche Altona und die Hauptkirche St. Michaelis.

Internationales Musikfest Hamburg, Elbphilharmonie Hamburg Pressefoto
Internationales Musikfest Hamburg, Elbphilharmonie Hamburg Pressefoto
Wann? 26. April bis 2. Juni 2024
Wo? verschiedene Veranstaltungsorte in Hamburg
Programm & Tickets: Zum Vorverkauf

Die nächste Ausgabe des Internationalen Musikfests Hamburg unter dem Motto "Krieg und Frieden". Zu den Gästen des profilierten Festivals in Elbphilharmonie und Laeiszhalle gehören wieder viele Top-Stars der Klassik-Szene wie Sir Antonio Pappano, Christian Thielemann, Sir Simon Rattle, Janine Jansen, Elisabeth Leonskaja, Daniil Trifonov, Lang Lang und das Kronos Quartet.

Jordi Savall entfaltet ein musikalisches Panorama des Dreißigjährigen Kriegs, Alan Gilbert dirigiert Arnold Schönbergs Chorwerk "Friede auf Erden" und das Melodram "Ein Überlebender aus Warschau".

Vladimir Jurowski leitet Schostakowitschs im Sommer 1943 komponierte Achte Sinfonie, Teodor Currentzis das "War Requiem" von Benjamin Britten.

Das Naghash Ensemble Armenia kommt mit seinem Programm "Songs of Exile" nach Hamburg und die Dakh Daughters aus der Ukraine protestieren mit einer Performance gegen den Überfall Russlands auf ihr Heimatland.

Kent Nagano realisiert in der Elbphilharmonie eine Originalklang-"Walküre" von Richard Wagner und eine aufwändige Neuproduktion von Olivier Messiaens Oper "Saint François d’Assise" mit mehr als 250 Mitwirkenden.

Das Internationale Musikfest Hamburg gibt den auftretenden Musiker:innen in jedem Jahr den Raum, ganz besondere Projekte und Programme zu realisieren. Diese steuern sowohl die großen Orchester Hamburgs bei – das NDR Elbphilharmonie Orchester, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, das Ensemble Resonanz und die Symphoniker Hamburg – als auch die vielen nationalen und internationalen Gäste.

Für das Eröffnungskonzert hat Alan Gilbert Arnold Schönbergs spätromantisches Chorwerk "Friede auf Erden" ausgesucht. Für den großen Auftakt mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester kommt außerdem Starbariton Thomas Hampson nach Hamburg und interpretiert Kurt Weills "Walt Whitman Songs", deren Texte Whitman während des amerikanischen Bürgerkriegs schrieb. Zum Abschluss erklingt Charles Ives’ Vierte Sinfonie, in dem sich viele verschiedene Tempi, Tonarten und Rhythmen zu einer spektakulären Musikcollage vereinen.

Olivier Messiaens Bedeutung für die Musik seit 1945 ist kaum zu überschätzen. Mit seiner einzigen Oper "Saint François d’Assise" hinterließ er ein gewaltiges Vermächtnis: mehr als 250 Mitwirkende und fünf Stunden Musik zwischen Askese und Ekstase. Kent Nagano bringt das voluminöse Werk mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg in einer aufwändigen Inszenierung gleich dreimal auf die Bühne der Elbphilharmonie.

In der hochkarätigen Sänger:innenriege finden sich unter anderem Johannes Martin Kränzle als Franz von Assisi und Anna Prohaska als Engel. Beim Musikfest ist Messiaen zudem mit dem Orchesterwerk "L‘ascension" vertreten, sein "Quatuor pour la fin du temps", das er 1941 in deutscher Kriegsgefangenschaft komponierte, wird am 19.5. aufgeführt, Paul Jacobs spielt das abendfüllende Orgelwerk "Livre du Saint Sacrement".

Vladimir Jurowski und sein gerade 100 Jahre alt gewordenes Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin spielen mit Schostakowitschs Achter Sinfonie aus dem Jahr 1943 ein Antikriegswerk, das zugleich von den persönlichen Nöten des Einzelnen in der Diktatur zeugt. Arnold Schönbergs Melodram "Ein Überlebender aus Warschau" schalten Alan Gilbert und das NDR Elbphilharmonie Orchester Beethovens Neunter Sinfonie vor.

Stadtpanorama, Internationales Musikfest Hamburg Pressefoto
Stadtpanorama, Internationales Musikfest Hamburg Pressefoto

Unter der Leitung von Mikko Franck spielt das NDR Elbphilharmonie Orchester zudem "The Wound-Dresser". John Adams hat in diesem Werk Walt Whitmans gleichnamiges Gedicht vertont, das die Erfahrung als Lazaretthelfer während des amerikanischen Bürgerkriegs verarbeitet.

