Energiesparen im Neubau

Wohnen ist teuer. Besonders in Großstädten wie Hamburg steigen nicht nur Mieten und Kaufpreise, auch die Energie wird immer teurer. Beim Neubau kann man einige Tipps beachten und Energie sparen. Wie das geht, lesen Sie hier.

Energiesparlampe, © Pexels/Nothing Ahead
Energiesparlampe, © Pexels/Nothing Ahead

Wer in einer Großstadt wie Hamburg lebt, muss fürs Wohnen besonders tief in die Tasche greifen. So verschlingt die Miete in mehr als 30 Stadtteilen der Hansestadt – darunter Ottensen oder Rotherbaum – mittlerweile weit mehr als 35 Prozent des Einkommens der Hamburger. Kein Wunder, dass viele Hamburg-Bewohner mit dem Eigenheim liebäugeln.

Das zeigt auch eine Umfrage der Hamburger Sparkasse zum Thema Wohnen. Zwar sind 80 Prozent der Befragten mit ihrer Wohnsituation zufrieden, dennoch würden mehr als die Hälfte lieber im Eigenheim leben.

Private Bauplätze in der Stadt sind jedoch absolute Mangelware. Im Hamburger Speckgürtel, wie die Randbezirke genannt werden, kann man allerdings mit ein wenig Glück den Grund und Boden fürs Eigenheim ergattern und den Neubau realisieren.

Beim Bauen selbst steht heute neben der familiengerechten Ausstattung vor allem das Thema Energiesparen im Vordergrund. Wer hier nicht nur ein modernes und sparsamen Heizsystem möchte, sondern auch emissionsarm Energie nutzen möchte, kann sich dabei auf Heizungen wie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe konzentrieren.

Das richtige Heizsystem für die eigenen Bedürfnisse zu finden, ist bei der Planung des eigenen Neubaus ein wesentlicher Bestandteil und sollte gut überdacht werden.

Durchdachte Planung lohnt sich

Wer beim Neubau von Anfang an darauf achtet, möglichst energiearm zu bauen, greift zunächst einmal tiefer in die Tasche. Dafür lohnt sich diese Investition langfristig. Zum einen, weil Energiesparmaßnahmen beim Bau vom Bund gefördert werden. Zum anderen, weil die Kosten für Strom und Heizung kontinuierlich steigen.

Dabei ist die energiearme Heizung nur eine Maßnahme. Mindestens ebenso wichtig ist es, den Neubau umfassend zu dämmen. Das betrifft den Außenbereich genauso wie den Innenbereich. Hochwertige und natürliche Dämmmaterialien wie Hanf oder Flachs werden dabei immer wichtiger, denn sie senken den Energiebedarf nachhaltig.

Von guter Qualität sollten auch die Fenster beim neuen Eigenheim sein. Immerhin entweicht sonst ein beachtlicher Teil der warmen Heizungsluft nach außen. Beim Kauf der neuen Fenster sollte man auf den sogenannten U-Wert achten. Dieser gibt den Wärmeschutz eines Fensters, aber auch der Haustür an. Ein Beispiel: Zweifach verglaste Fenster liegen bei einem U-Wert zwischen 1,1 bis 1,3.

Moderne, dreifach verglaste Fenster dagegen bringen es durchschnittlich nur auf einen Wert zwischen 0,8 bis 0,9. Je niedriger der U-Wert ist, umso besser ist der Wärmeschutz des jeweiligen Fensters.

Nicht nur die Heizkosten sind in diesen Breitengeraden ein enormer Kostenfaktor, auch Strom wird immer teurer. Deshalb investieren auch Hamburger Bauherren immer mehr in Solaranlagen, die sie unabhängig von Stromkonzernen machen sollen.

Mit Smart Home die Kosten senken

Es gibt neben den beiden wichtigen Bausteinen Heizung und Strom jedoch noch eine ganze Reihe weiterer Tipps fürs umweltgerechte und energiesparende Bauen und Wohnen. Dazu gehört auch die Smart-Home-Ausstattung, die lange als technisches Gimmick belächelt wurde. Tatsächlich aber ist sie eine ebenso einfache wie effektive Möglichkeit, Energie zu sparen.

So schaltet sich die Smart-Home-Heizung nicht nur bedarfsgerecht an oder aus, sie erkennt auch, ob ein Fenster geöffnet ist und stellt die Heizung mithilfe intelligenter Thermostate dann selbständig ab.

Eine effektive Unterstützung ist zudem die Smart-Home-Steuerung der Rollläden. Denn die gleicht Innen- und Außentemperatur automatisch an und schließt oder öffnet bedarfsgerecht die Rollläden.

Bei Fenstern auf der Südseite eines Hauses ist sie besonders praktisch, denn hier werden bei Sonneneinstrahlung "die Schotten dichtgemacht". Eine angenehme Raumtemperatur ist die Folge.

Intelligente Lösungen für Strom und Wasser

Auch die Smart-Home-Steckdose gehört zu den Anschaffungen, die sich Neubesitzer eines Eigenheims auf die Wunschliste setzen sollten. Sie spürt Stromfresser auf und lässt sich mit einer App oder per Sprachsteuerung so programmieren, dass die teure Standby-Funktion elektrischer Geräte wie Fernseher oder Computer überflüssig wird.

Smart-Home-Lösungen gibt es mittlerweile auch fürs Wasser: Die passenden Schläuche lassen nur eine bestimmte Wassermenge pro Minute zum Duschkopf, meistens sind es zehn Liter.

Der Wasserdruck wiederum lässt sich mit einer sensorgesteuerten Dusche erhöhen. Dabei verstärkt sich dieser automatisch, wenn man unter der Dusche steht und senkt sich ab, wenn man den Sensorbereich verlässt, beispielsweise, um sich die Haare zu shampoonieren.

In energiesparende Großgeräte investieren

Wer das neue Eigenheim durch einen Kredit finanziert, sollte so großzügig planen, dass auch Elektro-Großgeräte wie Kühlschrank, Herd oder Waschmaschine den neuesten Anforderungen an Energieeffizienz genügen. Die sind zwar nicht ganz billig, amortisieren sich aber relativ zügig, wenn man bedenkt, dass etwa die Hälfte der Stromkosten zu Hause auf ihr Konto geht.

Die Möglichkeiten, das neue Eigenheim energiesparend zu gestalten, sind heute also vielfältig. Ein Energieverbrauch allerdings lässt sich nur schwerlich drosseln – nämlich der, den man für den Umzug braucht.

Allerdings lässt sich zumindest der übliche Umzugsstress mit ein wenig Planung und Organisation in erträgliche Bahnen lenken. So macht der Einzug ins neue, moderne Zuhause umso mehr Freude.

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