"Elbwärts" – neue Ausstellung im Jenisch Haus
Kultur Ausstellungen
Bis zum 12. Februar 2024 sind in der Ausstellung "Elbwärts“ im Jenisch Haus Bilder mit prägnanten Elb-Motiven der Künstler Tobias Duwe, Lars Möller und Till Warwas zu sehen.

Wann? | Bis 12. Februar 2024; Öffnungszeiten: Mo, Mi bis So: 11.00 bis 18.00 Uhr, Di geschlossen |
Wo? | Im Jenisch Haus |
Eintritt: | 7,- Euro, ermäßigt: 4,- Euro, für Kinder & Jugendliche unter 18 Jahren frei |
Tickets: | Tickets direkt kaufen |
Die Maler Tobias Duwe, Lars Möller und Till Warwas gehören zur Gruppe der Norddeutschen Realisten, die sich seit mehr als drei Jahrzehnten dem Thema der Malerei vor der Natur, der Pleinairmalerei, verschrieben hat.
Die Herausforderungen, mit denen die Freiluftmalerei unter dem norddeutschen Himmel durch wechselnde Wetter- und Lichtverhältnisse verbunden ist, zwingen die Künstler oft zu einem schnellen Arbeiten, das zu einer sehr dynamischen Darstellung ihrer Themen und Gegenstände führt. Ein pastoser Farbauftrag und die Dominanz von klaren und kontrastreichen Farbtönen verleiht den Bildern häufig eine beeindruckende Wirkung von Unmittelbarkeit.
Für die gemeinsame Ausstellung "Elbwärts" haben sich Duwe, Möller und Warwas zahlreichen bekannten Motiven am Fluss, aber auch prägnanten Orten in der Hamburger Stadtlandschaft genähert, die sie mit jeweils ganz eigenem Blick festgehalten haben und dabei auf künstlerische Weise die Veränderungen in Stadt und Natur dokumentieren.
In der Ausstellung im Jenisch Haus werden fast 100 zum Teil großformatige Bilder präsentiert, die größtenteils eigens für die Ausstellung vornehmlich en plain air entstanden und somit erstmals öffentlich zu sehen sind. Unter den Motiven finden sich neben Blicken auf den Elbstrand, den Jenischpark und den Hafen besondere Eindrücke aus dem Schanzenviertel und der Speicherstadt sowie Panoramen der Alster und ihrer Umgebung.
Mit ihren pleinair gemalten Bildern stehen die Norddeutschen Realisten Tobias Duwe, Lars Möller und Till Warwas in der Tradition von einflussreichen Landschaftsmalern wie Max Liebermann, Friedrich Kallmorgen, Max Slevogt oder Thomas Herbst, die bereits im 19. Jahrhunderts den damals noch teilweise unbebauten Elbhang sowie die Ausblicke von Parks und Höhenwegen auf die Elbe in Gemälden festhielten.
Eine Besonderheit der Norddeutschen Realisten ist neben der gegenseitigen Inspiration auf Symposien das gemeinsame Aufsuchen von Orten und Motiven in kleinen Gruppen. So sind auch die für die Ausstellung "Elbwärts" angefertigten Bilder größtenteils in gemeinschaftlicher Arbeit der drei Maler entstanden, bei der sie sich gegenseitig über die Schulter geschaut haben.
Doch die Ergebnisse sind alles andere als uniform, sie geben vielmehr die persönlichen Momentaufnahmen der einzelnen Künstler wieder und zeigen, dass der gemeinsame Blick auf Hamburg und die Elbe trotz einer realistischen Herangehensweise in ein breites Spektrum an Wahrnehmungen und Interpretationen münden kann.
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Pleinair Malerei
Als Pleinair wird die Freilichtmalerei oder das Malen in der Natur (von französisch: en plein air: "im Freien") bezeichnet, bei der die Bilder nicht im Atelier, sondern unter freiem Himmel entstehen. Der Begriff der Pleinairmalerei ist vor allem durch die französische Künstlerszene des 19. Jahrhunderts geprägt, deren Malerei in der Natur eine wachsende Popularität genoss und ihren Höhepunkt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte.
Bei der Pleinairmalerei geht es nicht nur um eine möglichst getreue Wiedergabe des jeweiligen Ortes oder der Natur im Dialog mit den Menschen, der Landschaft oder der Architektur, sondern um das Festhalten des konkreten flüchtigen Momentes vor Ort und um eine möglichst ungeschönte Darstellung des ausgewählten Sujets.
Die 3 Künstler
Tobias Duwe, geboren 1961 in Bad Oldesloe, studierte an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg bei Almut Heise und Tom Knoth. Neben der Landschaftsmalerei bestimmen Themen aus der Industrie und Arbeitswelt sein künstlerisches Schaffen. Er lebt in Großensee und arbeitet in seinem Atelier in Grande bei Hamburg sowie in St. Aulaire, Frankreich. Seit 1992 nimmt er an den Symposien der Norddeutschen Realisten teil. Mehr zum Künstler findet ihr auf seiner Homepage.
Lars Möller ist 1968 in Hamburg geboren und hat an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg bei Erhard Göttlicher studiert. Nach dem Studium folgten unter anderem eine freiberufliche Tätigkeit als Illustrator für die Zeitschrift "Rolling Stone" und eine Lehrbeauftragtentätigkeit für Farbe und Form an der HAW im Fachbereich Gestaltung. Er lebt heute in Hamburg und ist seit 1998 Mitglied der Künstlergruppe Norddeutsche Realisten. Mehr zum Künstler findet ihr auf seiner Homepage.
Till Warwas ist 1962 in Bremen geboren und hat an der Hochschule für Künste in Berlin studiert, dort war er Meisterschüler bei Klaus Fußmann. Warwas hatte Dozenturen an verschiedenen Sommerakademien. Heute lebt und arbeitet er in Bremen. Warwas nimmt seit 2002 an den Symposien der Norddeutschen Realisten teil. Mehr zum Künstler findet ihr auf seiner Homepage.
Quelle: Stiftung Historische Museen Hamburg