Das London Symphony Orchestra und sein neuer Chefdirigent Sir Antonio Pappano sind an zwei Abenden mit aufregenden Solistinnen zu hören: Die niederländische Geigerin Janine Jansen spielt Barbers Violinkonzert, Alison Balsom begibt sich mit Wynton Marsalis’ Trompetenkonzert in jazzige Gefilde.

Mit seinem Projektorchester Utopia interpretiert Teodor Currentzis Anton Bruckners Neunte Sinfonie. Den Epilog des Musikfests bildet Benjamin Brittens "War Requiem", ein Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts, mit dem Currentzis seine Ära als Chefdirigent beim SWR Symphonieorchester beschließt.

Sir András Schiff dirigiert vom Klavier aus ein Programm mit dem Chamber Orchestra of Europe, bei dem Joseph Haydn auf seinen Bewunderer Johannes Brahms trifft.

Sir Simon Rattle und das Mahler Chamber Orchestra spielen die letzten drei Mozart-Sinfonien. Kent Nagano spürt für eine konzertante Aufführung von Richard Wagners Oper "Die Walküre" den Spiel- und Gesangstechniken des 19. Jahrhunderts nach – nicht mit "seinem" Klangkörper der Hamburgischen Staatsoper, sondern mit dem Concerto Köln, dem Dresdner Festspielorchester und einer hochkarätigen Sänger:innenbesetzung.

Christian Thielemann unternimmt mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden einen Ausflug ins französische Repertoire und widmet sich den farbenreichen Tongemälden von Debussy und Ravel. Im Klavierkonzert des letzteren ist Weltstar Lang Lang als Solist zu hören.

Einen Blick über den großen Teich nach New York wagen Daniil Trifonov und das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Jakub Hrůša: George Gershwins berühmtes F-Dur-Konzert trifft auf Sergej Rachmaninows "Sinfonische Tänze".

Charlie Chaplins zeitloses Film-Manifest gegen Totalitarismus "The Great Dictator" wird auf großer Leinwand in der Elbphilharmonie gezeigt, den Live-Soundtrack spielen die Symphoniker Hamburg.

Der portugiesische Jazzpianist Júlio Resende erinnert an die friedliche Nelkenrevolution vor 50 Jahren, mit der sich Portugal von einem autokratischen Regime befreite.

Das Naghash Ensemble of Armenia hält mit seinem Programm "Songs of Exile" die Erinnerung an den Völkermord in Armenien 1915 wach, die sieben Künstlerinnen der Dakh Daughters performen "Ukraine Fire" – ein intensives Gesamtkunstwerk gegen die russische Invasion.

Mit "A Flow of Protests and Kindness" entwirft die NDR Bigband in jeweils einem Set mit der iranisch-kanadischen Sängerin Golnar Shahyar und mit dem syrischen Klarinettisten Kinan Azmeh die Utopie einer Musik, die Wunden heilen kann.

Die weltweit von Kritik und Publikum gefeierte Free-Jazz-Band Irreversible Entanglements um Ausnahmekünstlerin Camae Ayewa alias Moor Mother spielt an gegen Unterdrückung von Frauen, Diskriminierung von People of Color, Ignoranz gegenüber Kolonialverbrechen und andere Missstände.

Der Mandolinvirtuose Avi Avital verbindet die für ihn entstandene Komposition "Cymbeline" von David Bruce mit Werken von Bach, Haydn und Béla Bartók sowie traditioneller Musik aus Bulgarien, der Türkei und aus Avitals Heimat Israel.

Schamanistische Ritualmusik und Volksliedtraditionen aus Korea, tanzbar und leicht zugänglich gemacht mit Elementen aus Folk und Pop: Das macht den Klang der Band ADG7 aus, die auch mit farbenfrohen Bühnen-Outfits für gute Laune sorgt.

Brad Mehldau zählt fraglos zu den größten Jazz-Pianisten unserer Zeit. Er zelebriert seine Kunst im klassischen Piano Trio mit dem jungen Bassisten Felix Moseholm aus Dänemark und dem spanischen Schlagzeuger Jorge Rossy.

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Sofia Gubaidulina ist längst zu einer Klassikerin der Moderne avanciert und gehört mit ihren mittlerweile 92 Jahren zu den meistgespielten Komponist:innen der Welt. Das Internationale Musikfest Hamburg widmet der tatarisch-russischen Komponistin, die in der Nähe Hamburgs wohnt, einen Schwerpunkt.

Ihre oft düsteren, überwältigenden Klangwelten sind u.a. in einem Konzert mit dem hr-Sinfonieorchester zu hören, das Gubaidulinas neues Orchesterwerk "Der Zorn Gottes" in Szene setzt. Zuvor widmet sich die lettische Violinistin Baiba Skride ihrem Dritten Violinkonzert "Dialog: Ich und Du", das vom gleichnamigen Buch Martin Bubers inspiriert wurde.

