Stadtteil Finkenwerder

Finkenwerder – geprägt von Tradition und hoher Wirtschaftsqualität – hat eine Gesamtfläche von 19,3 km². Hier leben 11.718 Einwohner. Zugehörig zum Bezirk Hamburg-Mitte wurde Finkenwerder urkundlich erstmals 1236 erwähnt – 2011 feierte der Stadtteil seinen 775. Geburtstag. Südlich grenzen Altenwerder, Francop, Neuenfelde und Cranz an, im Osten der Stadtteil Waltershof.
Hamburger Hafen aus südlicher Sicht, © hamburg-magazin.de
Hamburger Hafen aus südlicher Sicht, © hamburg-magazin.de

Entstanden ist Finkenwerder damals aus der Insel Gorieswerder, die aufgrund von Sturmfluten zerbrach. Früher wurde die ehemalige Elbinsel "Finkenwärder" geschrieben, auf Plattdeutsch Finkwarder oder Finkenwarder und bedeutet "Finkeninsel".  Namensgebend ist die Vogelart Finken, die damals mit großen Netzen gefangen wurden. Nach der Sturmflut im Jahr 1962 wurden durch Deiche Landverbindungen geschaffen, so dass der Stadtteil nicht mehr als Insel angesehen wird.

Typisch für Finkenwerder ist die international bekannte Airbus Deutschland GmbH, die in Finkenwerder mit ihrem Werk und Flugplatz einen großen Teil der Fläche einnimmt. Das Gelände befindet sich überwiegend auf der Aufschüttungsfläche im ehemaligen Mühlenberger Loch. Darüber hinaus ist der Stadtteil bekannt für das tradtionelle Hamburger Gericht, die Finkenwerder Scholle. Die klassische Zubereitungsweise mit Speck, Zwiebeln und Nordseekrabben ist mittlerweile über die Stadttore Hamburgs hinaus bekannt.

Zum Stadtbild Finkenwerders zählen die Backsteinbauten – einst im klassischen Hamburger Stil errichtet. Als Tor zum Alten Land zieht Finkenwerder viele Wanderer, Radfahrer, Touristengruppen und Tagesausflügler an. Attraktive Wanderrouten führen durch die angrenzenden Stadtteile Neuenfelde und Cranz, über den Deich, entlang der großen Obstanbaufelder bis nach Buxtehude. 

Finkenwerder hat zwei Naturschutzgebiete, NSG Finkenwerder Süderelbe und NSG Westerweiden, die beide aneinandergrenzen. Eine naturnahe Atmosphäre können die Besucher und die Einheimischen Finkenwerders in zwei Parkanlagen genießen: dem Gorch-Fock-Park und dem Rüschpark. Benannt wurde der Gorch-Fock-Park nach dem Heimatdichter Johann Kinau, der 1880 in Finkenwerder geboren wurde. Unter dem Pseudonym Gorch Fock schrieb er die Werke Jakob Holst und Giorgio Focco.

Neben der schönen Aussicht auf diverse Parks ist vor allem der Turm des Lotsenhauses am Seemannshöft nicht zu übersehen. Seit 1914 präsentiert dieser bei der Einfahrt in den Hafen ein Wahrzeichen der Stadt. Ebenfalls zum Gedenken an Gorch Fock baute 1930 der Architekt Fritz Schumacher im Zentrum Finkenwerders die Gorch-Forck-Halle. In ihrer Funktion als Volkshaus finden in der Turnhalle insbesondere Sport- und andere Bürgerveranstaltungen statt.

Neben der Gedenkstätte zieht es vor allem Sportbegeisterte in den Rüschpark. Hier können die Besucher den großen Spielplatz, die BMX-Fahrbahn, den Sportplatz, die Skateanlage sowie den Grillplatz nutzen. Sehenswert sind auch die freigelegten Reste der U-Boot-Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Ruine mit dem Tarnnamen Fink II wurde zwischen 1941 und 1944 erbaut und bereits ein Jahr später wieder gesprengt.

Wer eine Reise durch die Zeit machen möchte, kann neben vielen eindrucksvollen Kirchen im Finkenwerder Heimat- und Trachtenmuseum interessante Ausstellungsgegenstände bewundern.


Per Fähre nach Finkenwerder

Heute kann Finkenwerder durch die Schiffslinien der HADAG Seetouristik und Fährdienst AG, kurz HADAG, erreicht werden: Die Fährlinie 62 führt über das Bubendey-Ufer, Neumühlen, Dockland (Fischereihafen), Altona (Fischmarkt) zu den Landungsbrücken. Mit der Linie 64 besteht eine Verbindung zwischen Finkenwerder und Teufelsbrück – inbegriffen ist der Halt am Anleger Rüschpark.

Wochentags startet die erste Fähre gegen 5.00 Uhr und pendelt ca. alle 30 Minuten zwischen beiden Stadtteilen, bis ca. 23.00 Uhr. Auch sonnabends und sonntags sind die Schiffe in Betrieb. Außerdem können nach Finkenwerder diverse Buslinien genutzt werden: Zum Beispiel nach Cranz, Neugraben,  durch den neuen Elbtunnel zum Bahnhof Altona oder aber auch nach Sinstorf. Von dort aus ist man dann in seinem Ziel durch verschiedene Bus-, U- und S-Verbindungen sehr flexibel.

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