Gubaidulinas "Sonnengesang" basiert auf dem Gebet des Franz von Assisi, das als ältestes Zeugnis italienischer Literatur gilt. Mit dem Chorwerk Ruhr reist einer der besten Chöre Deutschlands für die Aufführung des außergewöhnlichen Werks an die Elbe. Den Solopart übernimmt der französische Cellist Jean-Guihen Queyras.

Mitglieder des NDR Elbphilharmonie Orchesters stellen an einem Portrait-Abend Gubaidulinas Kammer-Fagottkonzert sowie Werke für Cello-Ensemble vor. Ihr Streichquartett Nr. 4 ist zu hören, wenn das Kronos Quartet im Rahmen der "KRONOS – Five Decades Celebration" Highlights aus seiner riesigen Notenbibliothek in Hamburg aufführt, darunter auch das einst vom weltberühmten Quartett uraufgeführte "Different Trains" von Minimal-Music-Legende Steve Reich.

Auch das Arditti Quartet feiert mit einem großen Konzert sein 50-jähriges Bestehen. In einem zweimal 70 Minuten dauernden Marathon bündeln die Ikonen der Neue-Musik-Szene das Aufregendste, was die aktuelle Musik zu bieten hat: ob Video-animierte Sounds von Olga Neuwirth, Elliott Carters anspruchsvolles Drittes Streichquartett oder die Klangfarben-Experimente von Rebecca Saunders, der die Elbphilharmonie in dieser Saison einen umfangreichen Schwerpunkt widmet.

Im Gespräch geben die Musiker außerdem einen seltenen Einblick in ihre Arbeit. Der österreichische Bass Günther Groissböck hat für seinen Liederabend ein Programm zusammengestellt, das sich um Themen wie Tod und Vergänglichkeit dreht. Begleitet wird er von Malcolm Martineau.

Für das Programm "Die Menschlichkeit im Krieg" liest Thomas Quasthoff aus Briefen und Tagebüchern aus dem Ersten Weltkrieg. Im Wechsel musiziert das preisgekrönte junge Amatis Piano Trio und reflektiert die Stimmung der einzelnen Texte. Die Grande Dame des Klaviers Elisabeth Leonskaja spielt im Großen Saal alle drei Brahms-Sonaten an einem Abend.

Drei Programme gehen zurück ins frühe bis mittlere 17. Jahrhundert: Mit Musik von Barock-Ahnen wie Samuel Scheidt erinnert das Hathor Consort mit dem Programm "Gegen die Widerwertigkeit deß Kriegs" an den Dreißigjährigen Krieg. Mit diesem verheerenden Krieg befasst sich auch Jordi Savall, der Musik von Heinrich Schütz bis Arvo Pärt mitbringt. Die Voces Suaves mit dem Capricornus Consort Basel steuern die "Madrigali Guerrieri et Amorosi" von Monteverdi bei – tiefempfundene Gesänge über Krieg und Liebe.

Was bedeutet Freiheit für die Gesellschaft? Kann jede und jeder Einzelne frei sein und gleichzeitig in Frieden mit anderen leben? Diese und ähnliche Fragen stellen sich junge kreative Hamburger:innen und beantworten sie im Zuge des Community-Projekts "Imagine Freedom" der Elbphilharmonie mit Schauspiel, Tanz und Bewegung, Gesang und Musik. Die Regisseurin Mable Preach begleitet die Workshops federführend, inspiriert werden die Teilnehmenden von gemeinsamen Ausflügen, Songtexten, aktuellen politischen Debatten und Musik. Das Ergebnis – eine Performance ganz nach den Vorstellungen und Ideen der Community – ist in zwei Abschlusskonzerten zu erleben.

Das Internationale Musikfest Hamburg ist ein gemeinsames Festival von HamburgMusik, NDR Elbphilharmonie Orchester, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Staatsoper Hamburg, Ensemble Resonanz, Symphoniker Hamburg, Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette, NDR Vokalensemble, NDR das neue werk, NDR Bigband, Hamburger Camerata und Lukulele.

Gefördert durch den Förderkreis Internationales Musikfest Hamburg und die Stiftung Elbphilharmonie.

Quelle: Presseteam von Elbphilharmonie & Laeizhalle Hamburg

Ortsinformationen

Laeiszhalle Hamburg
Johannes-Brahms-Platz
20355 Hamburg - Neustadt

Weitere Ortsinformationen

Elbphilharmonie Hamburg
Platz der Deutschen Einheit 1
20457 Hamburg - HafenCity
St. Johannis - KulturKirche Altona
Bei der Johanniskirche 16
22767 Hamburg - Altona-Altstadt
Hauptkirche St. Michaelis zu Hamburg
Englische Planke 1
20459 Hamburg - Neustadt
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